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Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Geschichte so fasziniert, dass er höchstpersönlich Nachforschungen anstellte. Er befragte viele Leute, von Alyssas ehemaligem Chef im ,Blue Parrot‘ – einem Mann namens Jonsey Malone – bis hin zu den Tauchern und den Polizisten.“
    „Und was sagte Jonsey Malone?“
    Willie zuckte mit den Schultern. „Das, was er auch der Polizei erzählt hatte. Er hatte Alyssa seit dem Tag nicht wieder gesehen, an dem sie den ,Blue Parrot’ verließ, um zu heiraten.“
    „Hat Onkel Carl ihm geglaubt?“
    „Nein, hat er nicht. Er fand, dass Jonseys Geschichte stank. Immerhin waren er und Alyssa gute Freunde. Aber Jonsey blieb bei seiner Version, und es gab absolut keine Möglichkeit, um irgendetwas in Erfahrung zu bringen.“
    „Das Baby verschwand also zusammen mit Alyssa.“
    „Das Baby kam ums Leben“, antwortete Willie mit gesenkter Stimme. „Einige Tage, nachdem Alyssas Wagen aus dem Wasser geholt worden war, fand dein Onkel heraus, dass Lillie Dassante bei einem Feuer in einem Waisenhaus in Santa Rosa umgekommen war.“
    Gregory richtete sich auf. Verdammt, die Nonne hatte ihn tatsächlich angelogen.
    „Alyssa hatte sie dort gelassen, bevor sie weiterfuhr“, erzählte Willie weiter. „Aber sie kam niemals zurück, um sie abzuholen. Drei Tage lang wurde intensiv nach Alyssa gesucht, jedoch ohne Ergebnis. Die Polizei erklärte sie später für tot. Sal war aber sicher, dass sie ihren Tod vorgetäuscht hatte, und beauftragte sofort einen Privatdetektiv, damit der nach seiner Schwiegertochter suchte. Er setzte sogar eine Belohnung von 50.000 Dollar aus für Hinweise, die zu ihrer Festnahme führten.“
    „Ich nehme an, niemand reagierte.“
    Willie musste lachen. „Oh, alle möglichen Leute reagierten. 50.000 Dollar genügen, um die Menschen aufhorchen zu lassen, erst recht in jener Zeit. Aber es gab keine heißen Spuren.“
    „Wurde jemals eine Nonne mit Namen Schwester Mary-Catherine erwähnt?“
    Wieder schürzte Willie die Lippen. „Ich glaube, eine der Nonnen im Waisenhaus berichtete Sal von dem Zwischenfall, aber ich kann mich nicht an ihren Namen erinnern.“
    „Und der Detective, der die Ermittlungen im Mordfall Mario Dassante leitete? Weißt du, wer das war?“
    „Nein, aber das finden wir schnell heraus. Ich rufe Jimmy beim Ledger an.“ Noch während sie sprach, griff sie nach dem schnurlosen Telefon und tippte eine Nummer ein. Als sich ihr ehemaliger Assistent meldete, sagte sie ihm, was sie brauchte, dann wartete sie, während er am Computer die Archive durchsuchte. Augenblicke später bedankte sie sich bei ihm und beendete das Gespräch.
    „Der Detective hieß Harold Mertz“, sagte sie und blickte Gregory an. „Er ist jetzt bestimmt im Ruhestand, aber ich bin sicher, dass irgendjemand auf der Polizeiwache von Winters weiß, wo du ihn finden kannst.“ Sie trank das restliche Bier in einem Zug aus.
    Gregory konnte am Funkeln in ihren Augen erkennen, dass sie zu gerne erfahren hätte, warum er sich für eine so alte Geschichte interessierte. Aber sie wusste, dass sie ihn nicht fragen konnte.
    „Wenn das noch nicht reicht, können wir zur Zeitung gehen und die Archive durchsuchen“, bot sie ihm an.
    „Danke, Tante Willie, aber du hast mir für den Moment schon genug gesagt. Die Lauferei kann ich jetzt alleine machen“, antwortete er grinsend. „Außerdem bist du noch immer die beste Zeitungsfrau, die ich kenne.“
    Sie lachte auf. „Lass das nicht den neuen Eigentümer des Ledger hören. Der wird mich sofort fragen, ob ich nicht für ihn arbeiten möchte. Er hat schon ein-, zweimal Andeutungen in dieser Richtung gemacht. Aber mich wieder auf diese Hetzjagd zu stürzen, wäre das Letzte, was ich wollte.“ Sie stellte die leere Flasche auf den Tisch, nahm aber den Blick nicht von Gregory. „Hast du in letzter Zeit deinen Vater gesehen?“
    Gregory verzog keine Miene. Sie stellte jedes Mal diese Frage, und auch wenn seine Antwort immer gleich ausfiel, konnte er es ihr nicht verübeln, dass sie ihn darauf ansprach. Willie war die geborene Vermittlerin, und sie hielt große Stücke auf ihren Bruder. Seit Jahren versuchte sie jetzt schon, ihre beiden bevorzugten Männer wieder zu versöhnen. „Nein“, sagte er beiläufig. „Ich habe vor ein paar Wochen Noelle an einem Sonntag bei ihm abgesetzt, aber er ist nicht nach draußen gekommen.“
    Willie bewegte ihren Kopf ein paar Mal hin und her, während sie ein nachdenkliches Gesicht machte. Dann stand sie auf, als wüsste sie, dass sie an

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