Mach sie fertig
– 3556 / 90 ) berichtete Rantzell wiederum, dass er Christer Pettersson im Herbst 1985 einen Magnumrevolver der Marke Smith & Wesson vom Kaliber . 357 geliehen hatte. Nach Petterssons Aussage sollte die Waffe für ein Salutschießen am Geburtstag eines Kumpels benutzt werden. Rantzell hatte den Revolver nie zurückbekommen.
Die wahrscheinlichste Mordwaffe ist ein Magnumrevolver der Marke Smith & Wesson, vom Kaliber . 357 . Bei den Aussagen bezüglich des ausgeliehenen Revolvers handelte es sich demzufolge um ein Beweismittel während des Wiederaufnahmeverfahrens gegen Christer Pettersson. Der Staatsanwalt beabsichtigte, den Verdacht gegen Christer Pettersson auf die potentielle Mordwaffe zu gründen.
Rantzell führte ein relativ zwielichtiges Leben. Während der achtziger Jahre schien er hauptsächlich vom Drogenhandel sowie vom Glücksspiel gelebt zu haben. Während der neunziger Jahre sowie nach 2000 war er als Strohmann in diversen Unternehmen, hauptsächlich in der Baubranche, tätig (siehe Anlage 4 ).
Ab Mitte der achtziger Jahre bis zum Beginn der neunziger Jahre wohnte er mit Catharina Brogren zusammen.
Nach unserer Beurteilung weist der Mord an Rantzell keine direkte Verbindung zum Mord an Palme auf. Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass ein solcher Zusammenhang besteht.
Vorgeschlagene Maßnahmen
Auf dem Hintergrund der obengenannten Umstände schlagen wir folgende Maßnahmen vor:
1 . Die Palme-Gruppe soll in die Rantzell-Ermittlungen eingebunden werden. Sämtliche Maßnahmen sollen mit der Palme-Gruppe abgesprochen werden. Die Ermittler sollen den für die Palme-Gruppe zuständigen Ermittlern einmal in der Woche persönlich Bericht erstatten.
2 . Die Palme-Gruppe beauftragt die Ermittler, sämtliche Dokumente bezüglich Rantzell einzusehen und bis spätestens 30 . Oktober einen Bericht zu verfassen.
3 . Die Palme-Gruppe soll eine Ermittlungsgruppe, die aus mindestens drei Ermittlern besteht, einberufen, die eigenständig Ermittlungsmaßnahmen ergreift, durchführt und prüft.
Wir würden es begrüßen, wenn im Rahmen der Sitzung am 12 . September ein Beschluss zu diesen Fragen gefasst wird.
Stockholm
Kriminalkommissar Lars Stenås
Teil 3
(drei Monate später)
37
Er mochte die Prozedur: zerhackte die Kristalle mit der Rasierklinge. Um die Steine zu zerkleinern. Kein Mundschutz wie Anfang der Woche, als er Koks mit Tetramisol, einer Tiermedizin, gemischt hatte. Keine Latexhandschuhe. Kein Jugo, der hinter ihm stand und ihn überwachte. Ihn antrieb. Ihm misstraute. Ihn beschiss. Mahmud ganz allein in seiner Bude. Sie lag ein paar Häuserblocks von Roberts entfernt. Man beachte – ’ne
eigene
Bude. Genial. Sogar Papa war stolz.
Im Fernsehen: Brasilien gegen Ghana – ein Freundschaftsländerspiel. Er machte sich nichts draus.
Er zerhackte mehr, als er benötigte. War wie in Trance. Ließ dem Ärger, der sich in ihm angestaut hatte, freien Lauf. Der Wut, die kurz davor war zu explodieren. Die Sache mit den Jugos war aus dem Ruder gelaufen.
Zu schnupfen war soft. Aber im vergangenen Monat hatte Mahmud angefangen, eine heftigere Nummer auszuprobieren. Alles, was die Kokainflocken nach dem Zerhacken benötigten, waren drei Tropfen Wasser, dann lösten sie sich auf. Er nahm die Einwegspritze zur Hand. Kokain – anders als Dopingsubstanzen – sorgte dafür, dass die Venen sich zusammenzogen. Vielleicht das zehnte Mal in seinem Leben, dass er Koks injizierte. Erinnerte sich noch an die erste Session vor vier Wochen. Wie weißes Dynamit – der Rausch wie eine Reise ins Paradies. Robert und er, gemeinsam im absoluten High-Definition-Videospielwahn. Grand Theft Auto hoch vierzehn Millionen. Big timeee.
Er setzte die Nadel an. Sorgte dafür, dass die Armvene nicht wegrollte. Drückte zu. Ein Blutstropfen hüpfte in die Kanüle hoch. Er drückte noch ein wenig. Dann ließ er das Blut erneut in die Kanüle reinfließen. Rein in die Vene. Zehn Sekunden warten. Neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins. Was für ein Schuss! Wie ein Blitz direkt hoch ins Hirn. Weed war im Vergleich dazu langweilig, Naseziehen öde, Sprittrinken banal.
Die grüne Farbe des Fußballplatzes im Fernsehen wirkte plötzlich grüner als das Amazonasgebiet. Das hier war Leben de Luxe.
Wo zum Teufel blieben Robert und die anderen? Sie wollten doch anrufen. Eventuell vorbeikommen und sich die Bude angucken. Danach würden sie ausgehen.
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