Mach mich scharf!
Handschellen, an denen gestern Michael hing. Und am Tag davor Carlos. Ich muss unbewusst lächeln. Ich liebe diese wehrlosen Männer, auf denen ich mich austoben kann, als würde ich einen Bullen reiten. Das macht mich unsagbar an.
Julians Blick fällt auf die halb geöffnete Schublade, die vor buntem Plastik geradezu überquillt. Ich drücke schnell das Knie dagegen, denn der junge Mann verkrampft vor Anspannung jeden Muskel seines Körpers. Ich will ihn nicht noch mehr erschrecken. Aufmunternd lächle ich ihn an. »Das brauchen wir jetzt nicht. Noch nicht.«
Nachdem ich mich mit gespreizten Beinen auf der Matratze niedergelassen habe – denn Julian darf sich auch die geheimsten Stellen genau ansehen – hole ich tief Luft. Eigentlich habe ich mir den Nachmittag anders vorgestellt. Ich wollte mehrmals richtig gut durchgefickt werden, stattdessen muss ich dem grünen Jungen einen Einführungskurs geben. Wahrscheinlich ist er noch Jungfrau, so schnell wie er vorhin abgespritzt hat!
Es trifft mich völlig unvorbereitet, als Julian mich mit dem Gesicht voran auf die Matratze drückt und sofort meine Hände mit den Handschellen an das Gestell fesselt. Dabei geht er nicht gerade zimperlich mit mir um. Noch ehe ich mich versehe, fixiert er auch meine Beine an den Seiten des Bettes. Dort sind weiche Seile befestigt, die mir sonst bei den Liebesspielen immer gute Dienste leisten. Jetzt werden sie mir zum Verhängnis. »Sag mal, spinnst du?«, kreische ich erschrocken auf, wobei mein Herz rast, als hätte ich gerade einen Marathon hinter mir.
»Halt die Klappe, du Schlampe!« Jetzt hört er sich nicht mehr sehr schüchtern oder unsicher an. So festgezurrt, wie ein X auf der Matratze und noch auf dem Bauch liegend, komme ich mir plötzlich wehrlos und ausgeliefert vor. Um Julian zu sehen, muss ich unangenehm den Kopf verrenken, da er am Fußende des Bettes steht.
»Ich weiß, dass du mich hast bespitzeln lassen!« Seine Stimme klingt tödlich kalt. »Und ich hasse es, wenn sich jemand in mein Leben einmischt!«
Ich begreife, dass ich diesmal einen Fehler gemacht habe.
Als er eine Hand zwischen meine weit gespreizten Beine drückt, stöhne ich auf.
»Deine Muschi ist ja ganz nass.«
»Was soll das? Bitte mach mich wieder los!«, winsele ich kleinlaut.
Er lacht auf. »Erst, wenn ich mit dir fertig bin, geiles Stück!«
Ich rufe laut nach Hilfe, in der Hoffnung, der Mann, der unter mir wohnt, kann mich hören. Doch Julian presst mir seine Hand auf den Mund. »Sei sofort still, sonst werde ich ungemütlich!«, zischt er.
Sofort verstumme ich und höre, wie er in der Schublade herumwühlt.
»Du hast ja wirklich alles da, was mein Herz begehrt!«, sagt er leise.
Dann sehe ich, wie er mir einen Knebel aus Leder, dessen Mundstück aus einem Silikonball besteht, vor die Augen hält. Schnell blicke ich ihn an. Er lächelt garstig und drückt mir den Ball in den Mund, wobei er den Riemen an meinem Hinterkopf verschnürt. Meine Zunge drückt gegen das kühle Silikon, in das sich meine Zähne graben. Obwohl ich das Ding bei mir in der Schublade habe, kam ich bisher nie in die Verlegenheit, es auszuprobieren.
»Wenn du ein braves Mädchen bist, nehme ich den Knebel wieder raus«, flüstert Julian an mein Ohr.
Wie konnte ich mich nur so in jemandem täuschen? Ich habe all meine Informationen über ihn von Carlos, und der kennt Julian angeblich schon über zwei Jahre lang!
Als ich plötzlich die Haustür ins Schloss fallen höre, versteife ich mich augenblicklich. Julians Kopf fährt herum. Argwöhnisch taxiert er den Türrahmen.
»Lasst euch nicht stören, ich habe nur was vergessen!«, schallt die fröhliche Stimme des Kubaners durch den Flur. »Bin gleich wieder weg!«
Carlos! Er ist meine einzige Rettung!
»Wieso hat der Kerl einen Schlüssel zu deiner Wohnung?«, zischt Julian.
Hat er nicht!, schießt es mir durch den Kopf. Ich versuche, nach Carlos zu rufen, doch durch den Silikonball dringen nur undefinierbare Laute an die Oberfläche.
Julian hält mir auf der Stelle die Nase zu und zischt: »Hör sofort auf mit dem Gewinsel!«
Mein rasendes Herz legt noch an Tempo zu. Ich fürchte mich, doch es macht mich auch geil. Ich wage es nicht zuzugeben, aber dieser Julian macht mich verdammt scharf. Trotzdem hoffe ich, von Carlos befreit zu werden.
Als Julian von mir ablässt, ziehe ich schnell die Luft ein. Schweiß steht auf meiner Stirn.
»Kathryn? Ist alles in Ordnung?«, ruft Carlos, und es klingt, als ob er sich
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