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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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schnaubte verächtlich und winkte ab. »Ich bin › so ein Typ ‹ , ein Fantast, aber Gernot spinnt ungeschoren Verschwörungstheorien …«
    »Entschuldige bitte, dass ich in deinen Gewässern fische, Udo.« Gernot lächelte Kernreiter milde an. »Der Schluss liegt natürlich nahe, dass es die polnische Unabhängigkeitsbewegung und ihre internationalen Finanziers gewesen sind, die bei Voynich ein und aus gegangen sind. Aber was ist, wenn es bei diesen Zusammenkünften um etwas anderes gegangen ist? Um etwas, das mit Gabriels Nachforschungen zu tun hat? Immerhin lag das Faksimile der Handschrift ja in seiner Schatzkiste.«
    »Ha!«
    »Ich verstehe, worauf du hinauswillst.« Josephine wandte sich von Udo ab, stützte sich auf den Schreibtisch und legte die Stirn in Falten. »Der Mörder hat seine Nase ganz tief im Okkulten. Darauf deuten der Totenkopfring, der Goldkessel und die Tarotkarte.« Josephine stellte einen Fuß vor und ließ den Kopf hängen. Ein eigenartiges Dreigestirn leuchtete da vor ihr auf: Ein exaltierter Kaiser, ein Rudel Alchimisten, Wissenschaftler und der Klerus. Macht, Geheimwissen und der Jesuitenorden! In irgendeiner Kammer ihres Gehirns läutete angesichts dessen ein Telefon. Aber sie fand den Apparat nicht, um abzuheben und den Anruf entgegen zu nehmen. »Vielleicht glaubt der Wahnsinnige ja, im Auftrag einer Geheimgesellschaft zu arbeiten!« Sie gab der plötzlichen Eingebung nach und wühlte in der Box. Ein Stapel Bilder, von einem Gummiband zusammengehalten, fiel ihr in die Hände. Sie streifte das Gummiband ab und legte die Illustrationen und Schwarzweißfotos nebeneinander. Josephine fuhr sich über die Stirn.
    Udo sah ihr über die Schulter. »Ha!«, machte er erneut.
    Josephine war verblüfft. Vor ihr lagen Bilder aus mehreren Jahrhunderten. Das erste war eine Illustration aus Vollmer’s Mythologie aller Völker . Die Strichzeichnung einer antiken Medaille oder Gemme. Die Graphik zeigte einen Jüngling mit entblößter Brust, auf einen Speer gestützt auf dem Thron sitzend. Über dem König oder Befehlshaber ein dreieckiger Giebel. Links und rechts davon fanfarenstoßende Tritonen, Wassergeister mit Fischschwanz. Auf den ersten Blick glaubte Josephine, in dem Risalit über dem Kopf des Jünglings die Pyramide mit dem Auge zu erkennen. Aber da hatte sie sich getäuscht. Da war kein Auge im Zentrum des Dreiecks, sondern ein Blumenelement. Zu Füßen des jungen Herrschers, zweifelsfrei eines Griechen, lagen die erbeuteten Waffen und der nackte Feind selbst. Hinter dem Griechen stand die Leibgarde. Die Krieger trugen Helme und Schilde. Schwarze Helme und Schilde, die sich vor Troja bewährt hatten. Durch Kadavergehorsam, Kühnheit und Kampfkraft. Josephine tippte auf das Bild. »Achilles und die Myrmidonen!«
    Das nächste stellte einen russischen Adeligen aus dem sechzehnten Jahrhundert in schwarzem Umhang dar. Der Mantel erschien einer Mönchskutte nicht unähnlich. Als Insignien trug der Bärtige den aufgenähten Hundekopf und einen Besen.
    »Das ist einer von den Opritschniki. « Gernot rümpfte die Nase. »Die Geheimpolizei und Vertrauensmänner von Iwan dem Schrecklichen. Oder besser gesagt, seine Henkersknechte. Der Hundekopf auf dem Mantel steht für die Wachsamkeit, der Besen für ihren Auftrag zur › Reinigung ‹ . – Tja, das ist ein Motiv, das Schwarzenegger bei seinem Wahlkampf zum Gouverneur von Kalifornien auch gute Dienste geleistet hat. › Einen Besen. Gebt mir einen Besen. Ich werde aufräumen ‹ , hat er beim Wahlkampfschluss in Sacramento gerufen und einen Besen hochgehalten. – Wenn mich nicht alles täuscht, hatte er dabei ein schwarzes Blouson an.«
    »Bleib mal auf dem Teppich! Was hat die Steirische Eiche denn damit zu tun?« Josephine widmete sich dem nächsten Bild. »Entzückend!«
    Kaiser Wilhelm II. in schwarzer Husarenuniform mit silberner Verschnürung. Auf der Pelzmütze prangte ein metallener Totenkopf über gekreuzten Knochen.
    »Also bei dem da kommt mir das Mittagessen hoch!« Wotruba klopfte mit den Fingerknöcheln auf das Foto Heinrich Himmlers als Chef der SS-Totenkopfverbände.
    »Die anderen Abbildungen hängen ja thematisch noch irgendwie zusammen. Lauter narzisstische Megalomanen und ihre Schlächter. Aber das hier, das schlägt dem Fass den Boden aus.« Josephine hielt die Gratiswerbepostkarte für den Film »Men in Black« hoch. Will Smith in schwarzem Anzug und mit Sonnenbrille. »Total hanebüchen.«
    »Hahaha! Da hat Gabriel wohl der

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