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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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Los!«
    Thorpe kramte das BlackBerry aus dem Jacket. »Was ist damit? Denkst du, dass ich …«
    »Ian, ich denk gar nix. Aber der Kerl hat dich im Naturhistorischen gefunden, und er hat dich hier gefunden. Wenn du keinen Sender trägst, ist das Teil die einzige Möglichkeit für ihn. Also dreh jetzt bitte das Ding ab und nimm den Akku raus! Wenigstens, bis der Mitterlechner da ist.«
    »Wenn du meinst.« Thorpe öffnete das Gehäuse und drückte Wotruba den Akku in die Hand.
    Josephine legte Diems Kopf in ihren Schoß und strich ihr über das Haar. Das Gesicht der Frau war käsebleich, sie atmete flach. Diems Lippen waren blutleer, Josephine konnte das Zahnfleisch sehen. »Bleiben Sie ruhig, Hilfe wird gleich da sein.«
    Diem zwang die Mundwinkel nach oben und nickte.
    »Das sieht nicht gut aus.« Gernot fuhr sich über den Mund. Er kniete neben Diems Beinen und betrachtete den offenen Bruch. Schien- und Wadenbeine hatten die Hose durchstoßen. Die Wunde blutete stark. »Ich muss Ihnen jetzt sehr wehtun. – Es tut mir leid!« Gernot löste das Klappmesser von seinem Gürtel. Er klappte das Einhandmesser auf und machte einen Einschnitt in den Hosensaum. Er zerriss den Stoff und legte das Messer zur Seite.
    Diem heulte auf und wurde ohnmächtig.
    »Ich glaub, ich muss schon wieder kotzen!« Josephine presste die Hand vor den Mund und rollte zur Seite.
    »Zum Glück hat es keine Arterie erwischt. – Reiß dich bitte zusammen, Josi! Ich brauch was Sauberes, dass ich ihr einen Verband machen kann. Gegen die Infektionsgefahr. – Los!«
    Thorpe klopfte Gernot die Schulter und reichte ihm einen Verbandskasten. »In den anderen Etagen bei den Feuerlöschern sind sicher noch mehr, falls Sie die auch noch brauchen.«
    »Nein, danke. Das müsste fürs Erste reichen. Jetzt müssen die Profis ran. – Wahrscheinlich ist das andre Bein auch irgendwo gebrochen.« Szombathy plumpste auf den Hintern und schob sich mit dem Handrücken die verschwitzten Haare aus dem Gesicht. »Hat großes Glück gehabt, die Gute. Ist auf den Füßen gelandet. – Gernot! Sagen Sie Gernot zu mir, Kamerad.«

43
    D er Punkt auf der Karte, im Haus-, Hof- und Staatsarchiv, war einfach verschwunden. Aiakos schleuderte das iPad auf den Beifahrersitz. »Arschkrampe, verdammte!« Er schlug mit beiden Fäusten gegen das Lenkrad. Aiakos horchte auf, fuhr herum und spähte aus dem Rückfenster.
    Zwei Funkstreifen und ein Rettungswagen preschten über den Ballhausplatz. Sie kamen rasch auf ihn zu.
    Aiakos nahm die Waffe aus dem Handschuhfach und schraubte den Schalldämpfer ab.
    Die Einsatzwagen bogen in den Minoritenplatz ein.
    Aiakos startete den Wagen, parkte aus und fuhr im Retourgang gegen die Einbahn in der Schauffergasse. Vor dem Durchgang zum Minoritenplatz bremste er.
    Blaulichter strichen über die Fassaden. Schaulustige rotteten sich vor dem Archiv zusammen.
    Aiakos stieg aufs Gas und wendete. Die Aktion im Speicher hatte ihre Wirkung nicht verfehlt.
    Das Handy läutete.
    »Kein Anschluss unter dieser Nummer!«, sagte Aiakos und legte den ersten Gang ein. Die Antriebsräder drehten durch. Aiakos zischte durch die Zähne, die Wache vor dem Tor des Bundeskanzleramts wurde auf das Auto aufmerksam und trabte los. Aiakos richtete den Zeigefinger auf den Polizisten. »Peng!«
    Der Mietwagen röhrte an dem Inspektor vorbei und schlitterte mit quietschenden Reifen um die Kurve in die Löwelstraße.
    Aiakos entspannte sich und drehte das Radio auf.
    Der Beamte prustete ums Eck und ruderte mit den Armen.
    Aiakos schmunzelte und winkte spöttisch.
    Das Bundeskanzleramt wurde immer kleiner im Rückspiegel. Die ehemalige Staatskanzlei zwischen Ballhausplatz, Minoritenplatz, Metastasiogasse und Löwelstraße. Der einstige Amtssitz von Wenzel Anton Graf Kaunitz, dem Staatskanzler Maria Theresias. Das erste fünfeckige Außenamt der Welt.

44
    W otruba wartete im Stiegenhaus und begutachtete die Statue einer jugendlichen Herrscherin in Mieder und Reifrock. »Das schmeichelt der Tonne aber gewaltig!« Der Chefinspektor strich sich über den Schädel und stieg die Stufen zum Foyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs hinunter. An dem Sockel stand »Maria Theresia«.
    Vor den Fenstern zerhackten Blaulichter die einbrechende Dunkelheit. Beamte gingen durch den Glaswindfang ein und aus. Zwei Uniformierte verhörten den Portier in seinem Kämmerchen.
    Wotruba schlenderte zu den Kaffeehaustischen, zu Josephine und Gernot. Die Frau Doktor war in eine graue Wolldecke der

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