Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Planeten?«, sprach d’Souza einen Punkt an, den sie für wichtig hielt.
Die Blicke der Brückencrew richteten sich sorgenvoll auf sie, und ihr selbst war bewusst, dass sie sich nicht mehr allzu viel erlauben konnte.
Der Admiral hatte sie zwar ans Messer geliefert, beschützte sie aber dennoch aus irgendeinem Grund, andernfalls wäre sie nicht mehr die Kommandantin des Kreuzers. Seine Motivation war ihr jedoch ein großes Rätsel.
Bereute er sein Handeln etwa?
Doch selbst wenn er das tat, war es ihr mittlerweile egal, denn sie empfand für Gauthier keinerlei Sympathie mehr. Es war nur noch der eigene Selbsterhaltungstrieb, der sie dazu veranlasste, Ruhe zu bewahren.
Mit diesen Gedanken hätte sie sich gerne weiter beschäftigt, aber die Stimme von Kavita Sinha holte sie in die Realität zurück.
»Die Truppen bleiben natürlich auf diesen beiden Planeten«, stellte die Hochkommissarin unmissverständlich klar.
»Ist das ratsam?«, hakte d’Souza unbeirrt nach.
»Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Sinha ungehalten.
»Wenn die Truppen auf den beiden Planeten bleiben und die Independence gegen diesen Erdkreuzer unterliegen sollte, dann müssten über zwanzigtausend Allianzsoldaten kapitulieren.«
»Die Independence wird nicht verlieren«, entgegnete die Hochkommissarin überzeugt.
»Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, Madame«, versuchte d’Souza, sie zu beschwichtigen. »Aufgrund der Umstände kann man diese Möglichkeit leider nicht vollkommen ausschließen. Wir sollten uns auf alle Eventualitäten vorbereiten.«
Sie zog eine Niederlage nur sehr ungern in Betracht, schon allein, um die Moral der Mannschaft nicht zu untergraben, aber inzwischen musste jeder an Bord erkannt haben, wie schwer es gegen diesen Erdkreuzer werden würde.
»Durchaus ein vernünftiger Vorschlag, Captain«, entsprach der Admiral ihrer Empfehlung, was Sinha dazu veranlasste, ihn völlig entgeistert anzustarren. »Von meiner Seite aus gibt es keine Zweifel am Ausgang des bevorstehenden Kampfes, aber es entspricht einem umsichtigen Verhalten, wenn wir uns auf mögliche Komplikationen einstellen.«
»Und wie soll dieses Verhalten umgesetzt werden?«, wollte Sinha aufgebracht wissen. »Wir können doch nicht alle Truppen von den beiden Planeten abziehen. Wenn wir das tun, gehen sie uns doch gleich verloren.«
»Auch das ist richtig«, gab er ihrem Einwand statt. »Aber wir können den größeren Teil der Truppen durchaus auf die Transporter verlegen, ohne die Kontrolle über die Planeten aufgeben zu müssen. Dazu bleibt ein Teil weiterhin stationiert, der die Ordnung aufrechterhält, aber klein genug ist, damit wir ihn in einem angemessenen Zeitrahmen auf die Transporter zurückverlegen können, für den Fall, dass wir das System doch verlassen müssen.«
»Also schön«, lenkte die Hochkommissarin nach einer längeren Bedenkzeit ein. »Wenn Sie das für notwendig erachten, dann stimme ich zu.«
»Welche Rolle wird die Craddock übernehmen, Sir?«, fragte d’Souza, was ihr erneut die ganze unerfreuliche Aufmerksamkeit von Sinha sicherte, aber auch Gauthier machte mittlerweile einen sichtlich angestrengten Eindruck.
»Sie wird bei Porrima III bleiben und im Ernstfall den Rückzug unserer Transporter aus dem System decken.«
»Aber wäre es nicht besser, Sir, wenn der Zerstörer sich hier befinden und uns gegen den Erdkreuzer unterstützen würde?«
»Und wer deckt unsere Transporter, falls wir uns zurückziehen müssen, Captain?«
»Ein gutes Argument, aber zu zweit stehen unsere Chancen weitaus besser.«
»Können Sie sich mal entscheiden, was Sie wollen?«, fuhr die Hochkommissarin sie an und verdrehte abschätzig die Augen.
»Die Transporter finden auch ohne Geleitschutz aus dem System«, entgegnete d’Souza bestimmt.
»Mag schon sein«, begann der Admiral zu antworten, wobei er ihr einen ungeduldigen Blick zuwarf. »Ich bin mir aber vollkommen sicher, dass die Independence mit dem Erdkreuzer allein fertigwerden wird. Aus diesem Grund belasse ich die Craddock bei Porrima III. Sie wird den Rückzug unserer Transportschiffe decken, sobald feststehen sollte, dass die UES den Erfolg auf ihrer Seite hat – wovon ich allerdings nicht ausgehe.«
»Aye«, erwiderte d’Souza streng dienstlich. Der Admiral hatte sich klar ausgedrückt, und es hatte keinen Sinn mehr, weiter dagegen zu opponieren. Trotzdem war sie noch nicht fertig.
»Eine Frage bleibt noch, Sir.«
»Die da wäre, Captain?«
»Wie wird die UES auf die
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