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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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nichts! Ich bin zu allem zu blöd!“
    „Das stimmt doch gar nicht!“, widersprach Victoria energisch.
    Daraufhin beschleunigte Kerstin ihre Schritte und begann zu laufen. „Lasst mich in Ruhe! Lasst mich einfach nur in Ruhe!“, rief sie und schluchzte erneut.
    Dann war sie verschwunden.
    Lenir stellte sich vor Jaromir, der gerade eben seinen Kopf durch die Tür gestreckt hatte. „Gib mir die Autoschlüssel“, forderte er knapp.
    „Was willst du denn jetzt mit meinem Aston Martin?“, fragte Jaromir verständnislos.
    Keine Antwort.
    „Er will nach Hohenlockstedt und ihr zeigen, dass sie doch etwas kann“, erklärte Victoria ruhig. „Er will mit ihr fliegen.“
    „Jetzt? Sie ist doch völlig aufgebracht, Lenni! Weißt du wie gefährlich das ist?“, rief Jaromir eindringlich. „Victoria ist damals mehrfach von meinem Rücken gerutscht. Einmal wäre sie fast aus großer Höhe gefallen – und wir hatten uns vorbereitet! Unsere Geistesverbindung war so fest wie es nur ging! Willst du sie umbringen?“
    Lenir war blass und ausgezehrt. Er flüsterte kraftlos: „Ich verliere sie! Bei der Sphäre, Jaro, sie entfernt sich immer weiter von mir!“
    „Er hat recht, Jaro. Gib ihm die Schlüssel“, sagte Victoria bestimmt.
    Jaromir sah seine Gefährtin fragend an und sie zeigte ihm über die Geistesverbindung, was sie in den letzten Minuten bei Kerstin und Lenir wahrgenommen hatte.
    Jaromir nickte und drückte seinem Freund die Schlüssel in die Hand. „Das hier ist ein guter Startplatz.“ Er schickte ihm Bilder von der Lichtung. „Victoria und ich kommen auch dorthin. Wir bringen Victorias Flugklamotten mit und zeigen euch, was wir wissen.“
    „Danke, Mann!“
    Lenir schloss kurz die Augen und atmete tief ein.
    Als er Jaromir danach ansah, sprach verzweifelte Entschlossenheit aus seinen Augen. Er würde nicht aufgeben. Er würde bis zum letzten Atemzug um seine Gefährtin kämpfen, ganz egal was ihn das kostete.
    Dann drehte sich Lenir um und folgte Kerstin.
    Kurz bevor Lenir und Kerstin die Lichtung im Wald von Hohenlockstedt erreichten, sprangen Jaromir und Victoria durch die Nebel. Sie hatten sich bei Mandolan und Narex abgemeldet und umgezogen. Victoria trug die Drachenreiteruniform, die Hoggi in Nordschweden aus Magie für sie gemacht hatte. Für Kerstin hatte sie ihre graue Motorradmontur, die Fliegermütze, eine Sonnenbrille und ihre Kletterschuhe mitgebracht – ein Glück, dass ihre Freundin und sie fast gleichgroß waren und sogar die gleiche Schuhgröße hatten.
    Außerdem hatten sie Albert noch etwas zu Essen abgeschnackt, denn zu Mittag würden sie ganz sicher nicht im Haus Brookstedt sein.
    Victoria stieg gerade von Jaromirs Rücken, da betraten Lenir und Kerstin die Lichtung. Kerstin hatte sich beruhigt. Sie war gespannt, was jetzt kam, denn Lenir hatte ihr fest versprochen, dass das Fliegen für sie nichts mit Magie zu tun haben würde.
    Sie sah Victoria neugierig an, als die ihren Rucksack abnahm. „Cooles Outfit! … Aber sag mal, geht es dir nicht gut? Du siehst aus, als wenn du gleich spucken musst.“
    Victoria grinste und atmete einmal tief durch. „Das sind nur die Nebel. Mir wird immer schlecht, wenn wir durch die Sphäre springen… Geht gleich wieder.“
    Jaromir verwandelte sich in seine Menschengestalt und schnappte sich den Rucksack, während Victoria noch einmal tief durchatmete. Er förderte Victorias alte Flugklamotten zu Tage und gab sie Kerstin, damit sie sich umziehen konnte.
    Dann ging er mit Lenir ein Stück beiseite. „Keine Heldentaten heute, bitte! Geh es langsam an. Wenn du…“
    Lenir sah seinen Freund genervt an. „Glaubst du etwa, ich weiß nicht, was du mir sagen willst? Mir ist klar, dass Kerstin eine Anfängerin ist. Ich werde aufpassen.“ In seinen Augen funkelte Ungeduld.
    Jaromir seufzte. „Lass uns euch wenigstens zeigen, wie wir das mit dem Aufsteigen, Starten und Landen gemacht haben. Gerade das Starten ist kritisch. Victoria ist bei unserem ersten Versuch fast runtergefallen – ich konnte sie gerade noch auffangen. Mach lieber eine Proberunde mehr, bevor...“
    „Also Jungs, wir sind soweit“, unterbrach Kerstin das Gespräch.
    Victoria spürte, dass ihre Frustration wie weggeblasen war. Sie fühlte sich hier im Wald befreit und war aufgeregt, ja regelrecht aufgekratzt und fragte übermütig: „Können wir loslegen oder wollt ihr weiter Kaffeeklatsch machen?“
    „Wir legen los!“, antwortete Lenir mit leuchtenden Augen und verwandelte sich

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