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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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Schluss machen. Gleich kommt ein Agent, der Nachforschungen darüber angestellt hat, was die Roten über die alte Prophezeiung wissen, die sowohl Hoggi als auch Grimmarr ausgegraben haben.“ Der letzte Gedanke des roten Königs kurz vor seinem Sprung hatte Abrexar überrascht und beunruhigt.
    „Mach das, alter Mann“ , gab Jaromir fröhlich zurück und ließ die Verbindung abbrechen.
    Dann lächelte er seine Gefährtin an und gab ihr einen Kuss auf die Nase. „Guten Morgen, Kleines. Ausgeschlafen?“
    Victoria gähnte noch einmal. „Hmmm, ich weiß nicht recht...“
    Er strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wir müssen gleich aufstehen. Nach dem Frühstück haben wir Unterricht bei Hoggi und dann noch zwei Audienzen…“
    Sie öffnete nur ein Auge und machte es gleich wieder zu. „Wenn das so ist, bin ich noch müde.“
    Jaromir lachte und küsste sie erneut. „Na los, Schlafmütze! Grimmarrs Besuch gestern hat unsere Rechtskundestunde unterbrochen. Das wird dein Mentor heute sicher noch dranhängen.“
    Victoria kuschelte sich demonstrativ in ihre Decke. „Der provokante König hätte sich anmelden sollen…“
    Jaromirs Hand fand einen Weg unter die Decke und streichelte zart über ihren Arm. „Das hätte er tun sollen. Aber er ist Grimmarr. Er macht, was er will.“
    Sie öffnete empört ihre Augen. „Ja, das tut er wirklich. Dieses Gerücht, dass ich hier nackt herumlaufe und dass ich mit dir…“ Victoria wurde rot. „Jedenfalls hat er das doch ganz bestimmt nur erfunden, um uns auf die Palme zu bringen!“
    Jaromir schüttelte den Kopf. „Nein, das Gerücht kursiert wirklich, wie mir Narex gestern versicherte.“ Dann legte er versonnen seinen Kopf schief und Victoria sah, dass das Gerücht in seinem Geist Gestalt annahm. In seiner Version erschien es Victoria plötzlich gar nicht mehr so abwegig.
    Sie schluckte. Ungewollt breitete sich ein erotisches Kribbeln in ihrem Körper aus. „Du bist genauso schlimm wie er!“ , schimpfte sie.
    „Nein“, widersprach er mit rauer Stimme, denn er konnte ihre Reaktion spüren. „Ich bin schlimmer.“
    Seine Augen leuchteten hell, als er behutsam ihre Bettdecke wegzog.
    Victoria sträubte sich noch immer und das machte ihn noch mehr an. Sie holte sich die Decke mit einem kleinen Zauber zurück.
    Nun brannte die Bronze in Jaromirs Augen. „Netter Versuch.“
    Dann ließ er die Decke mit einer lässigen Handbewegung auf das beheizte Bodenmosaik im Schlafzimmer fliegen. „Nett, aber zwecklos.“
    Sie bewarf ihn trotzig mit ihrem Kissen, doch in Wahrheit wollte sie, dass er nicht aufgab.
    Blitzschnell duckte er sich und das Kissen flog über ihn hinweg durch die dünnen weißen Vorhänge des Himmelbetts.
    „Absolut zwecklos.“
    Victoria schleuderte grinsend ein zweites Kissen, doch das wurde nutzlos von seinem Schutzschild abgelenkt und landete plumpsend neben dem Bett.
    Er legte leise lachend den Kopf in den Nacken. „Hoffnungslos, Kleines“, hauchte er.
    Ohne sie aus den Augen lassen, näherte er sich ihr dann geschmeidig wie eine Katze.
    „So schnell gebe ich nicht auf“, flüsterte Victoria mit gespieltem Widerstand. Sie konnte es kaum erwarten, dass er sie endlich küsste.
    Mit einer schnellen Bewegung fing er ihre Hände ein. Er hielt beide mit einer Hand fest und drückte sie auf die Matratze.
    „Du bist mein!“
    Dann beugte er sich über sie und küsste sie lustvoll auf den Mund.
    Seine Fantasien hatten Victoria endgültig gefangen genommen. Sie gab ihren gespielten Widerstand auf und küsste ihn drängend.
    Seine freie Hand wanderte zu den Knöpfen ihres Pyjamas, doch so lange wollte Victoria nicht mehr warten und ließ ihre Klamotten kurzerhand auf magische Weise verschwinden.
    Er stöhnte. Ihre Haut fühlte sich wie Seide an und er konnte nicht genug davon bekommen, sie zu berühren.
    Sie befreite ihre Hände und fuhr mit den Fingern durch seine dunklen Haare. Mit ihren braunen Augen funkelte sie ihn herausfordernd an. „Na, dann wollen wir die Gerüchte mal in Tatsachen verwandeln…“
    Er keuchte, als er ihre Version sah. „Du bist wirklich…“
    „Ich weiß!“
     

34. Wutausbruch
    Die nächste Woche begann wie immer. Vormittags war Unterricht angesetzt und nachmittags Audienzen oder Hochzeitsvorbereitungen. Heute war Dienstag. Es war elf Uhr; Jaromir und Victoria saßen mit Hoggi in seinem Arbeitszimmer und der alte Weiße zerpflückte mit ihnen gerade die letzten Erläuterungen zum 97. Paragraphen, die sie

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