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Mach sie fertig

Mach sie fertig

Titel: Mach sie fertig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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beschäftigte.
    »Ich will ganz offen zu dir sein, Ljunggren. Ich weiß nicht mehr, was etwas wert ist oder nicht. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass du nicht länger loyal sein musst, wenn dir jemand ans Bein pisst. Die Sache, die ich da durchgemacht hab, ist eine einzige Scheiße. Weißt du eigentlich, wie es dazu kam? Sie haben mir gesagt, dass du nicht wie sonst mit mir Streife fahren könntest, weil du für jemand anders einspringen musstest. Dann haben sie dieses Mädel eingeteilt, das kaum die schwere Tasche zum Wagen tragen konnte. Wir werden zu ’nem durchgedrehten Profiboxer gerufen, der in einem Laden wütet und sie beinahe umbringt. Aber wir dürfen uns nicht wehren. Wir dürfen nicht dafür sorgen, dass Ruhe und Ordnung hergestellt wird. Nein, denn dann gibt’s ’ne Menge Ärger. Dann heißt es Polizeibrutalität. Misshandlung. Tätliche Beleidigung. Und Adamsson, der alte Sack, er wendet sich von mir ab. Sorgt dafür, dass ich mich krankschreiben lasse, und schickt mich mehr oder weniger zur Hölle. Danke für die Unterstützung, verdammter alter Knacker! Aber sowohl du als auch ich kennen Adamsson doch. Eigentlich hat er nichts dagegen, bei so was wie dem, was in dem Laden passiert ist, durchzugreifen. Er hätte mich eigentlich zu hundert Prozent unterstützen müssen. Aber nein, dieses Mal hat er mich den Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Ich kapier nicht, warum.«
    Ljunggren sagte nichts. Wie immer.
    Thomas fuhr fort: »Manchmal denke ich, stell es dir vor. Stell dir vor, dass alles irgendwie zusammenhängt. Du weißt doch, diese Ermittlungen, die dieser Hägerström da geleitet hat. Ich hab ihm ’n bisschen geholfen. Okay, ich mag solche Leute wie ihn nicht, aber irgendwas an diesem Mord war faul. Also hab ich ’n paar Sachen auf eigene Faust ausgekundschaftet. Und was passiert? Nur ’n paar Tage später bricht das Chaos gegen mich los. Als wäre das der Startschuss gewesen. Als wollte jemand nicht, dass ich Hägerström bei diesen Ermittlungen noch länger unterstütze. Wie ’ne Verschwörung.«
    Ljunggren wandte sich wieder Thomas zu. »Ja, das ist schon etwas komisch.«
    »
Etwas
komisch? Das ist doch total hirnrissig.«
    Ljunggren ignorierte Thomas’ Einwurf. »Ich weiß nicht, was an diesem Abend genau los war. Aber Adamsson hat mich angerufen und gebeten, für Fransson einzuspringen. Und ich hab seiner Anweisung halt Folge geleistet. Aber, dass es ’ne Verschwörung sein soll, nee, das glaub ich nicht. Das klingt ’n bisschen zu, wie sagt man …?«
    »Konspirativ?«
    »Genau. Konspirativ.« Ljunggren machte eine Pause. Dann sagte er mit leiserer Stimme, als dächte er darüber nach, was das Wort bedeutete, »konspirativ, ja.«
    Sie kurvten weiter durch die Gegend, eine Stunde lang. Es wurde dunkler. Die beleuchteten Instrumente auf dem Armaturenbrett des Streifenwagens verbreiteten eine gewisse Gemütlichkeit. Thomas ging Ljunggrens Äußerung nicht aus dem Kopf. Es war also Adamsson gewesen, der ihn vom Streifefahren wegbeordert hatte. Bei aller Verwirrung in Thomas’ Hirn stach zumindest ein klarer Gedanke heraus: Jetzt lag es also auf der Hand – Adamsson war in irgendeiner Weise involviert.
    Er sagte nichts zu Ljunggren.
    Ljunggren fuhr langsam zum Schießclub zurück, um Thomas bei seinem Wagen rauszulassen.
    Er stellte den Motor ab, ließ jedoch die Beleuchtung am Armaturenbrett eingeschaltet. Die Hände am Lenkrad, als führe er immer noch. Den Blick in weite Ferne, vielleicht auf das Clubhaus gerichtet.
    »Du, da ist noch was, das ich dir sagen will.«
    Thomas hörte schon an seiner Stimme, dass es sich um was Ungewöhnliches handelte.
    »Was denn?«
    Ljunggren schluckte mehrere Male. Räusperte sich. Eine Minute verging.
    »Also, wir haben vor drei Tagen ’nen Alarm bekommen. ’n paar Mieter, die meinten, dass möglicherweise jemand tot in der Nachbarwohnung liegt. Sie konnten durch den Briefschlitz erkennen, dass ’ne Menge Post drinnen vor der Tür lag, und hatten schon mehrere Monate lang niemanden mehr dort gesehen. Ich bin zusammen mit Lindberg hin. ’ne Wohnung in der Elsa Brändströms gata. Wir haben geklingelt, geklopft. Das übliche Prozedere. Bis wir schließlich die Klinke runtergedrückt und festgestellt haben, dass die Tür offen war. Wir also rein. Ham uns umgesehen, überall ’ne dicke Staubschicht. Es schien schon seit Monaten keiner mehr drin zu wohnen. Aber wir haben keinen Toten gefunden.«
    Thomas fragte sich, was seine langen Ausführungen mit

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