Machen Sie das Beste aus Ihrem Kopf
macht uns glücklich und zufrieden? Was ist ein erfülltes Leben?
Ich möchte an dieser Stelle kein abschließendes Urteil darüber fällen, ob Hirndoping-Mittel vertretbar sind. Ich möchte Sie anregen, über seine Wirkung und Folgen nachzudenken und darüber zu diskutieren. Deswegen schließe ich dieses Kapitel mit einigen Fragen ab, die sich jeder selbst beantworten mag, ganz wie er es für sich für richtig hält.
Fragen zur Klärung des eigenen Standpunkts
Wäre es für Sie in Ordnung, die eigene Denkfähigkeit mithilfe von speziell dafür entwickelten Medikamenten zu steigern, wenn diese Mittel nebenwirkungsarm oder -frei wären und man sie überall bekommen könnte?
Was wären Ihre Beweggründe für die Einnahme derartiger Präparate?
Wer sollte Zugang zu diesen Medikamenten haben? Alle oder nur bestimmte Personenkreise, wie zum Beispiel Chirurgen, Piloten, Soldaten, Verantwortliche in Sicherheitsfunktionen, schwache Schüler und Studenten?
Unter welchen Bedingungen würden Sie eine Einnahme für gerechtfertigt ansehen?
Wenn Sie eine freie Verfügbarkeit und eine sanktionsfreie Zulassung begrüßen, sollte es Zuschüsse für bedürftige Personen geben?
Wie viel geistige Leistungskraft ist nötig für ein glückliches und erfülltes Leben? Was macht für Sie ein glückliches und gutes Leben aus? Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Geselliger Schlaukopf – Sozialkontakte als geistige Fitmacher
Geselliger Schlaukopf
Sozialkontakte als geistige Fitmacher
»Wer die Freundschaft aus dem Leben streicht, nimmt die Sonne aus der Welt«, schrieb Cicero, der römische Schriftsteller, Politiker und Philosoph. Damit hat er wohl bis heute Recht. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Von der frühen Menschheitsgeschichte bis heute ist das menschliche Leben durch Beziehungen zu anderen Menschen, gemeinschaftliches Erleben und gegenseitige Unterstützung geprägt. Dafür gibt es viele Beispiele. Denken Sie zum Beispiel an die schönsten Momente in Ihrem Leben. Waren Sie da allein? Ein Neugeborenes braucht zum Überleben und zur gesunden Entwicklung die Fürsorge der Eltern. Menschen leben in der Regel in Gemeinschaften. Grundlegende Bedürfnisse nach Wärme, Nähe, Liebe und Geborgenheit können nur durch andere Menschen befriedigt werden. Kinder wachsen gemeinsam mit anderen Kindern und Erwachsenen auf und lernen dabei Basisregeln des Zusammenlebens. Lernen in Schule und Beruf funktioniert am besten im Austausch mit anderen Lernenden. Arbeit findet in Teams erfolgreich statt. Hilfe und Unterstützung durch nahestehende Personen in schwierigen Lebenssituationen oder bei Krankheit erleichtern die damit verbundenen Belastungen.
Die soziale Komponente des menschlichen Lebens war bei unseren frühen Vorfahren stärker ausgeprägt als heute. Ein Leben als Single, als Paar oder als Kleinfamilie, wie esheute in unserem Kulturkreis überwiegend üblich ist, wäre zu damaliger Zeit gefährlich gewesen. Erst die Gemeinschaft mit vielen Mitgliedern bot ausreichend Schutz und Hilfe im täglichen Überlebenskampf.
Gesellschaft ist aber auch heute noch von lebenswichtiger Bedeutung und tut den Menschen gut. Bindungen an andere und das Miteinander mit anderen tragen entscheidend zu Wohlbefinden und Lebensqualität bei. Wer einsam ist, fühlt sich nicht gut. Einsamkeit ist für Körper, Seele und Geist eine Belastung und ruft Stress hervor. Die ins Blut ausgeschütteten Stresshormone beeinträchtigen das Immunsystem. Als Folge werden die Menschen häufiger krank. Menschen ohne Sozialkontakte sind besonders anfällig für psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen. Allein schon die Vorstellung von zu erwartender Einsamkeit kann unser Verhalten negativ beeinflussen. Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, ist für Menschen mit vielfältigen Sozialkontakten gegenüber Menschen mit nur geringen oder keinen Kontakten deutlich niedriger. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass die Lebenserwartung von sozial aktiven Menschen deutlich über der von isoliert lebenden Menschen ohne Sozialkontakte liegt. 1 An der australischen Flinders University fand man heraus, dass enge Freundschaften die Lebenserwartung stärker erhöhen als enge verwandtschaftliche Kontakte. Dieser positive Einfluss von engen Freunden konnte sogar dann festgestellt werden, wenn die Freunde nicht oder nicht mehr in unmittelbarer Nähe wohnen. 2
Soziale Kontakte helfen uns auch, Stress besser zu verarbeiten. Haben wir in schwierigen Zeiten des Lebens jemanden, der
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