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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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beschissenes Reisebüro, verdammt! – Wann mi der Wotruba ned vermittelt hätt …«, brummte der Inspektor und stapfte in Richtung Wachstube davon. Bei der Gelegenheit fiel ihm auch ein, worüber er mit dem anderen Udo, dem echten, noch so richtig lieb zu plaudern hatte. Aber davor brauchte er unbedingt ein paar Stunden Schlaf.

58
    D ie Wettervorhersagen der Frühnachrichten prophezeiten eine Tageshöchsttemperatur von 16 Grad Celsius. Die Wahrheit lag irgendwo zwischen 13 und 16. Der Morgen des 14. Oktober war sonnig bis wechselhaft. In den Büros der US-amerikanischen Botschaft in der Boltzmanngasse 16 herrschte ebenso mildes Klima. Doch eine kühle Brise frischte auf.
    Bruder Aiakos fegte durch den Eingangsbereich. Er schritt, ohne sich mit Höflichkeiten und anderen Plattitüden aufzuhalten, die Seufzerstraße entlang. Er steuerte das Büro Barbara Bloombergs in der Abteilung für wirtschaftlich/politische Angelegenheiten an. Der Schleudersitz , der Sessel der Sekretärin war leer. Macht seinem internen Namen alle Ehre, dachte Aiakos und rückte den Krawattenknopf mittig. Er checkte mit geübtem Handgriff die Manschettenknöpfe und kontrollierte sein Spiegelbild im Schild an der Tür. Er klopfte an.
    Nichts geschah. Bruder Aiakos wartete.
    Die Türklinke wurde von innen nach unten gedrückt. Miss Frederiksen schlüpfte durch die Bürotür und zupfte ihren Rocksaum. » Good Morning, Sir! Mrs. Bloomberg erwartet Sie bereits. Sie können sofort eintreten, Mr. …«
    »Aiakos«, sagte Aiakos. Er zog die Augenbraue nach oben und musterte die lange Blonde. Die Frisur der Miss war zerzaust, der Lippenstift verwischt. Der Bruder räusperte sich und tippte sich an den Mundwinkel.
    »Oh!«, machte Miss Frederiksen, lächelte verlegen und hielt sich die Hand vor den Mund. » Thank you, Mr. … « Sie runzelte die Stirn.
    Aiakos hörte hinter dem hübschen, angestrengten Gesicht die Dampfventile an den Kesseln pfeifen und Transmissionen über Schwungräder rasseln. Er rollte mit den Augen, schob die Frederiksen zur Seite und trat ein. Die Chippendale-Behaglichkeit versetzte ihm eine Ohrfeige. Mindestens vier verschiedene Blumenmuster brüllten von Kissen, Polster und Tapete.
    » Mister Icon! Welche Freude, Sie zu sehen«, rief Bloomberg. Sie saß hinter dem Schreibtisch und restaurierte das Rot ihres Mundes. Sie poppte mehrmals mit den Lippen und war zufrieden. Schminkspiegel und Lippenstift verschwanden in der Handtasche. Bloomberg erhob sich und streckte dem Besucher die Hand entgegen.
    »Bruder Aiakos!« Bruder Aiakos ignorierte die Grußhand und ließ sich auf den Besucherstuhl fallen. Er schlug die Beine übereinander, legte die Hände in den Schoß und sah Bloomberg mit missbilligender Miene an.
    Barbara Bloomberg war amüsiert. Sie nahm die Rechte wieder zurück. »Jetzt tun Sie nicht so schockiert. Bin ich der einzige Boss, der seine Sekretärin flachlegt?« Bloomberg setzte sich und hob eine Tageszeitung vom Stapel. Sie hielt das Blatt ihrem Gegenüber hin. »Waren Sie das?«
    Aiakos nahm Bloomberg die Zeitung ab, las die Schlagzeile »Irrer Tarotkartenmörder« und sagte: »Möglich.«
    »Ich bitte Sie! Das ist doch eindeutig Ihre Handschrift.« Bloomberg verschränkte die Finger, ließ sich zurücksinken und grinste. »Gute Arbeit, Mr. Icon! Ich bin söhrrr zufrieden.« Sie schlüpfte aus dem Stöckelschuh und schob Aiakos den Fuß zwischen die Beine. »Anpackende Männer wie Sie machen mich horny .« Sie leckte sich über die Zähne, summte und massierte dem Bruder den Schritt.
    Aiakos beäugte die rotlackierten Zehennägel im Nylonstrumpf, die zwischen seinen Beinen kreisten.
    »Heute ist Ihr Glückstag!«, gurrte Bloomberg. »Greifen Sie zu! Ich bin gerade auf Betriebstemperatur … Gefällt Ihnen das? Hmmm?«
    »Um ehrlich zu sein, nicht wirklich, Mrs Bloomberg«, erwiderte Aiakos und rückte seinen Stuhl zurück.
    »Ich verstehe.« Bloomberg richtete sich auf, Ihr Fuß glitt in den Schuh zurück. Sie konnte sich ein sardonisches Lächeln nicht verkneifen. »Soll ich Miss Frederiksen für Sie hereinbitten? Sie ist groß, blond und hat ein gebärfreudiges Becken. Ihre Familie lebt zwar schon seit ein paar Generationen in Kansas, allerdings in einer recht endogenen Community. Ihr Erbgut ist unverfälscht nordisch und beste Qualität. Genauso, wie Sie das schätzen.« Bloomberg legte den Finger auf das Intercom. »Das ist heute ihre letzte Chance. Miss Frederiksen verlässt mich demnächst. – Ich werde Ihnen

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