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Macht nichts, Darling

Macht nichts, Darling

Titel: Macht nichts, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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leid, dich zu enttäuschen, Carol. Mein Herz ist tatsächlich noch frei. Ich gewöhne mich allmählich an den Gedanken, daß ich wahrscheinlich eine alte Jungfer werde.«
    »Quatsch. Mein Verhör ist noch nicht zu Ende. Wie steht’s denn mit dem recht charmanten, wenn auch sehr überlegen tuenden Rechtsanwalt — wie heißt er noch schnell — richtig, Hugh Davenport? Ich muß mal gucken, ob du immer noch nicht errötest... Nicht die Spur. Du bist ein harter Brocken, Sally, oder vielleicht ein bißchen ungenügsam?«
    Sally schluckte. »Ich habe beide gern, Simon und Hugh, was aber weder bei dem einen noch bei dem anderen >Hände weg< bedeutet. Meiner Ansicht nach wäre Simon der Passendste für dich, weil du doch das Landleben vorziehst.«
    »Entschieden. Und Simon gefällt mir auch, wie gesagt. Aber es ist eine sinnlose Annahme, daß einer von beiden sich ausgerechnet in mich verlieben sollte. Du scheinst deine eigene Wirkung zu unterschätzen, Sally. Und selbst wenn die beiden wirklich nicht mehr als Freundschaft für dich empfinden, was mich wundern sollte, werde ich sie bestimmt nicht bezirzen.«
    Der Meinungsaustausch über diesen Punkt ging noch eine Weile weiter und brach erst ab, als sie bei der letzten Straßenbiegung einen fremden Wagen am Wegrand erblickten, neben dem ein sichtlich erschöpfter Mann saß. Sally hielt sofort. Sie fuhr grundsätzlich an niemandem vorbei, der in Schwierigkeiten steckte, obwohl sie selbst kaum eine blasse Ahnung von Motoren hatte. Und dieser Mann saß so besonders hilflos auf der menschenleeren Landstraße...
    »Haben Sie eine Panne?« erkundigte sie sich und stieg aus. »Ich verstehe zwar nichts von Reparieren, aber schieben kann ich immer.«
    Der Fremde raffte sich langsam auf und nahm den Hut ab. Sally sah erst jetzt, daß er alt war — ein Charakterkopf mit vollem weißem Haar, verkniffenem Mund und harten dunklen Augen. Außerdem sah er jedoch so krank aus, daß Sally erschrocken fragte: »Haben Sie etwa zu kurbeln versucht oder sich sonstwie überanstrengt?«
    Er versuchte seinem bleichen, abgespannten Gesicht ein Lächeln abzuringen und setzte sich schleunigst wieder auf die Böschung. »Nein, nein, ich habe nur gehalten, weil... weil ich mich plötzlich etwas komisch fühlte. Dem Wagen fehlt nichts. Ich verschnaufe mich nur ein bißchen. In zwei Minuten kann ich mich wohl wieder ’reinsetzen und weiterfahren.«
    Sallys Sorge wuchs. Allmählich erkannte sie trotz des unsicheren Zwielichts, daß sein Gesicht eher grau als bleich war und seine Lippen einen bläulichen Rand hatten. »Sie sollten liebet nicht fahren«, sagte sie schnell. »Wenn Sie meiner Freundin Ihren Wagen anvertrauen wollen — sie fährt sehr gut könnten Sie zu mir einsteigen und sich bei mir eine Weile ausruhen. Ich wohne gleich hinter dieser Biegung. Müssen Sie noch weit fahren?«
    »Etwa zehn Meilen, wenn man mir richtig Bescheid gesagt hat.«
    »Also im Moment schaffen Sie ja nicht eine. Sie müssen sich erst erholen. Nachher sehen wir weiter.«
    »Sehr nett von Ihnen, junge Dame, aber...« Der alte Herr machte wieder Anstalten, sich zu erheben, taumelte aber und wäre glatt hingefallen, wenn Caroline nicht geistesgegenwärtig zugegriffen hätte. »Ich bin keine Krankenschwester, aber so etwas Ähnliches«, stellte sie sich energisch vor. »Sally hat ganz recht, Sie dürfen in Ihrem augenblicklichen Zustand nicht fahren. Steigen Sie zu ihr, und ich bringe Ihren Wagen nach«, und schon wurde er mit vereinten Kräften in Sallys Auto geschoben.
    Er protestierte nicht weiter. Er sagte überhaupt nichts, sondern lehnte sich auf eine Weise zurück, die wirklich beängstigend war. Sally setzte sich schnell hinters Steuer und fragte Caroline nur noch halblaut: »Kommst du zurecht? Du kennst dich doch mit allen möglichen Autos aus, nicht?«
    »Klar. Fahr nur los, ich folge dir auf den Fersen.«
    Während der kurzen Fahrt öffnete der alte Herr die Augen nicht. Er sah sehr krank aus. Sally nahm sich vor, zu Hause sofort den nächsten Arzt anzurufen. Als sie vorfuhr, kam ihr Matthew bereits entgegen — in ärgerlicher Stimmung wie immer, wenn er sich Sorgen gemacht hatte.
    »Wo habt ihr denn so lange gesteckt?« fing er an und stockte, als er den fremden Fahrgast sah und Caroline fast gleichzeitig mit einem zweiten Auto in den Hof einfuhr. »Mein Gott, schon wieder ein Malheur... Wen hast du dir diesmal aufgehalst?«
    Glücklicherweise kam Archie als ausgleichendes Element dazu, und die Sachlage war

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