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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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verletzte sich schon beim Sprung aus geringer Höhe. Dann versuchte sie zu senden. Wusste sie etwa, dass er hier war?
    Er durfte sich nicht einmischen und reagierte nicht. Wenigstens würde der Kampf schnell entschieden sein. „In den beiden Schwarzen schlägt das Herz eines Kriegers, doch gegen die sieben Nachtmaare haben sie einfach keine Chance. Was für eine Verschwendung...“
    Dann erreichte ihn ein verzweifelter, lauter Ruf: „HILFE DÄMONEN!“ Und noch einmal: „HILFE DÄMONEN!“ Das musste sehr weit zu hören sein.
    Der Ruf erklang noch zwei Mal, bis Kronarr begriff, dass es die Untrainierte war, die sendete. Er hatte nicht gewusst, dass Menschen so weit senden konnten!
    Als der erste Drache durch die Nebel brach, wurde es für ihn höchste Zeit zu verschwinden. Tylarrs Plan hatte funktioniert. Er sprang zum Admiral, um ihm Bericht zu erstatten, doch der war nicht in seinem Quartier. Wie abgesprochen informierte er seine Einheit. Sie mussten sich verstecken.
    Das gefiel ihm an diesem Plan am allerwenigstens – schließlich war er ein Krieger und keiner dieser feigen Agenten. Doch im ersten Moment würde das Auftauchen der Dämonen die Drachen vor Wut und Angst blind machen. Es konnte nicht lange dauern, bis seine Artgenossen herausfanden, wie die dunklen Kreaturen in diese Welt gekommen waren. Und gelyncht werden wollte er nun auch nicht.
    Tylarr würde alles aufklären und dafür sorgen, dass die Drachen die Warnung verstanden. „Jetzt muss die Versammlung handeln! Wir werden nicht unvorbereitet sein, wenn die Dämonen durch die Sphäre kommen.“ Sie würden sich schützen können, wenn sich die Tore wieder öffneten und das war auch Kronarrs Verdienst. Stolz erfüllte ihn. Er hatte das Richtige getan, auch wenn er dafür Grenzen hatte überschreiten müssen.
    Tylarr stieß an diesem Tag nicht mehr zu ihnen. Und auch nicht am nächsten. Stattdessen wurden sie in der Nacht von Grimmarrs persönlicher Garde festgesetzt. Wo war nur der Admiral? Mutlosigkeit machte sich in Kronarr breit.
    Das genügte. Abrexar zog sich aus dem fremden Geist zurück und verschloss sorgfältig seine eigenen Gedankenfenster. Die Versammlung der Drachen diskutierte aufgebracht über die Erinnerungen des Angeklagten, und die vielen Gedanken erfüllten die Halle der Goldenen mit einem lauten Summen.
    Abrexar stellte fest, dass Tylarrs Einschätzung, die Tore würden sich bald öffnen, nur wenige der Anwesenden überraschte. Seine Agenten hatten ihm in den letzten Tagen von diesem Gerücht berichtet und er hatte versucht, es zu entschärfen, doch offensichtlich war ihm das nicht gelungen.
    Das würde jedenfalls die Distanziertheit vieler Drachen ihm gegenüber vor Beginn der Sitzung erklären, denn er war als Wächter der Wächter für die Sicherheit der Tore verantwortlich und hatte für Transparenz zu sorgen. Er musste sich eingestehen, dass er die Macht des Gerüchts unterschätzt hatte. Aber er hatte auch Zugang zu den Fakten und wusste, dass die Tore fest verschlossen waren und sich so schnell nicht öffnen würden. Und dann hatte es in den letzten Tagen so viele andere Dinge zu erledigen gegeben.
    Er sah zu Jalina hinüber. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke und er war überzeugt, dass sie bei diesem Gerücht ihre Finger im Spiel hatte.
    Die Goldene erlaubte sich ein besorgtes Lächeln, bevor sie die Versammlung bestimmt zu Ruhe rief. Als die Gedanken verstummten, wandte sie sich ausgesucht höflich an ihn: „Vielen Dank Abrexar, Truchsess der Schwarzen. Jetzt kennen wir alle die Wahrheit.“ Sie verneigte ihr Haupt anerkennend vor ihm.
    In diesem Moment wusste Abrexar, dass sie versuchen würde, auch ihn zu diskreditieren. Er nahm ihren Dank mit einer höflichen Verbeugung an und dachte bei sich: „Das Spiel geht also in eine neue Runde und Jalina erhöht den Einsatz.“
    Die goldene Königin drehte sich zur Abordnung der Roten um und fragte: „Wo ist Tylarr?“
    Wieder verweigerte sie Grimmarr die direkte Ansprache. Offenbar wollte sie ihn reizen. Doch der König der Roten blieb erstaunlich gelassen. „Tylarr fanden wir auf seinem Landsitz, seiner astralen Kräfte beraubt.“
    „Könnte es sein, dass das eine Konsequenz von Hoggis unbrechbarem Versprechen ist?“ , erkundigte sich eine faszinierte Stimme aus der Abordnung der Weißen. „Mir jedenfalls fällt sonst keine Erklärung ein, warum ein Admiral auf seinem Landsitz all seine astralen Kräfte verlieren könnte. Hat er die Sache mit

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