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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Hofmann
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zehn Erdkonglomerate sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf politischer Ebene ungehindert miteinander konkurrieren konnten. Ein größerer Krieg blieb jedoch zum Glück aus, da sich die Konglomerate mit enormen internen Problemen konfrontiert sahen. Denn trotz aller Schwierigkeiten, die sogar in die weltweite Erlassung von Notstandsgesetzen mündeten, konnten oder wollten viele Menschen die Notwendigkeit dieser Vereinigungsprozesse einfach nicht wahrhaben; dabei hätte dieses unverantwortliche Verhalten auch den völligen Zusammenbruch der Zivilgesellschaft zum Ergebnis haben können, was letzten Endes aber doch verhindert werden konnte.
    Wenigstens auf dem Raumfahrtsektor wurde schon recht früh eine echte übergreifende Kooperation erzielt. 2030 legte man alle weltweiten Raumfahrtagenturen zur International Space Exploration & Colonization Agency (ISECA) zusammen, die in der Folge die systematische Erforschung und Kolonisierung des Sol-Systems vorantrieb. Abgeschlossen wurde dieses Raumfahrtprogramm im Jahr 2068, als das Raumschiff ISEV Discovery die äußeren solaren Systemsektoren erreicht hatte.
    Durch die Entwicklung der Fusionstechnologie und die Errichtung der intersolaren Kolonien konnten die Energie-und Rohstoffprobleme auf der Erde endlich gelöst werden, obwohl man noch immer im Sol-System festsaß. Erst 2109, als es der Wissenschaftlerin Andrea Cassin gelang, den Gravstream nachzuweisen, war auch diese Beschränkung nicht mehr existent.
    Ungeachtet dessen vergingen noch fünfzehn Jahre, bis 2124 die erste extrasolare Kolonie im Toliman-System (Alpha Centauri) errichtet werden konnte, womit sich die Menschheit zu einem echten raumfahrenden Volk entwickelt hatte.
    Die ISECA verwaltete die schnell entstehenden neuen Kolonien und wies jedem Erdkonglomerat Siedlungssysteme zu, wodurch jedoch neue Probleme entstanden, da sich jedes Konglomerat von der ISECA benachteiligt fühlte, womit Neid und Missgunst der Weg geebnet war. Dies führte letztendlich zu einem großen Krieg, der zwischen der von Europa und Nordamerika dominierten Nord-Liga und dem von der Afrikanischen Föderation und der Vereinten Islamischen Liga gebildeten sogenannten Zentralen Block ausgetragen wurde.
    Der ständigen Kämpfe bald überdrüssig, veranlasste die damalige Präsidentin der Südamerikanischen Allianz, Eleanora Garcia, die übrigen Erdkonglomerate dazu, auf die beiden Kontrahenten so lange politischen Druck auszuüben, bis diese endlich zu einem Friedensschluss bereit waren.
    Um weiteren Kriegen vorzubeugen, gründete man im Jahr 2154 schließlich das Vereinigte Erdsupremat, wodurch die Erde endlich zu einem geeinten Planeten wurde. Genf wurde aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung zur Hauptstadt proklamiert, und die Schweiz, die bis dahin Teil der Europäischen Föderation war, wurde als Hauptstadtterritorium – Earth Capital Territory (ECT) – neu situiert.
    Eleanora Garcia konnte sich bei den darauf folgenden Wahlen nahezu unangefochten durchsetzen und avancierte zum ersten Staatsoberhaupt der UES.
    Für die Kolonien selbst änderte sich dadurch jedoch nur wenig, denn die Erde mit ihren sechs Milliarden Einwohnern war längst von ihren Rohstofflieferungen vollkommen abhängig geworden, und so war die Erdregierung beständig darum bemüht, die Kolonien an der kurzen Leine zu halten.
    Allen am Tisch waren diese Fakten bekannt, und so entschied sich Patricia Cunningham dazu, etwas zugunsten der UES vorzubringen.
    »Die Kolonien besitzen aber doch ein Mitspracherecht im Kongress.«
    »Das tun sie, Commander«, stimmte die Archontin ihr zu, »aber das Emblem der UES umfasst zwölf Sterne, von denen elf für die Erdkonglomerate und Genf stehen, während der zwölfte Stern alle interstellaren Kolonien repräsentiert, die von der Unified Earth Colonial Authority verwaltet und im Kongress vertreten werden.« Nach einem kurzen Moment des Schweigens fügte sie hinzu: »Waren nicht sogar drei Kolonialkriege notwendig, bis die Kolonien überhaupt diesen einen Stern zugesprochen bekamen, Commander? Und wofür? Damit man im Kongress trotzdem ständig von der Erdregierung überstimmt wird. Das ist kein wirkliches Recht, sondern kaum mehr als ein Placebo, das für die Erde ohne Konsequenzen bleibt.«
    Cunningham hielt dem Blick der Archontin stand, während Matthew und der Major sie erwartungsvoll anschauten.
    »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen, Madame. Dennoch besitzen die Kolonien der Erde eine Autonomie, die einer tatsächlichen

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