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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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Nasenspitze an… Und jetzt brauche ich erst mal einen Milchkaffee!“
    Jaromir grinste. „Albert ist schon auf dem Weg… Und was das Täuschen betrifft, warte mal die nächsten zweihundert Jahre ab… aber jetzt verhelfe ich uns erst mal zu unserer «Innenarchitektin».“ Dann bemerkte er gegenüber Lexia beiläufig: „Nodexter hat uns vorgestern wieder einige Entwürfe vorbeigebracht. Hast du Lust, sie dir anzusehen?“
    Lexia nickte interessiert. „Sehr gern, Jaromir.“ Wenn sie diese Pläne studieren durfte, würde sie damit etliche ihrer Artgenossen beeindrucken können.
    „Prima, dann machen wir nach dem Frühstück eine Runde durchs Haus. Vielleicht kann Tujana mitkommen. Es sind ziemlich viele Pergamentrollen und Albert hat dann sicher schon mit dem Mittagessen zu tun“, erklärte Jaromir entschuldigend.
    „Das ist kein Problem“, entgegnete Lexia lächelnd und war merkwürdig erleichtert, dass wenigstens Jaromir in Tujana das sah, was sie war: Eine Dienerin, deren Lebenszweck es war, ihnen das Leben zu erleichtern.
    Eine halbe Stunde später gingen sie zu viert durch das Haus. Tujana trug ergeben die Pergamentrollen und hielt sich dezent im Hintergrund. Sie begannen im weißen Salon. Hier waren die geplanten Veränderungen gar nicht so groß.
    Lexia betrachtete die Pläne und bemerkte anerkennend: „Er hat für euch ein schlichtes Konzept entwickelt, das aber trotzdem edel wirkt. Nodexter ist wirklich ein großer Künstler. Schon dieser eine Entwurf belegt das, denn er hat nicht sich, sondern euch in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt.“ Sie sah sich versonnen um und murmelte: „Keine Goldene würde so wohnen wollen, doch zu euch beiden passt das perfekt.“ In diesen Worten schwang Achtung für Nodexter aber auch für die Gefährten mit.
    Dann lachte die Goldene und drehte sich zu den Gefährten um. „Vor ein paar Jahrzehnten hat Nodexter einige private Räume für Jalina gestaltet. Die waren selbstverständlich erheblich glamouröser als das hier. Seitdem reißen sich die Mitglieder des Großen Rates förmlich um den Künstler und jede, die auch nur eine Skizze von ihm besitzt, steigt deutlich im Ansehen der anderen. So manche von ihnen würde viel geben, um jetzt an meiner Stelle zu stehen.“
    Victoria war überrascht über Lexias ungewöhnliche Offenheit.
    Die bemerkte, was sie gerade gesagt hatte und verstummte abrupt. „Was erzähle ich denn da?“
    Jaromir und Victoria taten so, als sei nichts Ungewöhnliches geschehen und machten mit dem Arbeitszimmer weiter.
    Schließlich kamen sie in das Schlafzimmer. Die Pläne von Nodexter waren gut, doch für Victoria passte da etwas nicht ganz. Sie fragte Lexia: „Was meinst du zu dem Entwurf? Irgendwie ist er für mich nicht richtig stimmig.“
    Lexia konzentrierte sich auf das Pergament und sah dann die Gefährtin an: „Ich fürchte, ich bin dafür nicht die Richtige. Wenn es nach mir ginge, würde in dem Plan mehr davon auftauchen“, sie deutete auf die funkelnden Kronleuchter, „und weniger hiervon“, dabei tippte sie auf die dezenten, hellgrünen Vorhänge mit Rankenmuster im Entwurf.
    Victoria nickte und drehte sich zu Tujana um. „Was ist deine Meinung dazu, Tujana?“
    Tujana riss ihre Augen auf. „Hat die Gefährtin tatsächlich gefragt, was ich davon halte?“
    Jaromir lächelte freundlich: „Hast du vielleicht eine Idee zu dem Entwurf?“
    Unsicher blickte die Grüne zu ihrer Meisterin.
    Lexia nickte großzügig: „Du darfst den beiden Auskunft geben. Victoria hat darum gebeten, dich kennenlernen zu dürfen und es ist mein ausdrücklicher Wunsch, dass du ihre Fragen beantwortest.“
    „Aber nur wenn du es auch willst“ , sendete Victoria direkt an Tujana.
    Die Grüne blickte mit großen Augen zwischen den dreien hin und her. Lexia winkte sie zu sich und schließlich trat Tujana schüchtern an das ausgerollte Pergament heran.
    Der Entwurf des großen Künstlers gefiel ihr. Sie hatte bei seinem ersten Besuch in der Eingangshalle ähnliche Ideen gehabt. Allerdings würde sie die Schlafstatt der Menschen anders gestalten und auch die Vorhänge. „Aber wer bin ich denn, dass ich es wagen kann, den großen Nodexter zu kritisieren?“ , dachte sie zweifelnd.
    „Also, mich stört das Bett hier irgendwie“, sagte Victoria unschlüssig während sie auf den entsprechenden Bereich im Entwurf zeigt. „Ich weiß nur nicht so recht, wie ich es anders gestalten sollte.“
    Jaromir nickte und sah Tujana erwartungsvoll an.
    Die

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