Machen Sie das Beste aus Ihrem Kopf
diese erfrischende Pausengestaltung genutzt werden, vorausgesetzt Störungen von außen können verhindert werden. Wenn Sie wirklich keine Möglichkeit finden, einen kurzen Schlaf zu halten, nehmen Sie sich dennoch eine Auszeit. Gestalten Sie diese Zeit zum Beispiel mit kleinen Entspannungseinheiten, Atemübungen oder leichten Bewegungsübungen oder machen Sie einen Spaziergang an frischer Luft. Setzen Sie sich vielleicht auf eine Bank an einem schönen und ruhigen Ort. Geben Sie Ihren Gedanken freien Lauf und lassen Sie für ein paar Minuten die Seele baumeln.
Führen Sie nicht ausgerechnet nach dem Mittagessen wichtige Kundenverhandlungen oder andere schwierige Gespräche. Anspruchsvolle und konzentrationsintensive Aufgaben lassen sich jetzt ebenfalls nicht gut bearbeiten. Planen Sie solche oder ähnliche Aufgaben besser zwischen 10 und 11 Uhr oder am späteren Nachmittag ein. Dann haben wir Phasen von hoher geistiger Leistungsfähigkeit. In dieser Zeit können Sie die wirklich wichtigen Dinge erledigen. Nutzen Sie diesen Zeitraum konsequent und erledigen Sie dann, was unbedingt erledigt werden muss. Vermeiden Sie eine sehr frühe Mittagspause noch in der leistungsaktiven Hochphase des Vormittags. Sie vergeuden wertvolle Zeit. Gerade jetzt sind Sie geistig topfit, können sich alles gut merken und klare und strukturierte Gedanken fassen. Sie können in dieser Zeit besonders gut und überzeugend argumentieren. Führen Sie deshalb jetztschwierige und entscheidende Gespräche. Auch wenn Sie viel unterwegs sein müssen oder eine schöne Reise mit dem Auto planen, ist es besser, die Fahrzeit in diese Leistungshochphase zu legen. Sie sind dann reaktionsschneller, aufmerksamer und reisen sicherer als am frühen Morgen oder frühen Nachmittag.
Darüber hinaus folgen wir noch einem 90-Minuten-Rhythmus. Etwa 90 Minuten lang können wir unsere Konzentration aufrecht halten. Spätestens danach müssen wir eine kurze Pause machen, einmal aufstehen und uns bewegen, frische Luft tanken oder einfach kurz entspannen. Wer länger als 90 Minuten geistig arbeitet, der gerät in einen Zustand der Erschöpfung. Konzentrationsmangel stellt sich ein. Der Körper sendet entsprechende Signale aus. Beachten Sie die Körpersignale unmittelbar, wenn Sie sie bemerken. Eine kurze Erholung ist jetzt angesagt. Die benötigte Erholungszeit wächst mit zunehmender Erschöpfung unverhältnismäßig an. Warten Sie also nicht zu lange, bis Sie sich eine kurze Unterbrechung gönnen. Wer rechtzeitig eine Pause macht, hat schon nach wenigen Minuten der Entspannung wieder ausreichend Energie für neue geistige Tätigkeiten auf hohem Leistungsniveau.
Aber wo in unserem Gehirn werden diese Prozesse überhaupt gesteuert? Wo befindet sich eigentlich unsere biologische Uhr? Die innere Körperuhr und Steuerungszentrale für den Wach-Schlaf-Rhythmus ist ein Nervenknäuel mitten im Gehirn, der sogenannte suprachiasmatische Nucleus (SCN). Das ist ein kleines, etwa erbsengroßes Neuronenbündel in den tieferen und älteren Strukturen des Gehirns. Seine Nervenzellen geben Impulse an andere Gehirnregionen und erhalten Impulse von anderen Gehirnregionen. Dieses Gehirnareal empfängt zum BeispielReize von den Lichtrezeptoren unserer Augen. Sehen wir helles Licht, dann geht diese Information an den SCN. Der informiert dann die Organe, dass es jetzt Zeit ist, aktiv zu werden. Eine Verbindung besteht auch zur Zirbeldrüse, einer kleinen Drüse im Gehirn, die für die Ausschüttung des Hormons Melatonin zuständig ist. Melatonin wird, wie bereits erwähnt, bei Dunkelheit gebildet. Es hat eine den Schlaf fördernde Wirkung. Durch die Ausschüttung von Melatonin werden wir abends, wenn es dunkel wird, müde. Morgens, wenn es hell wird, erreicht das Niveau dieses Hormons seinen Tiefstand im Körper. Auch bei Lichtmangel im Herbst und Winter wird mehr Melatonin gebildet. Das erklärt die in den dunklen Jahreszeiten größere Müdigkeit bei vielen Menschen. 7
Alles in allem gilt: Wenn Sie Ihren inneren Rhythmus kennen und nach ihm leben, können Sie mehr leisten und es fällt Ihnen leichter. Sie bewältigen die täglichen Herausforderungen im Job besser, fühlen sich dabei wohler und sind besser gelaunt. Auch wenn Sie nicht oder nicht mehr im Hamsterrad des Berufslebens mitlaufen müssen, werden Sie sich wohler, gesünder, leistungsfähiger und aktiver fühlen, wenn Sie Ihre innere Uhr beachten. Es macht Sinn, sich zu überlegen, wie man seinen Tag am besten organisiert
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