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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berg
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sind nicht ganz so gründlich.«
    Mayer richtete sich in seinem Sessel auf.
    »Es gibt einen Kontakt zu einem großen Rüstungskonzern in den Vereinigten Staaten«, fuhr Wetzel fort. »Es ist uns gelungen, uns in das E-Mail-System der Firma zu hacken – über den Zugang eines der verantwortlichen Manager, der ganz gern auch mal von seinem privaten Rechner aus arbeitet und dabei einige Sicherheitsvorkehrungen außer Acht gelassen hat.« Er schlug die Mappe auf, die er dabeihatte, und reichte Mayer eine Handvoll Computerausdrucke.
    »Burroughs steht auf ihrer Gehaltsliste«, sagte Mayer, nachdem er sie überflogen hatte. Er sah zu Wetzel. »Aber wofür?«
    Burroughs war wie besessen gewesen in Rumänien, völlig außer Kontrolle. Hatte er sie alle mit der Verhaftung von Noor al-Almawi und Valerie Weymann bewusst in die Irre geführt, oder war er tatsächlich von ihrer Schuld überzeugt gewesen? Und was war mit Abidi und mit den Studenten aus Harburg? Alle Spuren, alle Ergebnisse, die Burroughs ihnen geliefert hatte, hatten ins Nichts geführt. Konnte das ein Zufall sein? »Was ist mit dem Anschlag in Kopenhagen. Gibt es darüber etwas Neues?«, fragte Mayer.
    »Noch nicht. Aber es dürfte Sie interessieren, dass es einen Einbruch bei der zuständigen Behörde gegeben hat. Genau die Unterlagen, die Abidi entlastet hätten, sind verschwunden.«
    Mayer seufzte. »Wir können Burroughs nichts nachweisen. Aber ich bin mir sicher, dass er dahintersteckt«, bemerkte er. »Wie verhält sich John Miller in der ganzen Angelegenheit?«
    »Er wirkt ahnungslos und überfordert, wenn man Jochen Schavans Urteilsvermögen Glauben schenken kann.«
    Mayer schüttelte nachdenklich den Kopf. Der BKA -Mann hatte ein gutes Gespür für diese Dinge. »Wir haben nur einen Anhaltspunkt, an dem wir effektiv ansetzen können«, sagte er. »Das ist Burroughs’ Kontakt zu dem Rüstungskonzern. Inwieweit haben Sie die anderen darüber informiert?«
    »Schavan weiß Bescheid.«
    Mayer warf einen Blick auf seine Uhr. Es war inzwischen kurz vor sechs. »Ich muss ein paar Stunden schlafen. Können Sie für den späten Nachmittag, sagen wir sechzehn Uhr, ein Treffen organisieren?«
    Wetzel verabschiedete sich. Bevor Mayer unter die Dusche stieg, telefonierte er kurz mit seinem Vorgesetzten und berichtete die neuesten Entwicklungen.
    »Wenn Sie an Burroughs’ Integrität kratzen, treffen Sie die Amerikaner mitten ins Herz, das wissen Sie. Sie werden alles tun, um seinen Ruf nicht zu gefährden«, antwortete dieser, »und das Mindeste, was Sie brauchen, um Ihre Vermutungen zu untermauern, ist eine Aussage von Valerie Weymann.«
    »Ich weiß.«
     
    Mayer schlief bis in den frühen Nachmittag, dann bestellte er sich etwas zu essen, setzte sich an seinen Laptop und sah seine Mails durch. Draußen auf den Straßen knallten bereits die ersten Böller. Er döste wieder ein und schreckte hoch, als sein Handy klingelte. Es war Marion Archer. »Eric, wir haben Sie schon überall gesucht. Wir haben einen Tisch reserviert im Überseeclub, ich sage Ihnen, das war gar nicht so einfach und nur der Intervention des amerikanischen Konsuls zu verdanken, dass es geklappt hat. Danach wollen wir uns das Feuerwerk an der Alster …«
    »Tut mir leid«, unterbrach Mayer ihren Redefluss. Er fragte sich, wie viel sie bereits getrunken hatte. »Ich bin schon verabredet.«
    »Schade«, sagte Archer und klang mit einem Mal ziemlich nüchtern, »aber warum bringen Sie Valerie Weymann nicht einfach mit? Sie könnte uns ein paar interessante Fragen beantworten.«
    Jetzt war Mayer sprachlos, aber er fasste sich schnell wieder. »Netter Versuch, Marion.«
    Sie lachte, aber es klang nicht echt. »Leugnen ist zwecklos, Eric. Ich hatte heute einen Anruf von Burroughs.«
    Burroughs. Sollte er es doch noch bereuen, dass er Valerie davon abgehalten hatte, ihn zu erschießen? »Wo ist er, Marion?«
    »Heute Nachmittag in Hamburg angekommen. Und er ist schon kräftig dabei, Gerüchte zu streuen. Über Sie und die Frau, für die Sie sich so heldenhaft eingesetzt haben. Überall zeigt er die Kugel herum, die Sie in seiner Schulter versenkt haben. Was steckt dahinter, Eric?«
    Was Sie brauchen, um Ihre Vermutungen zu untermauern, ist eine Aussage von Valerie Weymann.
    »
Ich werde Ihnen bei Gelegenheit meine Version der Geschichte erzählen.«
    »Warten Sie nicht zu lange damit, Eric«, warnte sie ihn.
    * * *
    Waren es die Böller, die in immer kürzeren Abständen knallten, oder die

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