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Macht nichts, Darling

Macht nichts, Darling

Titel: Macht nichts, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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todschicker neuer Wagen! Hugh Davenports.«
    Matthew sah sie mißbilligend an. »Du redest schon Unsinn vor lauter Müdigkeit. Geh zu Bett; ich mach’ die Garage selber zu. Wie sollte Mr. Davenports Wagen ausgerechnet jetzt herkommen?«
    Sally erklärte ihm den Zusammenhang und fügte hastig hinzu: »Nun aber nichts wie ’raus und alles dreimal abgeschlossen! Es wäre einfach unausdenkbar, wenn Hughs Wagen bei uns etwas passierte!«
    Matthew war völlig ihrer Meinung. Wenn der Wagen gestohlen würde, wäre es für immer aus mit der guten Partie. Ein gutes Zeichen, daß er Sally den Wagen geliehen hatte — das tat kein vernünftiger Mann, wenn er nicht ernste Absichten hatte. Endlich mal ein Silberstreifen am Horizont.
    Sally ging bei der Sicherung mit peinlichster Sorgfalt zu Werke. Sie blockierte nicht nur die große Garagentür mit dem einbruchssicheren Yale-Schloß, sondern verriegelte vorsichtshalber auch noch die kleine Seitentür von innen, durch die ein etwaiger Dieb zwar nicht den ganzen Wagen, aber zumindest den neuen Reservereifen stehlen konnte. Hughs Wagen mußte auf jeden Fall bei ihr sicher sein. Er sollte mal sehen, wie vertrauenswürdig sie war, wenn es auf anderer Leute Eigentum ankam. Dann hörte er hoffentlich auf, sie immer als schusselig und unzuverlässig hinzustellen.
    Der nächste Vormittag war der unappetitlichen Arbeit gewidmet, die von Leberegeln und Fußfäule befallenen alten Schafe auszusondern. Erst gegen vier wurden sie damit fertig, und Matt sagte, er müsse nun noch einen Draht am hinteren Koppelgitter erneuern und dann den geliehenen Drahtspanner zum Nachbarn zurückbringen. Es würde wohl ziemlich spät werden; Sally solle nicht auf ihn warten und ihm sein Essen warmstellen.
    »Laß das doch heute«, bat Sally. »Du hast mehr als genug gearbeitet. Ich bade jetzt, und dann lass’ ich dir auch gleich ein Bad ein. Wir stinken beide drei Meilen gegen den Wind.«
    Matthew knurrte, daß sie ihn von der hinteren Koppel ja wohl nicht mehr riechen werde, und ob vielleicht der Bulle zu den alten Kühen durchbrechen sollte, die sie nächste Woche verkaufen wollten? Damit trollte er sich. Sally hatte den begründeten Verdacht, daß er die Kühe nur als Vorwand benutzte, um sie mit Hugh alleinzulassen.
    Als Hugh eintraf, roch sie wieder gut und trug ihr nettestes Sommerkleidchen. Er war daran gewöhnt, sie auf der Farm nur in alten Niethosen und Pullis anzutreffen, und vermerkte die Neuerung mit Wohlgefallen. Sally war so und so keine Schönheit, aber immerhin ein sehr reizvolles kleines Ding.
    »Na, bist du heute nacht gut nach Hause gekommen? Ich habe dir deinen Wagen wiedergebracht, wie du wohl schon von weitem gehört hast. Es lag nur am Starter. Gibt keine große Rechnung.«
    »Gott sei Dank! Dein Wagen fährt sich natürlich herrlich, die Heimfahrt war ein Genuß. Ich habe ihn diebessicher eingeschlossen, gestern ist nämlich hier in der Gegend ein anderer neuer Wagen geklaut worden. Nun trink aber erst mal Tee mit mir, dann holen wir ihn heraus.«
    Tee war nicht gerade das Getränk, das Hugh am Spätnachmittag bevorzugte, aber er traute sich nicht mehr, selbst eine Flasche auf die Farm mitzubringen. Einmal hatte er es gewagt, mit dem einzigen Erfolg, daß sie ungeöffnet in den Wagen zurückwanderte, denn Sally bekam Aufmerksamkeiten dieser Art in die falsche Kehle. Seitdem machte er gute Miene zu allem, was sie ihm vorsetzte. Diesmal unterhielten sie sich aufgrund seiner nächtlichen Hilfsaktion besonders nett und kameradschaftlich. Sally sonnte sich in seiner ungezwungenen Liebenswürdigkeit und sagte sich im stillen, daß er wirklich sehr gut zu leiden sei.
    Plötzlich aber stand er auf. »Ich will meinen Wagen lieber jetzt schon herausholen, denn nach dem Essen muß ich leider gleich weg. Wir haben um sieben Uhr dreißig eine Sitzung im Büro. Da darf ich mich auf keinen Fall verspäten. Bitte gib mir den Garagenschlüssel.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Sally und ging mit verantwortungsbewußter Miene an das Pult, wo sie normalerweise alle Schlüssel aufbewahrte. Soviel sie sah, waren auch alle da — mit der einzigen Ausnahme des Garagenschlüssels. Ein jäher Schreck durchfuhr sie. Wo hatte sie ihn nur nach dem Abschließen gelassen? Sie war so müde gewesen... Und im Moment hatte sie keinen blassen Schimmer, wo sie das elende Ding hingesteckt hatte.
    Um sich vor Hugh nichts anmerken zu lassen, sagte sie obenhin: »Bleib nur ruhig sitzen und lies die Zeitung, ich hab’

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