Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
Vom Netzwerk:
Grimmarr den Oberbefehl und ich vermute, dass sich bis jetzt nichts daran geändert hat. Aber genaueres werden wir heute Nachmittag erfahren: Abrexar hat sich zum Kaffee eingeladen…“
    Victoria sah ihren Gefährten skeptisch an. Sie war sich nicht sicher, ob sie schon dafür bereit war, was der alte Schwarze ihnen dann ganz sicher auftischen würde.
    Jaromir lächelte und gab ihr einen Kuss auf die Nase. „Es wird nicht schlimm werden, versprochen. Er will nur berichten, was sich getan hat. Er meinte, dass wir bestimmt Fragen zu den Geschehnissen haben.“
    „Klar habe ich Fragen“, antwortete Victoria. „Aber hat der Truchsess der Schwarzen in diesen Tagen denn nichts Besseres zu tun, als seinem Schüler vom Weltgeschehen zu berichten? Zum Beispiel irgendwelche politischen Dinge zu regeln, die Fäden zu ziehen – so wie er es sonst immer so gern macht? Da steckt doch noch was anderes hinter…“
    „Wir sind die Gefährten“, gab Jaromir lässig zurück, als würde das alles erklären. „So, und nun frühstücken wir erst mal. Ich habe einen Bärenhunger!“
    Eine Viertelstunde später verließen die Gefährten Hand in Hand das Schlafzimmer. Victoria erschrak, als sie in den Flur trat, denn links und rechts von der Tür hatten sich zwei riesige Krieger in altertümlich asiatischen Rüstungen postiert. Die Gefährtin starrte die großen Männer mit aufgerissenen Augen an.
    „Entschuldige, Kleines – ich dachte, du hättest die beiden längst bemerkt… Das muss wohl noch am Tee liegen. Tujana meinte, dass die Wahrnehmung nach dem Aufwachen noch etwas eingeschränkt sein könnte…“
    Victoria legte ihren Kopf in den Nacken und blickte in die unbewegten Gesichter der Hünen. Die beiden verzogen keine Miene, doch Victoria sah in ihrem Geist, dass sie sehr neugierig auf die Gefährtin waren und sich fragten, ob Victoria immer die Wahrheit erkannte, wenn jemand log. Da musste Victoria grinsen.
    Victorias Blick wanderte tiefer. Beide trugen zwei dünne Schwerter und die Gefährtin hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass die Krieger damit umgehen konnten. Ein einprägsames Wappen zierte dezent die makellose Rüstung. Die zwei waren echt imposant, aber nachdem Victoria gestern mitten in einer Meute durchdrehender Drachen gestanden hatte, konnten sie diese disziplinierten Exemplare hier nicht mehr schocken.
    „Gehören die etwa zu Grimmarrs Elitetruppe?“ , fragte Victoria fasziniert.
    „Ja, das tun sie. Grimmarr und Abrexar sind sich einig, dass sie kein Risiko mehr eingehen wollen, was unsere Sicherheit angeht. Auch wenn sie aktuell keine weiteren Angriffe erwarten.“
    Victoria schüttelte unwillig ihren Kopf. „Bewacht im eigenen Haus…muss das sein?“
    „Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, Kleines… Sie werden uns nicht belästigen.“
    Victoria seufzte. „Aber… so können sie nicht auf unserer Hochzeit aufkreuzen.“
    Jaromir lachte leise. „Daran arbeiten Abrexar und Grimmarr sicher schon…“
    „Also gut“ , gab sich Victoria geschlagen und sagte laut: „Guten Morgen! Habt ihr Jungs schon gefrühstückt?“
    „Victoria, das sind Soldaten!“ , bemerkte Jaromir belustigt.
    „Ja, und? Diese Soldaten sind doch auch nur Men… äh Drachen – und die haben doch sicher auch Hunger und Durst.“
    Victoria sah, dass die beiden tatsächlich noch nicht gefrühstückt hatten, aber eine Unterbrechung der Wache nicht in Frage kam.
    „Dann nehmt wenigstens einen Kaffee“, beharrte Victoria und zwinkerte den beiden zu. „Wir verraten es auch keinem.“
    Die Soldaten rührten sich noch immer nicht, aber die beiden Roten waren sich sicher, dass vor Victoria kein lebendes Wesen jemals so furcht- und respektlos mit ihnen gesprochen hatte. Normalerweise nahmen sogar die Fliegen vor ihnen Reißaus. Diese Gefährtin beeindruckte sie.
    Jaromir lachte leise und bemerkte grinsend: „Nehmt den Kaffee bloß – meine Verlobte versteht da keinen Spaß…“
    Langsam fand Victoria die Sache lustig. „Ach Schatz, wir schicken Albert einfach mit zwei Bechern mit Milchschaum und Zimt hier hoch. Dem konnte bis jetzt noch keiner widerstehen…“ Sie lächelte die beiden charmant an. „Also dann ihr zwei. Lasst euch den Kaffee schmecken! Bis später.“
    Die Soldaten rührten sich noch immer nicht, aber sie fragten sich, wozu Milchschaum gut sein sollte.
    Victoria zuckte mit den Schultern, griff nach Jaromirs Hand und zog ihn eine Tür weiter Richtung weißen Salon.
    Kaum waren sie zwei Schritte gegangen,

Weitere Kostenlose Bücher