Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
zu, aber im Ernstfall können wir uns aufgrund unserer höheren Geschwindigkeit immer noch jederzeit absetzen.«
In diesem Moment rasten bereits die nächsten vier Stormbringer auf den Kreuzer zu und versuchten, ihrem Namen alle Ehre zu machen. Allzu viel Erfolg hatten sie dabei aber nicht. Das Feuer der gegnerischen Jagdabwehr arbeitete diesmal recht wirkungsvoll; zwei der Stormbringer wurden durch Abwehrraketen ausgeschaltet, ein dritter von den Railguns zerstört. Der vierte Torpedo kam zwar unbeschadet davon, traf aber nicht genau die anvisierte Stelle und verging auf dem Schild, wodurch allerdings weitere Schildprojektoren übersteuerten und ausfielen.
Bis auf den Heckbereich war nun die gesamte Steuerbordseite des Kreuzers ohne kinetische Barriere.
Tremblay beobachtete auf der an ihrem Sessel angebrachten holografischen Anzeige, wie weitere vier Fusionstorpedos die Aruval in ihre jeweilige Zieloptik aufnahmen.
Die Jagdabwehr des Kreuzers schoss einen der Torpedos ab, doch die anderen drei schlugen auf der ungeschützten Panzerung ein, woraufhin sich ganze Segmente der tonnenschweren Platten aus der Rumpfstruktur des Schiffes lösten; mit ihnen gingen zusätzlich unzählige Railguns, EloKa und Lidar verloren.
»Das hat gesessen«, verkündete Holden positiv gestimmt. »Schade, dass wir nicht mehr sehr viele Stormbringer haben. Die würden jetzt ohne größere Probleme durchkommen.«
»Das stimmt, Sam, aber der härtere Kampf steht uns sicher noch bevor.«
Wie wahr diese Worte waren, sollte sich recht schnell zeigen, denn der Kreuzer feuerte seinen nächsten Achter ab. Die Entfernung war mittlerweile auf unter zwanzigtausend Kilometer gesunken, was gleichbedeutend damit war, dass die Jagdraketen kaum mehr effektiv eingesetzt werden konnten, da die anfliegenden Lenkwaffen innerhalb weniger Sekunden bei der Lysander ankamen.
Die Railguns feuerten zwei der sich nähernden Torpedos ab, und die EloKa lenkte drei weitere in die Irre, während die restlichen drei den Zerstörer mit solcher Heftigkeit trafen, dass dessen Schildbarriere unter dem plötzlichen Druck endgültig zusammenbrach und auch die äußere Panzerung erneut nicht ungeschoren davonkam.
Tremblay blickte gelassen auf ihren Terminal, auf dem die aktuellen Schadensmeldungen eingingen. Ungeachtet der kaum zu beschreibenden zerstörerischen Wut, mit der die Torpedos in den Rumpf der Lysander einschlugen, bekam man im Inneren davon nichts mit. Solange die Trägheitsdämpfer arbeiteten, negierten sie alle Kräfte, die von außen auf das Schiff einwirkten.
»Hoffen wir, dass es das war«, stellte ihre Eins-O angespannt fest und sprach Tremblay damit aus dem Herzen.
Mit einem Fingerzeig signalisierte sie ihrem taktischen Offizier, dass er eine weitere Salve auf den Kreuzer abfeuern sollte.
Voller Interesse verfolgte sie, wie die vier Torpedos ihrer kurzen Flugbahn folgten und schon bald darauf von den Anzeigen verschwanden – in unmittelbarer Nähe des Kreuzers.
Die Abwehr des Kreuzers hatte alle Mühe, noch angemessen auf den Angriff zu reagieren. Durch die vielen zerstörten Railguns und EloKa fiel seine Antwort recht schwach aus, aber dennoch gelang es der Aruval , einen Torpedo abzuschießen, während die anderen in den Kreuzer einschlugen.
Erneut wurden gewaltige Bereiche der Panzerung herausgesprengt, die an einigen Stellen bereits gefährlich schwach war – weswegen der Kreuzer kaum noch mehr verkraften würde.
Hoffentlich kapitulieren die nicht , ging es Tremblay durch den Kopf, dann müsste ich diese Bande auch noch verschonen. Ein Gefängnis ist viel zu gut für diesen Abschaum .
Sie war weder kaltherzig noch nachtragend, aber für Sklavenhändler und ähnliche Subjekte fehlte es ihr einfach an Verständnis. Allerdings war sie auch ein Offizier der Erdstreitkräfte und somit deren Statuten gegenüber verpflichtet, die in dieser Hinsicht eindeutig waren. Wenn der Kreuzer kapitulierte, musste diesem Vorgang stattgegeben werden. Und Tremblay gedachte auch, in diesem Sinne zu handeln. Aber nur, wenn das Schiff auch aufgeben sollte.
Wieder lösten sich vier Fusionstorpedos aus dem Rumpf der Lysander und flogen auf die weidwunde Aruval zu. Die Railguns des Kreuzers verzeichneten ein paar Glückstreffer und schossen einen Torpedo ab. Auch die schweren Gefechtslaser nahmen jetzt ihren Betrieb auf, wobei mehrere Strahlen aus gebündeltem kohärenten roten Licht erschienen und eine weitere Lenkwaffe zerstörten. Nummer drei und vier allerdings
Weitere Kostenlose Bücher