Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
Vom Netzwerk:
machen konnte, fragte Felix: „Sag mal, Vici, hast du die Wii eigentlich schon eingeweiht?“
    Die schüttelte den Kopf. „Wird höchste Zeit, oder?“
    J nickte. „Jo! Das wird es. Zumal ich gesehen habe, dass du Mario Kart hast.“ Dann blickte er herausfordernd zu Jaromir. „Wie sieht es mit einem virtuellen Autorennen aus, Herr Professor? Wir Männer könnten zu viert einen Wettkampf austragen.“
    Aber Jaromir mochte keine Wettkämpfe und wollte sich eigentlich gerade mit der Ausrede, noch etwas arbeiten zu müssen, absetzen. Er hob abwehrend die Hände. „Wirklich Freunde…“
    Victoria grinste. „Ach Jaro, tu den Jungs doch den Gefallen…“
    „Vici, ich bin echt schlecht in solchen Dingen und du wirst sehen, wie ich gnadenlos untergehe“ , versuchte ihr Gefährte sich herauszuwinden.
    Victoria grinste nun noch breiter. „Und genau das wird dich für sie menschlich machen… Bitte, Jaro.“
    Jaromir seufzte ergeben. „Also gut, Kleines – aber nur eine Runde.“
    Tatsächlich blamierte sich Jaromir auf ganzer Linie. Doch das war egal. Die Jungs hatte das Wettkampffieber gepackt. Das Adrenalin in ihren Adern ließ sie die Furcht vor Jaromirs ungewöhnlicher Aura nicht mehr spüren. Sogar Falk vergaß sein Misstrauen. Als Sieger des Rennens hatte er Oberwasser. Bei Mario Kart machte ihm keiner was vor – noch nicht mal ein Matheprofessor. Aufgekratzt forderte er noch eine Runde und rief: „Wer solche Geometrieklausuren wie Sie stellt, müsste eigentlich besser in Autorennen sein. Geometrie ist doch viel heftiger, Mann! Sie müssen echt mehr üben, Herr Custos Portae.“
    Jaromir grinste hinterlistig. „Na gut, Herr Sörensen. Ich fahre noch ein paar Runden. Schließlich weiß ich, dass Übung den Meister macht…“
    Falk ignorierte die Spitze auf seine Faulheit im Studium und startete begeistert das nächste Rennen.
    In den nächsten zwei Stunden waren die Jungs nicht zu bremsen und es ging hoch her. Die Mädels fuhren anfangs auch das eine oder andere Rennen, verzogen sich aber bald mit den Hochzeitszeitschriften in die Klönecke.
    Nachdem das hitzige Turnier irgendwann beendet war, setzten sie sich wieder alle zusammen aufs große Sofa und schnackten noch eine Runde. Schließlich bot Jaromir auch Sabine, Felix und Falk das «Du» an. Er zwinkerte insbesondere Falk zu und merkte locker an: „Selbstverständlich werden unsere kleinen Rennen hier keinen Einfluss auf meine Arbeit an der Uni haben. Freundschaftspunkte in Klausuren sieht der Studienplan nicht vor.“
    Falk taxierte seinen Professor kurz und war sich hundertprozentig sicher, dass diese Aussage todernst gemeint war.
    Dann stand Jaromir seufzend auf. „So nett es auch mit euch ist – ich muss tatsächlich noch ein wenig arbeiten. Das Konzept für Geometrie II im nächsten Semester schreibt sich dummerweise nicht von selbst …“
    Nachdem sich die Tür hinter Jaromir geschlossen hatte, bemerkte Felix: „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass dein Professor so locker sein kann, Vici. An der Uni wirkt er immer so steif und unnahbar, ja fast furchteinflößend.“
    Victoria lächelte zufrieden. „So kann man sich täuschen, was?“
     

18. Der Kopf ist noch dran
    Am Montag rief Victoria gleich bei der Hochzeitsplanerin an. Maren Steinberg machte am Telefon einen netten Eindruck und so verabredeten sie sich für den Nachmittag. Maren war Profi was Hochzeiten betraf. Sie gab Victoria das Gefühl, als sei diese Hochzeit etwas ganz Besonderes für sie. In Marens Gedanken konnte Victoria jedoch sehen, dass sie geschäftsmäßig und organisiert an die Dinge heranging. Das gefiel Victoria. Bei so einem großen Fest konnte sie keine esoterische Person für die Planung gebrauchen, auch wenn diese noch so nett wäre.
    Allein schon Marens Vorschläge und Tipps für die Einladungen waren so gut, dass diese danach fast fertig waren. Sie hatte sogar Papiermuster und Briefumschläge zur Ansicht mitgebracht. Auch Jaromir gefiel das Ergebnis und so engagierten die Gefährten Maren als Planerin für ihre Hochzeit.
    Victoria fiel damit ein großer Stein vom Herzen. Bereits dieses erste Gespräch hatte ihr vor Augen geführt, was es alles zu bedenken galt. „Und nun wird sich Maren um alles kümmern – na, so ein Glück!“
    Die Hochzeitsplanerin hatte versprochen, dass Victoria und Jaromir ihr nur grob zu schildern brauchten, was sie sich wünschten oder vorstellten und sie würde dann konkrete Vorschläge ausarbeiten und bei der

Weitere Kostenlose Bücher