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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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die Gedankenverbindung erkannt.
    Allerdings gefiel ihm die hitzige Stimmung, in der seine Gefährtin gerade war. Das brachte ihn auf ganz andere Ideen. Seine warmen, braunen Augen begannen zu leuchten.
    Victoria schüttelte halb wütend, halb belustigt den Kopf. „Nein, nein, nein, nein, nein! Nein! Du kannst mich doch nicht auf die Palme bringen und dann mit mir…“ Was sie gerade in seinem Kopf sah, war eindeutig.
    In seinen Augen brannte nun erst recht die Bronze und verschiedene Bilder stiegen in ihm auf. Sie waren allesamt nicht jugendfrei.
    Gegen Victorias Willen scheuchte das die Schmetterlinge in ihrem Bauch auf. Die verlangten, dass die Bilder umgesetzt wurden.
    „Aber, das geht doch nicht“, protestierte Victoria schwach.
    Jaromir tat unschuldig. „Wieso geht das nicht?“
    Dann machte er einen Schritt auf sie zu und nahm sie behutsam in den Arm. „Weißt du, dass du unheimlich süß bist, wenn du so aufgebracht bist, Kleines?“, fragte er zärtlich.
    Sie versuchte noch halbherzig, sich zu wehren. „Ich will doch gar nicht süß sein…“
    „Und nicht nur süß“, flüsterte Jaromir ungeachtet ihres Einwands mit rauer Stimme. Er hielt sie nun fest im Arm, schloss die Augen und küsste sie sanft auf den Mund. „Nicht nur süß, sondern auch unfassbar sexy…“
    Jaromir war so nah und er roch so gut und dann küsste er sie auch noch auf eine Art und Weise, dass sich unter ihr der Boden drehte. In ihrem Gefährten brodelte die Leidenschaft, doch er hielt sich zurück.
    Victoria gab ihren Widerstand auf.
    Sie schmiegte sich in seine Arme und küsste ihn zurück.
    Ganz sanft. Vorerst.
    Das Kribbeln in ihrem Bauch stieg ins Unermessliche. Langsam wurden die Küsse fordernder und schließlich konnte sie es kaum noch aushalten. „Wie kann man nur soooo küssen“ , dachte sie verzweifelt vor Sinnlichkeit.
    Er hob sie auf seine starken Arme und trug sie leise lachend ins Schlafzimmer. Auf dem Weg sah sie weitere Bilder in seinem Kopf. Ihr stockte der Atem, aber er dachte lässig: „Wie du weißt, kann ich nicht nur gut küssen…“
    Das Gespräch mit ihrer Mutter lief am Mittwoch dann unerwartet entspannt ab. Giesela war tatsächlich alles andere als begeistert von den Heiratsplänen ihrer Tochter. Doch durch Victorias Andeutungen am Telefon hatte sie sich schon fast so etwas gedacht. Ihre Befürchtungen hatte sie mit ihrem Mann besprochen und der hatte ihr unmissverständlich klar gemacht, dass sie genau zwei Möglichkeiten hatte: Erstens, die Tatsachen so zu akzeptieren wie sie nun mal waren und ihre Tochter weiter auf ihrem Lebensweg zu begleiten, wo immer der auch hinführen mochte. Oder zweitens, sich aufzuregen und Victoria die Hochzeit zu verbieten. In diesem Fall prophezeite Hartmut seiner Frau, dass sie ihre Tochter so schnell nicht wiedersehen und die Hochzeit ohne Giesela stattfinden würde.
    Giesela hatte den Rat ihres Mannes schweren Herzens befolgt und sich wirklich Mühe mit Jaromir gegeben. Er war ihr noch immer unheimlich und unsympathisch, aber trotzdem gratulierte sie auch ihm, nachdem Jaromir ganz altmodisch der Form halber beim Vater um Victorias Hand angehalten hatte. Für den ausgefallenen Verlobungsring hatte sie sogar echte Bewunderung übrig und lobte seinen guten Geschmack.
    Victorias Bruder Max hielt es dagegen wie sein Vater. Trotz der unangenehmen Beklemmung, die er in Gegenwart des Professors verspürte, sah er, dass seine Schwester sehr glücklich mit ihrem Verlobten war. Genau wie Hartmut hatte er ein feines Gespür für diese ungewöhnliche Verbindung und vertraute Victorias Wahl.
    Max umarmte seine Schwester herzlich und gab Jaromir mit Unbehagen die Hand. Dann grinste er breit und meinte augenzwinkernd: „Mann, Mann, Mann, Schwesterherz! Du machst Sachen. … Aber meinst du nicht, dass ich noch ein wenig zu jung bin, um Schwager zu werden?“
    Victoria spürte ganz genau, dass diese Frage nur zur Hälfte ein Scherz war. Jaromir war ihm nicht geheuer und ihm wäre es lieber, die beiden würden mit der Hochzeit noch warten.
    Nach dem Kaffeetrinken lud Jaromir Hartmut, Giesela und auch Max nach Kiel zu sich nach Hause ein. Er wollte ihnen so die Möglichkeit geben, zu sehen, wie er lebte und wo Victoria spätestens nach der Hochzeit wohnen würde. Darüber hatten nämlich weder er noch Victoria jemals ein Wort verloren und natürlich hatte sich Giesela darüber bereits so ihre Gedanken gemacht. Schließlich wollte sie, dass es ihre Tochter gut hatte.
    „Aber meinst

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