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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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seht zu, dass ihr ein bisschen schlaft. Es wird Zeit zum Aufbruch sein, bevor ihr wisst, wie euch geschieht.«
    »Ich würde Myladys Worte nicht unberücksichtigt lassen«, warnte Sir Marmaduke, als er aus der Menge trat und Duncan kühn den Weg zur Treppe verstellte. »Du tätest gut daran, dir ihre Warnung anzuhören.«
    Duncan war mit seiner Geduld am Ende. »Ach ja?«
    »Ja«, erwiderte der Sassenach, seine Arme vor der Brust verschränkend. »Sie würde nicht ohne Grund so beunruhigt aussehen.«
    »Sag, hast du eigentlich gehört, wovor sie mich warnen wollte? Sie sprach von einem zweiköpfigen Mann.« Duncan stieß einen tief empfundenen Seufzer aus. »Vielleicht gibt es in England solch verfluchte Kreaturen, aber ich schwöre dir, dass ich hier noch nie eine gesehen habe. Außerdem tätest du gut daran, mir aus dem Weg zu gehen, wenn du nicht willst, dass ich dich frage, warum meine Befehle nicht befolgt wurden. Ich sagte dir, du solltest eine Wache vor Myladys Tür postieren.«
    Er hielt inne, um seinen Freund aus schmalen Augen drohend anzublicken. »Ist es möglich, dass du auch versäumt hast, eine Wache zu dem Jungen zu schicken?«
    »Glaubst du etwa, ich würde mich vor meinen Pflichten drücken?«, fragte Sir Marmaduke, einen Ausdruck spöttischen Erstaunens auf seinem entstellten Gesicht. »Nein, mein Herr und Meister, natürlich ignoriere ich deine Anweisungen nicht, ich setze sie höchstens ein bisschen später in die Tat um ... und das aus gutem Grund natürlich.«
    »Und was für ein Grund soll das sein?«
    Statt ihm zu antworten, nickte Sir Marmaduke jemandem in der Menge hinter Duncan zu. Bevor er sich umdrehen konnte, um zu sehen, wer es war, drängte sich Thomas, der stumme Junge, zu ihnen vor. Auf seinen breiten Schultern hockte Robbie, ein hölzernes Spielzeug schwert in seiner Hand. Mau ger, Robbies alter Hund, folgte Thomas auf dem Fuße.
    Duncans Herz zog sich zusammen. Falls er je bezweifelt haben sollte, dass er eins besaß, so wusste er es jetzt. Wie vorhin schon bei
    Linnet, stellte er sich für einen schrecklichen Augenblick lang den Kleinen leblos, blutbesudelt und verstümmelt vor.
    Für einen Moment verlor Duncan den Halt auf der Binsenstreu, die glitschig war vom verschütteten Bier aus den Krügen seiner Männer. Er stolperte und hätte Linnet fallen gelassen, wenn sie sich nicht an seinem Nacken festgehalten hätte. In Wahrheit war er sogar nahe dran, sein letztes Essen zu erbrechen, so schmerzlich war für ihn der Gedanke, Robbie könne das gleiche Schicksal treffen, wie es die unschuldigen Kinder seiner Pächter erlitten hatten.
    »Was hat das zu bedeuten?«, herrschte er Sir Marmaduke an, weil er lieber seine Wut an ihm ausließ, als den Dämonen, die ihn ritten, ins Gesicht zu sehen. »Warum ist er nicht in seinem Zimmer mit einer Wache vor der Tür?«
    »Ich brauche keine Wache«, sagte Robbie und schwenkte stolz sein Spielzeugschwert. »Onkel Marmaduke hat gesagt, ich müsse die Damen beschützen.«
    »Und das wirst du auch, mein Kleiner«, wandte Marmaduke sich an das Kind, und sein Auge funkelte vor Heiterkeit.
    Duncan erschrak innerlich über den bewundernden Blick, den Robbie seinem Onkel schenkte. Wie lange war es her, seit der Junge ihn so angesehen hatte?
    Der Himmel helfe ihm, er konnte sich nicht erinnern, und sich dergleichen eingestehen zu müssen, war in etwa so, wie eine glühende Klinge in den Bauch getrieben zu bekommen.
    Seine Frau drehte sich in seinen Armen und wandte sich an Thomas und Robbie. »Ich schwöre, dass es keinen Mann gibt, bei dem ich mich beschützter fühlen würde«, sagte sie herzlich, und ihre Stimme, im Augenblick zumindest, klang gar nicht mehr so unsicher und ängstlich.
    Duncan, der ihr einen verstohlenen Blick zuwarf, sah, dass ein Lächeln um ihre Lippen spielte, als sie liebevoll den Jungen ansah. Sie hatte das Gesicht eines Engels, wenn sie so lächelte. Auch ihn hatte sie mit diesem Lächeln schon beschenkt.
    Ein-oder zweimal. Vielleicht sogar noch öfter.
    Und jedes Mal hatte er es geschafft, es mit seinen bitteren, schroffen, draufgängerischen Worten wieder zu vertreiben.
    »Ich habe dir eine Frage gestellt, Strongbow«, sagte er leichthin, um die Scham zu überspielen, die er über seine eigenen Handlungen empfand, und warfeinen hitzigen Blick auf seinen englischen Schwager. »Ich möchte eine Antwort darauf.«
    Für die Dauer eines Herzschlags dachte Duncan, der Engländer würde versuchen, ihn anzustarren, bis er als

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