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Macht und Rebel

Titel: Macht und Rebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
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eben dieser Sekunde ihre große Schwester Ina und Sultan als fehlend ins Klassenbuch einträgt. Spermien können überraschend lange in der Vagina überleben, ja, wohl bis zu 72 Stunden. Machts sind da keine Ausnahme. Sie leben den ganzen Schultag lang und sind immer noch ziemlich frisch, als Fotti sich nachmittags in ihr Auto setzt, jenes Geschenk des Telekaspers, neben Arolf, der hinterm Steuer Platz genommen hat, um zum ersten Kaffeebesuch der Menschheitsgeschichte bei Rebel zu fahren – Rebel hatte sie ja vorgestern eingeladen. Aber der Kaffee ist nicht fertig. Denn Rebel schläft. Der einzig wache im Hause ist Macht. Er steht da und telefoniert mit Frank Wise, der ihn angerufen hat, um zu hören, warum verdammt noch mal er sich heut nicht bei NODDY hat blicken lassen.
    »Ich hab ein Treffen gehabt mit dem einzigen Typen, der deinen Kunden den Arsch retten kann«, sagt Macht gelassen ins Telefon.
    »Meinen Kunden?«, fragt Frank Wise.
    »Ja, T.S.I.V.A.G., wer sonst?«
    »Hast du eine Lösung gefunden? Hä? Für die Sache mit den Juden? Macht? Ist der Fall geritzt? Machst du Witze, Macht?«
    »N-Jein … auf jeden Fall hab ich einen Partner für den Job gefunden … Bin noch bei ihm …«
    »BZZZZZZZZZZZZZZZZZZZ«, macht es an der Tür, und Macht sagt zu Frank Wise, er solle einen Moment warten, während er, das Telefon unter die Schulter geklemmt, den Türöffner betätigt, ohne an die Gegensprechanlage zu gehen.
    »Was ist los?«, fragt Wise.
    »Hat wer geklingelt«, sagt Macht, und eine spärlich bekleidete Jr. kommt um die Ecke, legt ihm den Kopf an die Brust, umarmt seine nackte Körpermitte und schnurrt: »Mmmmm …«
    »Heh, was war das?«, fragt Wise.
    »Die Katze«, sagt Macht und weiß, dass Wise weiß, dass Macht weiß, dass Wise weiß, dass Macht in Sachen Frauen hin und wieder dämliche Ausreden bringt.
    »Ach, wie schön … Du hast dir also eine Katze zugelegt und im gleichen Zug eine Lösung für das Judenproblem von T.S.I.V.A.G. gefunden?«, fragt Wise.
    »Yepp, bin auf der Spur«, sagt Macht.
    »Wie lange brauchst du?«, fragt Wise.
    »Schwer zu sagen … paar Wochen vielleicht?«
    »Schneller nicht?… Sollten wir das Eisen nicht schmieden, solange es heiß ist?«
    »Schon, sollten wir, aber … es ist wahrscheinlich auch nicht dumm, wenn wir abwarten, bis die News von T.S.I.V.A.G. als Judenhasser sich ein bisschen abgekühlt hat …« Macht streicht Jr. über den Kopf, tätschelt ihr den Hintern und nimmt sie beim Hals, als er hinter sich »Macht?« hört, und da stehen Fotti und Arolf in der Tür und niemand begreift was. Macht schweigt eine Sekunde lang, dreht sich dann und sagt mit gebeugtem Kopf zu Wise, er werde zurückrufen, dann beendet er das Gespräch.
    »Hallo, Fotti …«
    »Wer?«, fragt Fotti und deutet auf Jr., die kaum größer sein kann als eins fünfundvierzig, aber trotzdem ausgesprochen frisch gefickt aussieht, wie ein Pornostar, den sie zu heiß gewaschen haben.
    »Ach, die? Freundin von Rebel. Ada, sag Fotti schön guten Tag«, sagt Macht, und sein Telefon klingelt wieder. Es ist Thomas Ruth von T.S.I.V.A.G., mit der Info, um die Macht ihn früher am Tage während des Amphetamin-Brainstormings gebeten hatte:
    »PAYPLUG, Macht«, sagt Thomas Ruth.
    »Hä?«, fragt Macht.
    »Du hast nach dem Hauptkonkurrenten von T.S.I.V.A.G. gefragt, und Hasse sagt, das ist PAYPLUG.«
    »PAYPLUG?«
    »Ja, kennst du die?
    »Ja, klar, aber …«
    … und bevor Macht noch sagen kann, dass er zurückruft, hat sich Fotti schon an ihm vorbeigeschoben, ins Wohnzimmer, wo sie ihren Schüler Gold-Sultan und seine Kumpel auf dem Sofa liegen sieht, schlafend, in T-Shirt und Unterhose, und ach schau mal, da auf dem Tisch ist noch ein bisschen weißes Pulver verstreut und da liegt eine Kreditkarte und ein paar Geldscheine, und Apollo blutet ein bisschen aus dem linken Nasenloch, und hoppla, am anderen Ende des Tischs liegt der Rest von ihrem Vorrat. Hm … sieht tatsächlich aus wie hundert Gramm, was? Macht kommt von hinten, sein ausgestreckter Arm wird beiseite gefegt, weil Fotti sich umdreht.
    Und drinnen in seinem Schlafzimmer, die nackte, als fehlend im Klassenbuch vermerkte Thong im Arm, zuckt Rebel zusammen und versucht so schnell wie möglich, die Augen aufzukriegen und sie scharf zu stellen, und da schlägt auch schon krachend die Tür auf. Im Gegenlicht sieht er im Flur die Umrisse von etwas, was Fotti sein könnte , und es ist tatsächlich Fotti, und er hört noch: »Mann, Scheiße, Rebel

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