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Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft

Titel: Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Schonert-Hirz
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Uhrzeigersinn oder die Teile des Körpers. Einzelne sinnvolle Informationseinheiten
     werden hier abgelagert und sich mehrmals eingeprägt. Ein Beispiel: Sie möchten eine kleine Ansprache halten, ohne auf einen
     Spickzettel schauen zu müssen? Legen Sie die einzelnen Punkte in »Körperschubladen« ab und bilden Sie gedanklich sinnvolle
     Verknüpfungen mit dem Inhalt:
Füße
(damit stehen wir auf dem Boden): Grund der Zusammenkunft
Beine
(Bewegung): Fragen, die uns alle heute bewegen, Probleme, die uns die Knie zittern lassen o. ä.
Bauch
(Nahrung): Was wir jetzt brauchen
Brust
(Herz, Gefühle): Was wir fürchten und erhoffen
Arme und Hände
(Handeln): Was wir tun sollten
Kopf
(höchster Punkt, Aussicht): Wie wird es in Zukunft weitergehen?
    |52| Nutzen Sie die Loci-Technik auch, um sich Fakten zu merken, die Sie in der nächsten Zeit zuverlässig präsent haben müssen
     (To-do-Liste des Tages, wichtige Kundendaten etc.). Weitere Mnemotechniken finden Sie zum Beispiel in dem Buch von Markus
     Hofmann
Hirn
in Hochform
, siehe Literaturverzeichnis.
     
    Akustische Anker
Auch bewährt haben sich akustische Ähnlichkeiten (gereimte Merksprüche, sogenannte Eselsbrücken wie »Drei-drei-drei – bei
     Issos Keilerei«). Nutzen Sie diese Technik und trainieren Sie mit einem Gedicht, das Sie auswendig lernen, oder formulieren
     Sie selber witzige, blöde oder gereimte Merksprüche zu allen möglichen Inhalten. Obwohl ich seit zwanzig Jahren keine Gitarre
     mehr angefasst habe, kenne ich noch die Reihenfolge der Saiten von oben nach unten: E-A-D-G-H-E dank des Merkspruchs »Eine
     alte dumme Gans holt Eier«.
     
    Bilden Sie zusammenhängende Informations-»Brocken«
Von Schach­ spielern kann man lernen, wie sie sich Spielkonstellationen merken. Sie überlisten die Begrenzung des Arbeitsspeichers auf
     fünf plus/minus zwei Informationseinheiten gleichzeitig, indem sie sinnvolle Spielkonstellationen als eine Einheit sehen.
     Die Gedächtnisforschung spricht von Chunks (= Informationsbrocken). »Chunking« hilft ihnen, viele Figuren im Auge zu behalten.
     Wenn wir uns die Sternenkarte am Himmel einprägen, machen wir es genauso. Statt einzelner Sterne sehen wir Chunks, indem wir
     uns die Verbindungslinien in den Sternbildern nach einer Weile dazudenken.
    Bilden Sie also immer Informationsgruppen, indem Sie den Stoff in wenigen Unterpunkten zusammenfassen und mit einer passsenden
     Überschrift versehen. Oder fertigen Sie Schemazeichnungen an, dann können Sie mit einem Blick mehr in dem Speicher aufnehmen.
     Solche Aufzeichnungen sind auch für den nächsten Schritt des Lernens hilfreich, wenn Sie sich nach einer Zeit wieder erinnern
     möchten, um die Information zu verwenden.
    |53| Exkurs
    Ist die Speicherkapazität des Gehirns im Alter erschöpft?
    Nein, niemals! Die Speicherkapazität des Gehirns ist unendlich groß. Es werden
ja keine Kästen mit Wissen vollgestopft, sondern Zellen miteinander
in Netzwerken verknüpft. Bei mehr als 100 Mrd. Zellen mit je mindestens
10 000 Kontakten zu anderen Zellen kann man sich die Dimension der Verschaltungsmöglichkeiten
gar nicht mehr vorstellen. Es wird auch nicht für
jede Information ein eigenes Netzwerk geschaffen, sondern sie benutzen
mehrere Netzabschnitte gemeinsam. Die Netze sind untereinander dreidimensional
stark verwoben und durchdringen sich gegenseitig. Und sie können
wieder zerfallen, das heißt, Verknüpfungskapazität wird frei, wenn Inhalte
nicht oft genug genutzt wurden. In dieser flexiblen Umgestaltbarkeit
der Netze liegt auch unsere Fähigkeit zu lebenslangem Lernen. Neues kann
zu jedem Zeitpunkt aufgenommen und gespeichert werden. Dass das zuweilen
nicht ganz so flüssig vonstatten geht, liegt einerseits daran, dass
viele feste Verbindungen erst gelöst werden müssen, um Neues zu fassen,
andererseits auch daran, dass die biologischen Prozesse des Lernens durch
reduzierte Durchblutung, altersbedingten Zellschwund oder andere »technische
Probleme« ein wenig langsamer ablaufen.
    4. Schritt des Lernens: Informationsabruf
    In den Abermillionen Informationsnetzwerken eine einzelne Information wiederzufinden ist gar nicht so leicht. Irgendwo muss
     ein Anfang gemacht werden. Ein sogenannter Hinweisreiz ist nötig, damit ein gehirninternes Google eine Kaskade an Suchprozessen
     auslöst, bis das passende Netzwerk erwischt wurde. Je genauer die Anfrage, desto besser das Ergebnis. Was ist drei mal drei?
     Wie heißt dieser Mensch? Papageivogel mit drei

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