Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macht nichts, Darling

Macht nichts, Darling

Titel: Macht nichts, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
Huldigungen gewöhnt war, ohne sich das geringste darauf einzubilden. »Ich arbeite seit kurzem hier im Krankenhaus«, sagte sie, »und kenne bis jetzt keine Seele in dieser Stadt. Du bist mein rettender Engel!«
    »Aber, Carol — warst du nicht verlobt?«
    Carol schnitt eine kleine Grimasse. »Aus. Ich konnte mich nicht an den Gedanken gewöhnen, mit Stephen in eine rußige Großstadt zu ziehen. Demnach war’s bei mir doch nicht die wahre Liebe. Oh, komm, setzen wir uns irgendwo in ein Restaurant, wo wir uns so richtig auspalavern können!«
    »Täte ich rasend gern, aber ich kann jetzt leider nicht. Ich bin schon zum Essen mit Hugh Davenport verabredet... Nichts Aufregendes, nur mein Rechtsanwalt. Ich hab’ mich schon verspätet. Aber... du, Carol, morgen abend gebe ich eine Party. Heute ist Freitag. Komm doch nach Dienstschluß gleich ’raus und bleibe übers Wochenende, dann lernst du all meine Freunde kennen.« Der letzte Satz erweckte den nun schon unvermeidlichen Nebengedanken: Das wäre endlich die Richtige für Simon. Entlobt, weil sie nicht in die Großstadt wollte... Sie ist viel schöner als Elizabeth Gray und obendrein ein wirklicher Mensch. Es ist wie im Märchen — zweimal geht’s schief, das drittemal klappt’s!
    In Sekundenschnelle war alles abgemacht. Caroline hatte ein kleines Auto — eine Selbstverständlichkeit bei einem so tüchtigen, praktisch denkenden Mädchen — und wollte noch am selben Abend kommen. »Und morgen seh’ ich mir deine Farm an und reite — du hast doch bestimmt ein Pferd?«
    Sally sprudelte noch vor Begeisterung, als sie bei Hugh eintraf. Sie hatte Caroline damals von allen Kursusteilnehmerinnen am liebsten gemocht, hatte sie aber aus den Augen verloren, als sie so plötzlich und vorzeitig ausscheiden mußte. Caroline war schreibfaul, und Sally ächzte schon genug unter ihrer anderen Korrespondenz — und dann hatte sie gedacht, Caroline hätte inzwischen ihren Doktor geheiratet und sei mit ihm nach England gegangen. Sie nun in der gleichen Stadt zufällig wiederzutreffen war wirklich ein unverhofftes Glück. Während des Mittagessens schilderte sie Hugh die Begegnung in den höchsten Tönen.
    »Also sie ist schön und charmant und natürlich auch herzensgut, weil all deine Freundinnen...? Du mußt mich unbedingt mal mit diesem Wunder bekannt machen. Aber zunächst habe ich noch Geschäftliches mit dir zu besprechen. Kannst du nachher noch eine halbe Stunde mit ins Büro kommen und die Abrechnungen durchsehen? Dann weißt du genau, was du nach Abzug aller Schulden übrig behältst.«
    »Ich kann, aber du verdirbst mir damit den Tag. Es war so herrlich, Onkel Aloysius wegzubringen und einzukaufen, und das Wiedersehen mit Caroline war die Krone des Ganzen — und nun werd’ ich deprimiert nach Hause schleichen und mir überlegen, wie ich es Matt schonend beibringe.«
    Aber es erging ihr besser als erwartet. Hugh hatte ihre Interessen gut vertreten, und obwohl die Restsumme nicht überwältigend war, mußte sie zum Erwerb eines kleineren Grundstücks ausreichen.
    »Mietet euch eine Stadtwohnung«, riet Hugh. »Es hat keinen Sinn, daß ihr es noch einmal mit Landwirtschaft versucht. Matt ist zu alt, und für dich war es immer zuviel. Du kannst unter mehreren anderen Berufen wählen, und Matt kann sich mit leichter Gartenarbeit beschäftigen.«
    Sally schüttelte den Kopf. »Er würde dabei umkommen. Nein, mein Plan steht fest: Wir kaufen eine Kleinfarm irgendwo, wo das Land nicht so teuer ist wie hier, und machen eine Obst- und Gemüsegärtnerei auf. Je kleiner, desto besser. Ich will mich auch nicht mehr so viel mit der Hausarbeit herumplacken.«
    »Das ist doch kein Leben für dich. Ich kann mir dich in so kümmerlicher Umgebung einfach nicht vorstellen.«
    Sie würgte etwas hinunter. Insgeheim graute ihr ja auch vor dem neuen Start fern von allen Freunden, aber sie hatte keine andere Wahl und versicherte Hugh noch einmal, sie hätte alles reiflich überlegt und würde danach handeln.
    »Hast du dir auch überlegt, daß es viel profitabler wäre, du stecktest dein Geld in eine Berufsausbildung und schafftest dir damit die Grundlage für eine wirklich sichere Dauerexistenz?«
    »Und Matt verdingt sich als Gärtner bei irgendwelchen Geldprotzen, denen es ganz egal ist, wie ihm die Knochen wehtun, solange ihre Blumenrabatten in Ordnung sind? Nichts kann mich dazu bringen!«
    »Wenn du nur nicht einen sehr törichten Fehler begehst«, sagte Hugh in einem überlegenen

Weitere Kostenlose Bücher