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Machos weinen nicht

Machos weinen nicht

Titel: Machos weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
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russische Kirche! Ich vergöttere alles Russische! Und alles Westliche kann ich nicht ausstehen!«
    »Nicht doch. Wir sitzen hier ... trinken. Und früher waren unsere Länder doch einmal Feinde. Wenn Russland und die NATO Krieg führen würden, was glaubst du, wer würde siegen?«
    »Da hast du noch Zweifel? Denk an den Zweiten Weltkrieg zurück!«
    »Ja, und?«
    »Glaubst du, in einem so großen Land wie Russland würden sich nicht hundert Millionen Helden finden, bereit, ihr Leben für ein lichtes Ziel hinzugeben? Dafür, dass sich unsere Generäle ihre Datschen auch in Miami bauen können?«
    »Hundert Millionen?!«
    »Ja! Ja! Millionen!«
    »Ich habe nicht begriffen, liebst du dein Land oder nicht?«
    »Bist du komplett bescheuert? Selbstverständlich liebe ich es! Ich liebe mein fuckin‘ Land! Ich vergöttere es! Ich liebe alles in ihm! Besonders die jüdischen Mädchen!«
    »Und die russischen Mädchen?«
    »Kannst du dir fünfzig Millionen frigide Schlampen vorstellen?«
    »Nein.«
    »Komm zu uns. Ich zeige dir, wie das aussieht!«
    »Sind alle-alle-alle russischen Mädchen Schlampen?«
    »Ja. Aber sie ficken nicht gern. Sie machen es mit allen ohne Ausnahme, aber sie lieben es nicht. Das ist eine besondere Unterart der Schlampen.«
    »Was lieben sie denn?«
    »Russische Mädchen lieben oralen Sex.«
    »Wirklich?«
    »Oh! Oraler Sex ist die nationale Delikatesse der russischen Mädchen! Weißt du, dass es in Russland keine Vergewaltigungen gibt?«
    »Warum nicht?«
    »Die Sache ist die, dass die russischen Mädchen eine anatomische Besonderheit haben. Ihre Zunge ist besonders beschaffen. Es macht ihnen nichts aus, dem ersten Dahergelaufenen einen zu blasen. Aber sie sind physisch nicht in der Lage, das unerträgliche Wort ›Nein!‹ auszusprechen.«
    »Wirklich?«
    »Und weißt du, warum? Ich sag es dir! Aber das bleibt unter uns, ja? Die Sache ist die, dass die russischen Mädchen den Orgasmus nicht ausstehen können.«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe gelesen, im Westen kämpfen die Männer gegen vorzeitigen Samenerguss?«
    »Ja. Das kommt vor.«
    »Und in Russland stöhnen die Mädchen: ›Wann kommst du denn endlich, du Mistkerl?!‹ Die russischen Mädchen verachten Orgasmen. Sie blasen uns einen. Sie strecken ihre zarten Lippen vor, berühren mit ihren kleinen Fingern unsere russische Hintern – alles, was du willst, Hauptsache, sie haben keinen Orgasmus! Ein tolles Land!«
    »Du verwirrst mich. Ich habe gelesen, die russischen Mädchen wären gar nicht übel ...«
    »Gar nicht übel?! Es sind die besten Mädchen auf der Welt! Zugegeben, die russischen Männer ziehen es vor, nicht sie, sondern ihre Zechkumpane zu küssen. Es ist eine Schande, aber ich muss gestehen: Wir küssen unsere wunderbaren Mädchen nie. Dafür küssen wir uns untereinander, wenn wir uns betrinken. Übrigens, wäre es nicht Zeit, damit anzufangen?«
    »Gibt es bei euch viele Homosexuelle?«
    »In meinem Land verprügelt man die Homosexuellen. Und als allerdemütigendste Beschäftigung für einen russischen Mann gilt, galoppierende Pferde anzuhalten und in brennende Bauernhäuser zu gehen.«
    »Was du nicht sagst! Das ist ja ein Land! Obwohl man auch bei uns die Schwulen nicht liebt ...«
    »Ernsthaft? Hör mal, wie heißt die Gegend, aus der du kommst? Vielleicht sind wir im selben Land geboren?«
    »Russia juber alläs!«
    Dann ging der Beefeater zu Ende. Die Iren – oder vielleicht doch Schotten? – zählten ihr Bargeld und schlugen vor, in eine Bar zu gehen. Draußen war es schon dunkel. Der Wachposten am Tor brummelte etwas und rieb sich die Augen. Eine Bar war schnell gefunden. Sie war hell und sauber. An den Wänden hingen Bilder mit verzerrten, himbeerroten Fratzen. Vielleicht stellten sie Besucher dar, die schon von dem hiesigen Alkohol getrunken hatten.
    Am Tresen stand ein kleiner Malaie mit ordentlicher Frisur.
    »Can you buy – ich meine sell me – äh – bottle of rum?«
    »No.«
    »Why?«
    »‘Cos I‘m a customer , as you.«
    »Willst du den Neunmalklugen spielen, du Sack? Hat man dir Drecksau schon lange nicht mehr den Schnurrbart abgerissen?«
    Auf den Geldscheinen grinsten höhnisch unbekannte Asiatenfressen. Die Iren grölten und verschütteten den Alkohol. Den, der neben mir saß, nannte ich Jason, obwohl er eigentlich ganz anders hieß. Ständig war ich auf der engen Toilette und stieß mich mit der Schulter an der Wand.
    Mehrere Male kam der Wirt zu uns. Er lächelte gehetzt und fragte, ob wir noch

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