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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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sowieso aufgeflogen. – Da ist er!« Wotruba deutete auf einen Wartenden an der Treppe zum Naturhistorischen Museum.
    »Chefinspektor!« Josephine tippte Wotruba auf die Schulter. »Nur kurz! Wenn wir jetzt schon einmal da sind, sollten wir da nicht gleich?« Sie deutete mit dem Kopf auf das Kunsthistorische Museum gegenüber.
    Wotruba starrte sie mit großen Augen an.
    »Warten Sie! Ich zeig’s Ihnen.« Josephine hob den Deckel von Gabriels Aufbewahrungsbox ab und kramte eine Postkarte heraus. »Der Große Turmbau von Bruegel hängt gleich da drüben.« Sie deutete aus dem Fenster und sah auf die Uhr an der Konsole. »Und das Museum hat noch gut eineinhalb Stunden geöffnet. Zeit genug!«
    Wotruba drehte sich zu Gernot. »Siehst du, genau das meine ich! – I-N-I-T-I-A-T-I-V-E! – Könntest du auch mal an den Tag legen!« Er imitierte eine weinerliche Tonlage: »Das ist eine öffentliche Parkanlage. Huhu! Da darf ich mit einem Einsatzfahrzeug nicht reinfahren … Also, ich bitte dich!« Wotruba klapste Szombathy auf den Hinterkopf.
    »Wenn du mir mit deinem Tschick die Haare ansengst, Ernstel! – Ich sag’s dir im Guten, dann spielt’s Granada! Schulter hin oder her!« Gernot hob die Faust.
    »Deine ungarischen Zotteln sind so dick, die brennen nicht mal mit Brandbeschleuniger!« Der Chefinspektor öffnete die Beifahrertür. »Was ist das seit neuem überhaupt wieder für ein Haarschnitt? – Machst du einen auf Jogi Löw? – Wer bist du, der d’Artagnan der DFB-Auswahl?« Er wälzte sich aus dem Fahrzeug. »Und ich dachte, die Phase haben wir hinter uns.«
    »Ach, leck mich!«
    »Davon träumst du!«
    Josephine schmunzelte. Die Ähnlichkeit mit dem Bundestrainer war ihr auch schon aufgefallen. Aber sie hätte das netter formuliert. Gernot sah in ihren Augen eigentlich sehr gut aus. Sie knallte den Deckel auf die Box. Trotzdem war er ein Windbeutel und Lügner! Sie klemmte die Schachtel unter den Arm und stieg aus.
    »Lassen Sie das Ding ruhig im Wagen, Frau Doktor!«, rief Wotruba. »Kein Mensch ist so blöd, etwas am helllichten Tag aus einem Polizeiauto zu stehlen.« Der Chefinspektor erstarrte und sah sich unter den Menschen auf dem Platz um. Trau, schau, wem? »Nein, Sie haben Recht. Nehmen Sie das Zeug besser mit! Wenn’s Ihnen zu schwer wird, soll es Udo tragen.« Er drehte sich noch einmal um. »Nein! Sie geben das Ding nicht aus der Hand! Danke!«
    »Haha!« Udo trat einen Pinienzapfen unter die Bäume vor dem Museum. So weit war es mit ihm also schon gekommen. Man traute ihm nicht. Das Telefonieren konnte er für heute vergessen.
    »Ian Thorpe, darf ich vorstellen: Das ist Frau Doktor Josephine Mahler von der Uni Frankfurt. Der Späthippie in den Schlabberhosen da drüben heißt Udo Kernreiter. Und den Oberleutnant der Reserve Gernot Szombathy – naja, den kennen Sie ja bereits.« Wotruba grinste und schnippte die Zigarette weg.
    Thorpe schüttelte die Hände. Bei Gernot zögerte er. Ja, diesen hier, den kannte er bereits. Reserve? Davon konnte keine Rede sein, der Nacken schmerzte immer noch!
    » Nice to meet you – again!« , flötete Gernot und streckte die Hand aus.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, ich bin auf Ihrer Seite!« Thorpe zog eine Augenbraue hoch. »Nehmen Sie mich jetzt wieder in den Doppelnelson?«
    Gernot winkte ab.
    »WEGA?«
    »Jagdkommando!«
    » I see.«
    »Ich weiß inzwischen auch, von welchem Verein Sie Ihr Leibchen haben …«
    Josephine rollte mit den Augen. Die beiden Männer standen sich gegenüber, hielten sich an den Händen und lächelten wissend. David und Goliath fanden sich grade ganz toll.
    »Bevor die zwei Frischverliebten sich gegenseitig den Bizeps befühlen, sollten wir schauen, dass wir weiterkommen!« Wotruba nahm Josephine am Arm und marschierte los. »Ich glaub, ab fünf Personen gibt’s im KHM Gruppenermäßigung!«
    Aiakos faltete die Zeitung und schlug die Beine übereinander. Da hatte er jetzt alle seine Spielfiguren hübsch beisammen. Das machte die Sache so viel übersichtlicher. Wo kam man denn da hin, wenn alle durcheinanderrannten wie die Hottentotten? Er rollte die Gratiszeitung zusammen und schlug sich in die hohle Hand. Ein Inserat sprang ihm ins Auge. Interessant! Er entrollte das Blatt. »14., Penzing. Wohnen für Fortgeschrittene «, stand da in Fettdruck zu lesen. » In der neuen Wohnanlage Ameisgasse 40-44 wird auf enge Nachbarschaft großer Wert gelegt. ExpertInnen begleiten den Gruppenfindungs- und Gruppenbildungsprozess . Bis Herbst

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