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Macht nichts, Darling

Macht nichts, Darling

Titel: Macht nichts, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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unbegrenzt Zeit hat. Diesmal geht es dir wirklich an den Kragen, mein armes Kind.«
    »Wie kannst du so häßlich über meinen Großonkel reden!« warf Sally ihm sofort ungehalten vor. »Der arme Alte muß hoch in den Siebzigern sein, und da hat er schließlich vor Gott und den Menschen das Recht, seine Großnichte zu besuchen, wann und wie lange es ihm paßt. Er soll mir willkommen sein. Er ist sicher ein lieber, sanftmütiger Greis — sonst würde er nicht so eine weite Flugreise gemacht haben, um seine einzige Großnichte zu sehen.«
    »Wie mir scheint, kommt er hauptsächlich wegen der Elfen!«
    »Das auch, natürlich, aber ich glaube, er bemäntelt damit nur seine Sehnsucht nach dem eigenen Fleisch und Blut«, sagte Sally mit einem sentimentalen Augenaufschlag.
    »Dann hat er sich aber ganz schön Zeit gelassen.«
    »Simon, gewöhne dir bloß bald ab, auf jedermann herumzuhacken. Ich war ja im ersten Moment auch ein bißchen erschrocken, aber wenn ich ihn mir so vorstelle... Er ist sicher klein und rund und hat eine silberweiße Lockenmähne wie das Sandmännchen im Bilderbuch.«
    »Liebe Sally, du phantasierst. Dieser Anruf hat dir den Rest gegeben.«
    Sie fuhr unbeirrt fort: »Und er wird mir ein wahrer Trost sein, denn er ist ja mein ältester Verwandter, und Verwandte verstehen sich.«
    »Und Matt? Wird er sich mit dem auch verstehen?«
    »Nun unkst du schon wieder. Das wird sich finden, wenn es soweit ist. Ein bißchen verrückt scheint Onkel Aloysius ja zu sein... Beinah seine erste Frage war, ob wir einen Wald in der Nähe haben, wo er seinem >kleinen Volk< auflauern kann. Zum Glück wußte ich ja schon aus seinen Briefen, daß er damit Elfen und Gnomen meint.«
    »Klarer Fall von Altersschwachsinn«, entschied Simon kurz und bündig. »Und wie gedenkst du deine Dreimännerwirtschaft zu finanzieren?«
    Diese peinliche Frage fand sie sofort in voller Rüstung. »Das geht ohne weiteres. So pleite sind wir nun auch wieder nicht, obwohl ich oft wünsche, ich wäre schon fünfundsechzig und könnte mir jeden Monat ein nettes Sümmchen holen, nur weil ich’s fertiggebracht habe, so alt zu werden... Onkel Aloysius wird uns jedenfalls keine Last sein. Wahrscheinlich ißt er so gut wie nichts.«
    »Woraus schließt du das?« bohrte Simon mit aufreizender Gründlichkeit weiter.
    »Oh... Sein Elfentick verträgt sich doch irgendwie nicht mit Löwenhunger«, murmelte Sally unbestimmt. »Wie gut, daß ich zwei Gastzimmer habe! Unmöglicher Gedanke, Onkel Aloysius mit Archie zusammenzulegen, besonders wenn Archie einen gehoben hat. Am Ende würden sie dann beide überall Elfen sehen, und das wäre für Matt und mich wirklich entnervend.«
    Simon verließ sie, wie so oft, mit dem Gedanken: »Ihr Mut ist bewundernswert, auch wenn sie ihn auf die verrücktesten Unternehmungen verschwendet... Was kommt nun noch?«
    Tante Dorothy drückte sich ähnlich aus, als er ihr von der neuesten Krise in Sallys Leben berichtete. »Arme Kleine«, sagte sie seufzend. »Bei ihr kommt aber auch alles zusammen. Das Schicksal ist ungerecht.«
    »Du mußt zugeben, daß sie sich das meiste selbst zuzieht.«
    Hier gab Tante Dorothy ihrem vergötterten Neffen ausnahmsweise unrecht. »Wenn du ihr etwa vorwirfst, Simon, daß sie ihrem einsamen alten Großonkel geschrieben hat, zeigst du damit nur einen betrüblichen Mangel an Familiensinn. Kein Mensch konnte ahnen, daß der alte Herr eine Flugreise unternimmt, um nach neuseeländischen Elfen zu fahnden, und ich glaube kaum, daß er hier welche findet«, fügte sie mit einem zerstreuten Rundblick durchs Zimmer hinzu.
    »Natürlich ist auch viel Pech dabei«, räumte Simon ein, »aber wenn Sally nicht dauernd so überstürzte Sachen machte, wäre ihr Leben — und das anderer — doch nicht ganz so kompliziert.«
    »Ich kann mir denken, lieber Junge, wie dir zumute ist«, sagte Tante Dorothy sanft. »Selbstverständlich ist es auch für dich etwas schwierig, diese angebliche Verlobung durchzuhalten. Nächstens werden sie dich wohl fragen, wann ihr heiratet und wieviel Urlaub du für die Hochzeitsreise brauchst«, und alles dies äußerte die alte Dame friedlich häkelnd.
    Simon starrte sie an. »Heißt das..., daß du über alles längst im Bilde bist? Ich hab’ dir doch nicht erzählt, daß Sally Mr. Ford nur einen Bären aufgebunden hat, um mich am Rücktritt von der Verwalterstelle zu hindern... Überstürzt wie immer...«
    »Natürlich habe ich mir gleich so etwas gedacht, mein Junge. Mr.

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