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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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Udo fuhr sich über das Gesicht. »Wie kann man in diesem Wust überhaupt etwas finden.«
    Diem blieb stehen und drehte sich um. »System! Allem liegt ein System zugrunde. Auf Sie mag unser Archiv ja ungeordnet und chaotisch wirken, aber alles hat seinen Standort und seine Nummer. Jede Schachtel und jede Ablage. Alles hat seinen Platz! – Und die Hofkanzlei, und das was wir suchen, ist gleich da vorne.«
    Die Neonröhren flimmerten. Das Licht ging aus.
    Josephine presste sich an Gernot. Sie konnte die eigene Hand nicht vor Augen sehen.
    »Super!«, stöhnte Diem. »Wer von Ihnen ist an den Lichtschalter gekommen?«
    »Niemand!« Thorpe tastete sich zu einem Eisenpfeiler. Neben dem Treppenaufgang hatte er einen Schalter wahrgenommen. Klick, Klick, Klick. Nichts geschah. »Stromausfall!«
    »Ich liebe dieses Haus!« Diem schnaufte und ließ Kopf und Arme hängen. »Keine Angst, früher, als ich hier angefangen habe, da gab es im Speicher nicht einmal elektrisches Licht. Wir haben im Stockdunklen mit Handlampen gesucht. Das waren noch Zeiten!« Sie marschierte weiter. »In den Regalen liegen noch ein paar Taschenlampen. – Sie glauben gar nicht, was sonst noch. Leere Getränkeflaschen, Jausenpapierln. Was die Kollegen halt so vergessen haben –« Diem stieß einen spitzen Schrei aus.
    Ein dumpfer Aufschlag war zu hören. Dann war es totenstill. Bis auf das Knistern der Neonröhren.
    »Scheiße!« Gernot riss sich von Josephine los und stürmte nach vorne. Nach wenigen Metern trat er ins Leere und stürzte. Im letzten Moment bekam er die Kante des Eisengitters zu fassen. Gernot stöhnte auf. Das Metall grub sich tief in seine Finger. Die Beine baumelten über einem Abgrund. Wie tief, konnte Szombathy in der Finsternis nicht abschätzen.
    »Gernot?! GERNOT!« Josephine streckte den Arm aus und wollte hinterher. Wotruba riss sie zurück.
    »Was ist da los? – Gernot?! Sag was!« Der Chefinspektor spitzte die Ohren und öffnete den Pistolenhalfter. In die Stille mischte sich Wimmern und Stöhnen. Diem lebte noch.
    »Loch!«, krächzte Gernot. »Da ist ein Loch im Boden. – Vier oder fünf Meter vor euch.« Gernot hörte Schritte. Zwei kräftige Hände packten seine Unterarme.
    » Hold on! « Thorpe stemmte die Füße in den Boden und zog so stark er konnte.
    Gernots Brustkorb schrammte über die Kante. Er kroch auf allen Vieren weiter und fiel Thorpe in die Arme. »Danke! – Sie haben was gut bei mir!«
    »Nein. Ich habe zwei Sachen gut bei Ihnen, my friend .«
    Die Neonröhren knacksten und flimmerten. Das Licht ging wieder an.
    Josephine blinzelte und hielt sich die Hand über die Brauen. Wotruba stand direkt neben ihr, die Glock schussbereit.
    »Alle auf den Boden!«, bellte der Chefinspektor und zielte in jede Richtung.
    Udo fiel klatschend auf den Bauch und hielt sich die Arme über den Kopf.
    Nur das Sirren der Neonlampen war zu vernehmen.
    »Wie sieht’s bei euch aus?«, bellte Wotruba und sondierte die Lage.
    »Alles ruhig!« Gernot schielte zwischen die Regale.
    Thorpe sah sich nach allen Seiten um und schüttelte den Kopf. » Nothing! We are all alone! «
    »Hat uns kalt erwischt, das Arschloch.« Wotruba steckte die Waffe ein und zog Udo auf die Beine. »Du rennst mir jetzt runter zum Portier und lässt Rettung und Funkstreife rufen. Aber pronto !«
    Udo startete los.
    »Stopp!« Wotruba machte ein finsteres Gesicht. »Wenn dir jemand begegnet: Kopf einziehen und Schnauze halten! Kein Wort! Spiel nicht den Helden! Du bist nicht der Typ dazu. Klar?«
    Udo nickte und rannte davon.
    »Und ihr zwei Christkindeln kümmert euch um die Diem!« Wotruba zeigte auf Josephine und Gernot. Er zückte das Handy und drückte die Kurzwahl. Jetzt hatte Meister Oberschlau seinen ersten Fehler gemacht! Wenn Wotruba von Miss Suzie Wong im Museum eines gelernt hatte, dann, dass Hochmut vor dem Fall kam. »Hier Wotruba! Ihr kriegt gleich einen Notruf in die Zentrale. Aus dem Haus-, Hof-und Staatsarchiv. Ich will den Mitterlechner da haben. Ich brauch einen IT-Fachmann vor Ort. – Was? – Ja, ich bin schon da. – Was is los? – Es is mir scheißegal, ob der Mitterlechner frei hat! Das Verbrechen schläft nicht. Und das Gesetz auch nicht! Wiederschauen!« Der Chefinspektor ließ das Telefon in die Lederjacke gleiten und hielt Thorpe auf. »Hübsch langsam mit den jungen Pferdchen! Du bist die einzige Verbindung zu dem Kerl!«
    » Sorry?!« Thorpe machte einen Schritt zurück.
    »Glotz nicht so kariert, Ian! Dein Handy!

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