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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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Typ bloß in den Kaffee getan?« Josephine rieb sich mit beiden Händen die Augen, schlug die Decke zurück und schwang die Beine über die Bettkante. Als ihre nackten Zehen den Boden berührten, drehte sich das Zimmer und sie plumpste zurück. »Ich hab solchen Durst«, stöhnte sie und tastete nach Gernot.
    »Hier ist Mineralwasser. Die Schwester hat gesagt, dass du nach dem Aufwachen Durst haben wirst.« Szombathy schenkte ein und drückte Mahler das Wasser in die Hand. Er blieb stehen und achtete während sie trank darauf, dass nichts daneben ging. Als sie ausgetrunken hatte, stellte er das leere Glas zurück auf das Nachtkästchen und setzte sich wieder. »Ein Bekannter hat mich angerufen und mir gesagt, dass ich dich hier finde. Er hat mir erzählt, was gestern Nacht passiert ist.« Szombathy schluckte und schaute kurz zur Decke hinauf. Er rang mit den Händen und war sichtlich um Fassung bemüht. »Jedenfalls mein Bekannter war um dich in Sorge. Zum Glück bin ich gerade auf der Gumpendorfer Straße gewesen. Also ganz in der Nähe. Nur ein paar Stationen mit der U6 bis zu dir ins AKH. Deshalb bin ich so schnell da gewesen. – Ähm, ich hatte etwas zu erledigen. – Was Geschäftliches …« Gernot verstummte. Woher kam nur das plötzliche Bedürfnis, sich vor Josephine zu rechtfertigen?
    »Welcher deiner Bekannten ist um mich in Sorge, bitte?« Josephine hielt sich die Augen zu, ihr brummte der Schädel. »Ich kenne doch keinen einzigen davon.«
    »Ein Polizist. Wotruba.«
    Josephine fuhr hoch. »Du kennst den Mistkerl?«
    Gernot huschte ein Verlegenheitslachen über das Gesicht. »Mistkerl? Ich glaube beinahe, du hast den Herrn Chefinspektor schon getroffen.«
    »Und ob ich das habe! Dank ihm bin ich überhaupt hier!« Josephine zog Szombathy näher zu sich. »Was hat mir der Kerl in den Kaffee getan? Sag es mir! Warum wollte er mich zu einer Falschaussage zu Sophies Tod überreden?«
    »Josi, beruhige dich!« Gernot sah sich nach allen Seiten um und zwang Josephine sanft zurück auf ihr Kissen. »Ich habe leider keine Antworten auf deine Fragen. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wovon du redest. Ich weiß nichts von einem Kaffee, oder dass Wotruba dir etwas hineingetan hätte.« Er massierte sich die Nasenwurzel. »Du kannst dich also nicht mehr an ihn erinnern. – Wotruba ist, nun, sagen wir einmal: ein alter Freund. Einer, der nicht immer tun kann, was er grade will, wenn du verstehst, aber er ist ein Freund. Wenn er dir wirklich hätte übel mitspielen wollen, dann wärst du jetzt im Gefängnis.« Szombathy zog die Brauen nach oben und nickte beschwichtigend.
    »Oder tot? So wie Gabriel? Wie Sophie? Hat er sie umgebracht?«, zischte Mahler, riss sich los und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Gernot schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wer die beiden umgebracht hat, oder warum. Ich weiß nur, wer es nicht war. Wotruba ist es nicht gewesen. Aber er will herausfinden, wer es getan hat. Verstehst du?«
    »O ja, schön langsam beginne ich wirklich zu verstehen.« Josephine funkelte Szombathy zornig an. »In was habt ihr euch da hineingeritten, Gabriel und du? Hat es mit den Ringen auf dem Grab von Otto Weininger zu tun? Mit Gabriels codierter Nachricht?«
    Gernot spürte einen Schlag in die Magengrube, und die Farbe wich aus seinem Gesicht.
    »Hab ich es doch gewusst!« Josephine wurde ernst. »Hat euch endlich das große Abenteuer gefunden, nach dem ihr beiden euch immer gesehnt habt? Habt ihr es endlich heraufbeschworen, das rätselhafte Unheil, das euren angeblichen Nullachtfünfzehnleben die nötige Würze verpassen sollte? Sind euch die Flausen über den Kopf gewachsen?« Sie stützte sich auf die Ellenbogen und fixierte das Mienenspiel ihres Gegenübers. »Mit wem habt ihr euch diesmal angelegt? Wohl ganz offensichtlich mit den Falschen!«
    Szombathy sprang auf und drehte Josephine den Rücken zu. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und ließ den Kopf hängen. Erst nach einer Weile wandte er sich wieder Josephine zu. »Ich schwöre dir, ich habe keine Ahnung! Ich bin von der Situation völlig überfahren, genau wie du. – Ja! – Gut! – Es stimmt, Gabriel und ich haben über dies und das geredet. Aber da war niemals etwas dabei, das wirklich Substanz hatte. Nur Bubenfantasien von und für Erwachsene. Gabriel war eines Tages von einer bestimmten Sache völlig enthusiasmiert, aber ich hab das nicht ernst genommen. Bis er den Ring auf dem Grab gefunden hat, und diese ganze Scheiße

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