Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
Im
geschützten Raum des Therapiezimmers werden traumatische Begebenheiten
erinnert und in einem neuen positiveren Kontext wieder abgelegt. So
können sie mit der Zeit ihren Schrecken verlieren.
Das Trainingsprogramm für effektives und leichtes Lernen
Jeder von uns ist heute gefordert, immerzu Neues zu lernen. Doch rund um den 40. Geburtstag erlebt man gelegentlich eine böse
Überraschung: Das Gedächtnis lässt nach! Namen, Telefonnummern, PIN-Codes, sogar Inhalte von Filmen oder Büchern – einfach
weg! Erst ignoriert man es, dann macht man sich darüber lustig, und schließlich kommt man nur noch mit Notizzetteln über die
Runden – ein recht unprofessioneller Umgang. Im Bezug auf den Körper machen wir es doch auch anders: Bevor wir auf Gehhilfen
und Rollstühle zurückgreifen, versuchen wir, durch Training fit zu bleiben. In jedem Fitnessstudio an der Ecke sehen wir,
wie es geht. Mit dem Lernen sollten wir es genauso halten.
Werden Sie sich darüber klar, was Sie erreichen möchten
Bei jedem sportlichen Training entscheidet das Ziel darüber, wie man seinen Trainingsplan zusammenstellt. Deshalb überlegen
Sie bitte, was Sie von einem Lern- oder Gedächtnistraining erwarten.
|57| Sie müssen beruflich sehr viel lesen und wollen die Informationen schneller und trotzdem gründlich aufnehmen können? Dann
beginnen Sie mit einem Speed-Reading-Training. Es kostet zwar Geld, Zeit und etwas Mühe, ist aber sehr nützlich.
Sie möchten sich auf eine neue herausfordernde Aufgabe vorbereiten? Dann ist geistiges Krafttraining das Richtige. Konzentration
üben, steigende Belastung und Ergebnisüberprüfung sind unabdingbar.
Sie möchten auf angenehme Art und Weise Ihre geistige Leistungsfähigkeit auf dem jetzigen Stand halten? Dann spielen Sie Gesellschaftsspiele.
Sie möchten nur einfach stressfreier lernen? Dann lesen Sie das Kapitel zur Belastbarkeit. Wer schon lerngeübt ist, kann immer
noch ein wenig von besserer Disziplin und Selbstorganisation profitieren.
Stellen Sie sich Ihr Trainingsprogramm zusammen
Jeder Sportler weiß, dass man sich gut auf sein Training vorbereiten muss, gerade wenn man lange pausiert hat und vielleicht
ein wenig eingerostet ist: Deshalb also erst einmal ein bisschen aufwärmen vor dem Krafttraining.
Geistiges Aufwärmtraining
Schon ein gemütliches Wochenende, die passive Berieselung mit Informationen aus dem Fernseher, ja sogar eine lässig lümmelnde
Körperhaltung im Sessel reduzieren die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und -kapazität (fluide Intelligenz) in kürzester
Zeit erheblich. Nach einem entspannenden Urlaub ist man regelrecht »dumm« und braucht erfahrungsgemäß ein paar Tage, um wieder
auf Betriebstemperatur hochzufahren.
|58| Viele Übungen aus dem Gehirnjogging helfen, die Verarbeitungsgeschwindigkeit und die Merkfähigkeitsspanne wieder zu trainieren.
Buchstabenfolgen finden, sich die Reihenfolge von aufblitzenden Feldern merken, Sätze oder Zahlen ergänzen etc. gehören in
das Repertoire dieses Trainings zur Verbesserung der fluiden Intelligenz. Man macht schnell Fortschritte, da man immer besser
weiß, wie derartige Aufgaben am besten zu lösen sind. Man bekommt Routine darin und wechselt damit in den Bereich der kristallinen
Intelligenz über. Die Aufgaben können nach einer Weile durch geübten Rückgriff auf bestehende Erfahrungsnetzwerke gelöst werden
und werden dann gelegentlich auch langweilig. Jetzt sollten Sie die Disziplin wechseln und sich zum Beispiel einen anspruchsvollen
Text vornehmen, ihn möglichst schnell lesen, verstehen und zusammenfassen.
Geistiges Krafttraining
Läuft das Aufwärmtraining gut, sind Sie bereit für ein gut strukturiertes Krafttraining. Am besten eignet sich eine sinnvolle
Weiterbildung. Denn hier gibt es einen Plan, aufeinander aufbauende und schwerer werdende »Belastungen« und regelmäßige Erfolgskontrollen.
Lernen Sie berufsbegleitend eine Sprache, erwerben Sie eine Zusatzqualifikation oder bilden Sie sich privat in einem Gebiet
weiter, das Sie interessiert und das Ihnen einen klaren Nutzen bringt. In manchen Unternehmen ist es beispielsweise üblich,
dass reihum Referate zu allgemein interessierenden Themen vergeben werden. Wer anderen etwas erklären soll, hat bekanntlich
selbst den größten Nutzen davon. Entscheidend ist, dass Sie geistig ruhig ordentlich ins Schwitzen kommen! Es muss anstrengend
sein, Sie dürfen ein wenig ächzen, sich ein
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