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Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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verschollenen Freund und führte die beiden rasch zu einer kleinen Sitzgruppe im hinteren Teil des Lokals.
    „Ist das so in Ordnung, Mr. Shaw?“
    „Perfekt, Thelma. Vielen Dank.“
    Rachel wartete, bis die Kellnerin gegangen war, dann beugte sie sich über den Tisch. „Mr. Shaw? Thelma? Was läuft hier?“
    Gregory nahm seine Speisekarte. „In Ermittlerkreisen nennt man das Aufklärungsarbeit. Ich kam, ich sah, ich buchte.“
    „Wie kannst du einen Tisch buchen? Hier bekommt man keine Reservierungen.“
    „Wenn man so charmant ist und ein so dickes Trinkgeld gibt wie ich, dann geht das schon.“ Er lachte und war erkennbar mit sich zufrieden. „Mach den Mund zu, Spaulding. Man sieht dir deine Bewunderung an.“
    Rachel machte ihren Mund zu. „Lass dir das bloß nicht zu Kopf steigen.“
    „Keine Sorge. Such dir was zu essen aus.“
    Rachel studierte die Speisekarte. „Wenn du mir gesagt hättest, dass wir frühstücken, dann hätte ich Tinas Gebäck sausen lassen.“
    Er sah sich unauffällig um. „Wir werden nicht frühstücken.“
    „Aber du hast doch gerade gesagt ...“
    Die Kellnerin war zurückgekehrt. Während Gregory sie wieder anlächelte, nahm sie einen Stift, den sie sich hinter das Ohr geklemmt hatte. „Und, Leute, was darfs sein?“
    „Huevos rancheros für mich.“ Gregory hob eine Augenbraue. „Rachel? Du wolltest die deutschen Pfannkuchen?“
    „Ähm ...“ Völlig verwirrt lächelte sie die Kellnerin nichts sagend an, um dann wieder auf die Speisekarte zu sehen. „Ich ... ja, das ist gut.“
    „ Huevos rancheros und deutsche Pfannkuchen. Kommt sofort.“
    Während sie der Kellnerin nachsah, beugte sich Rachel vor. „Hast du nicht gerade eben gesagt, wir würden nicht frühstücken?“
    „Machen wir auch nicht. Wir tun nur so, für den Fall, dass uns jemand beobachtet.“
    „Bist du nicht ein wenig paranoid? Erst glaubst du, dass man uns nachfährt. Jetzt denkst du, dass wir beobachtet werden. Was kommt als Nächstes?“
    „In Ermittlerkreisen ...“
    „Lass mich raten“, unterbrach sie ihn. „Das nennt man Vorsichtsmaßnahmen.“
    Er grinste sie an. „Du lernst schnell.“
    „Ich werde mir das merken. Wenn ich irgendwann mal keine Lust mehr auf Wein habe ...“
    Sie konnte den Satz nicht beenden, da Gregory sie an der Hand nahm und von ihrem Platz zerrte. „Komm, wir müssen los.“
    Sprachlos ließ sie sich von ihm durch eine Tür hinterher ziehen, auf der „Nur für Personal“ stand. Drinnen herrschte hektisches Treiben, an dem sich wenig änderte, als sie beide eintraten. Thelma hängte gerade eine Bestellung an ein überhängendes Gestell, sah sie und blinzelte ihnen zu.
    „Danke, Schatz“, sagte Gregory und steckte etwas in ihre Tasche, das wahrscheinlich noch ein großzügiges Trinkgeld darstellte.
    „Und wie kommen wir jetzt nach Calistoga?“ fragte Rachel, als sie durch die Hintertür das Lokal verließen. „Ich nehme ja nicht an, dass wir mit deinem Jaguar fahren werden. Ach, sag nichts. Zu deiner Ausbildung zum Privatdetektiv gehörte auch das Kurzschließen von Autos.“
    „Stimmt, aber das ist heute nicht erforderlich.“ Auf dem kleineren Parkplatz hinter dem Gebäude standen Wagen der verschiedensten Marken und Typen. Und Rachels geliehener Jeep stand ebenfalls dort, zwischen einen Kombi und einen Lieferwagen geparkt.
    Sie konnte nicht anders, wieder klappte ihr der Mund auf. „Wie hast du denn das geschafft?“
    „Mit Sams Hilfe. Ich habe ihn gebeten, den Wagen herzubringen, und er hat es gemacht. Das muss ich dem Mann ja lassen. Er muss vor Neugier gestorben sein, aber er hat nicht eine einzige Frage gestellt.“ Gregory öffnete die Beifahrertür. „Beeil dich, steig ein.“
    Während ihr Herz wegen der abenteuerlichen Verwicklungen etwas schneller als gewöhnlich schlug, tat sie, was er ihr sagte. Sie erlaubte sich sogar einen kleinen Scherz, als er auf der Fahrerseite Platz nahm. „Wie soll ich mich bei einer Verfolgungsjagd verhalten? Soll ich auf die Reifen zielen? Oder lieber genau zwischen die Augen unseres Verfolgers?“
    In der Morgensonne leuchteten Gregorys Augen amüsiert auf. „Wie es dir am liebsten ist, Baby.“
    Nachdem sie sich wieder auf der Route 29 befanden, sah er immer wieder in den Rückspiegel, und Rachel machte das Gleiche mit dem rechten Außenspiegel. Niemand schien ihnen zu folgen. Die Täuschung, die wohl überlegt und perfekt ausgeführt worden war, hatte entweder funktioniert oder war eine völlige

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