Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Tosic?«
»Die Damocles hat uns kontaktiert, es gibt ein Problem.«
»Welcher Art?«
»Ein noch nicht identifiziertes Raumschiff nähert sich ihrer Position.«
»Auch das noch«, erwiderte sie matt, und mit einem leisen Seufzen betätigte sie eine Taste an ihrem Sessel, woraufhin sich der Admiral meldete.
»Was gibt es, Captain? «
»Entschuldigen Sie, dass ich Sie beim Mittagessen stören muss, aber Sie sollten sich auf die Brücke begeben.«
»Bin unterwegs«, erwiderte Gauthier knapp und brach die Verbindung ab.
Sie atmete erneut tief durch und schaute prüfend um sich. Noch machte niemand einen nervösen Eindruck, aber es beschlich sie zusehends ein ungutes Gefühl.
Die Zugangstür zur Brücke öffnete sich, und Admiral Gauthier trat herein. D’Souza erhob sich umgehend und richtete ihre Uniformjacke, bevor sie den Admiral in Empfang nahm.
»Also, Captain?«
»Die Damocles hat ein unbekanntes Schiff geortet. Es nähert sich dem äußersten Mond, bei dem ein Jagdgeschwader des Zerstörers Posten bezogen hat.
»Wann werden wir frühestens wissen, um was für ein Schiff es sich handelt?«, fragte Gauthier abwartend, und seine Stirn legte sich nachdenklich in Falten.
»Die Sensoren sind auf passive Ortung eingestellt, aber in den nächsten Minuten müssten wir die Identität des Schiffes herausgefunden haben.«
Die Spannung war kaum auszuhalten, und d’Souza schaute mit schmalen Augen und versteinerter Miene auf die Signalstation.
Unter normalen Umständen hätte sie eigene Raumsonden ausgeschickt, um die Situation selbst aufzuklären, aber dadurch wäre das Risiko der Entdeckung unnötig gestiegen, und so musste man sich auf die Damocles verlassen.
»Kontakt wird als mittelgroßer Frachter klassifiziert«, wandte sich Tosic an sie und den Admiral.
»Ein Frachter«, wiederholte d’Souza erleichtert.
»Welchen Kurs hat der Frachter?«, fragte der Admiral. »Wird er den Mond passieren oder hält er auf ihn zu?«
»Er wird ihn passieren«, antwortete d’Souza für den Lieutenant. »Wahrscheinlich ist er auf dem Weg zum Sprungtor etwas vom Kurs abgekommen.«
»In welcher Entfernung wird er an dem Mond vorbeifliegen?«
Sie sichtete mit entspannter Miene die Daten, aber noch während sie die Zahlen in die richtige Relation setzte, verdüsterte sich ihr Blick. »Etwa eine halbe Million Kilometer, aber vermutlich noch ein paar Tausend darunter.«
Verdammt!
Gauthier stand ruhig da, während er noch immer angestrengt nachdachte. Zwar würde der Frachter den Mond in einem ausreichenden Abstand passieren, aber dennoch nah genug, dass sie Gefahr liefen, entdeckt zu werden. Aus diesem Grund konnte es auch nur eine richtige Entscheidung geben.
»Signal an die Damocles «, begann der Admiral schließlich. »Sobald sich der Frachter in nächster Entfernung zum Mond befindet, haben die Jäger die sofortige Freigabe zum Angriff.«
Tosic wollte den Befehl gerade weiterleiten, als ihm d’Souza zuvorkam. »Warten Sie noch, Lieutenant«, befahl sie und wandte sich dem erstaunten Admiral zu. »Ist das wirklich notwendig, Sir?«
»Was soll die Frage?«, entgegnete Gauthier ungehalten.
»Das ist ein alter Frachter, und wenn wir weiterhin auf passiver Ortung bleiben, dann kann er unseren Verband unmöglich aufspüren. Dieser Angriff ist unnötig!«
»Stellen Sie etwa meine Befehle infrage, Captain?«, fragte der Admiral, nun mit deutlich zornigem Blick.
»Auf dem Schiff befinden sich unschuldige Menschen. Eine Attacke ist moralisch nicht vertretbar, und ich wiederhole es noch einmal: Der Frachter kann uns nicht orten.«
»Und woher nehmen Sie diese Erkenntnis?«
»Die Jäger sind ebenso wie die Damocles hinter dem Mond positioniert. Unser Schiff, die Craddock und die drei Flottenversorger befinden sich derzeit hinter dem Planeten. Somit ist ausgeschlossen, dass man auf dem Frachter von unserer Existenz erfährt.«
»Das Risiko ist zu groß«, entschied Gauthier bestimmt. »Wenn der Frachter nur ein paar Hundert Kilometer näher an dem Mond vorbeifliegt, ist die Gefahr einer Entdeckung unvermeidlich. Daher muss der Frachter zerstört werden.«
»Aber würde das die Systemsicherheit nicht erst recht auf uns aufmerksam machen?«, versuchte es d’Souza in einem diplomatischeren Tonfall.
»Bis die Dilettanten bei Porrima Control begreifen, was los ist, läuft Raging Fire längst an, und es ist egal. Wichtig ist nur, dass unsere Anwesenheit im System bis dahin unbemerkt bleibt.«
»Admiral«, meldete sich
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