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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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soll die ganze Geheimniskrämerei?“
    „Er wird seine Gründe haben. Die hat er immer. Und nun sei still und hilf mir. Wir müssen die Umgebung untersuchen.“
    „Was soll hier denn schon sein, außer Tieren, Bäumen und dem Scheißgestrüpp? Die Gegend hier ist tot!“ , meckerte Narex. Ihm gefiel der nächtliche Ausflug überhaupt nicht. Und dann noch in diese Einöde – das war echt nicht sein Fall.
    „Wenn du endlich aufhörst zu nörgeln und mir hilfst, werden wir gleich wissen, ob du mit deiner Vermutung recht hast“ , antwortete Mandolan kühl und beendete damit die Diskussion.
    Die beiden Schwarzen untersuchten die Umgebung gründlich und fanden bis auf ein paar kleine Nagetiere nichts in den Ruinen der Zitadelle. Etwas tiefer im Wald hielten sich noch ein paar Rehe, Wildschweine, Wölfe und andere einheimische Tiere auf, aber von Menschen oder gar Drachen fehlte jede Spur.
    Die Wolken rissen erneut auf und der Mond lugte hervor. Sein fahles Licht ließ die Ruinen gespenstisch wirken.
    „Bist du sicher, dass er drei Uhr nachts gesagt und nicht drei Uhr nachmittags?“ , wollte Narex wissen. „Wir sind jetzt schon zehn Minuten hier und er ist immer noch nicht aufgetaucht! Normalerweise ist er immer pünktlich. Aber vielleicht will er uns ja auch nur verarschen…“
    „Garantiert nicht“ , antwortete eine Stimme aus dem schwarzen Schatten einer halbzerfallenen Mauer.
    „Scheiße Mann! Du hast mich zu Tode erschreckt!“ , zeterte Narex.
    Mandolan hingegen fragte: „Wie kommt es, dass wir deine Aura nicht bemerkt haben?“
    „Das ist ein neuer Zauber. Ich kann meine Aura tarnen, allerdings nur als Drache und nur für ein paar Minuten. Und dabei darf ich mich nicht bewegen.“
    „Na toll! Er hat funktioniert. Und um uns das zu zeigen, bestellst du uns mitten in die Dornen und lässt uns in der Dunkelheit warten?“ , echauffierte sich Narex schlecht gelaunt.
    „Nein“ , antwortete Abrexar und trat aus dem Schatten heraus, „aber es war eine gute Gelegenheit, den Zauber auszuprobieren. Tatsächlich wollte ich sichergehen, dass euch niemand folgt.“
    Mandolan sah den Wächter der Wächter ernst an. „Unser Treffen scheint ja wirklich brisant zu sein. Was können wir denn für dich tun?“
    Abrexar lächelte. „Ich wüsste gern, was die Scans der Tore bisher ergeben haben?“
    „So gut wie nichts!“ , regte Narex sich auf. „Und dafür lässt du uns…“
    Mandolan brachte seinen Freund mit einem strengen Blick zum Schweigen und berichtete: „Wir haben erst einen kleinen Teil der Tore gescannt. Wir waren uns ja einig, die Aktion als Routinescan zu tarnen. Bisher sind wir nur auf zwei weitere Tore mit herabgesetzter Integrität der Membranspannung gestoßen und die Diskrepanz zu den Standardwerten war sogar noch geringer als in Kiel. Alle anderen Tore waren absolut unauffällig.“
    „Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr vor allem mit den großen Toren begonnen habt?“ , wollte Abrexar wissen.
    Mandolan nickte. „Ja, das haben wir bei den Routinescans doch immer so gehandhabt.“
    „Tatsächlich haben wir nur acht von den kleinen Toren gescannt“ , schaltete sich Narex nun beunruhigt in das Gespräch ein. „Und zwei davon waren leicht auffällig.“
    „Verdammt, das ist mir gar nicht aufgefallen“ , gab Mandolan zerknirscht zu.
    „Nur die kleinen Tore waren auffällig? Das habe ich nicht erwartet“ , antwortete Abrexar nachdenklich. Dann sah er seine Freunde entschlossen an: „Wir müssen wissen, ob das Zufall ist, oder ob es wirklich ein Muster gibt. Verändert die Scanreihenfolge, damit wir schneller ein aussagekräftiges Ergebnis haben, aber macht das unauffällig. Es soll nach außen hin weiter ein Routinescan bleiben – wir können keine Aufregung gebrauchen.“
    Mandolan und Narex nickten ernst.
    Dann fragte Mandolan: „Gibt es noch etwas?“
    Abrexar nickte. „Ja. Grimmarr hat Kenntnis von einer zweiten Prophezeiung. Die Worte sind eindeutig: «Wenn Drache und Mensch am Atem des Dämons sterben, bricht ein neues Zeitalter an.»“
    „Und du glaubst, dass damit der Tod von Kattesch und Fiete gemeint sein könnte“ , wollte Mandolan wissen.
    „Davon gehe ich aus“ , gab Abrexar zurück.
    „Das ist übel“ , meinte Narex.
    „Aber ist denn wirklich sicher, dass sich die Prophezeiung auf unsere Zeit bezieht?“ , fragte Mandolan hoffnungsvoll. „Ich meine, Drache und Mensch sind doch sicher schon öfter an Dämonenäther gestorben.“
    „Ich weiß von keinem Fall,

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