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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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kleiner Tisch aus dunkler Eiche neben Robbies Bett. Ein Strauß halb verwelkter Feldblumen lag auf dem Tisch, und der alte Hund schlief zusammengerollt am Fußende von Robbies Bett.
    Wie bei ihrem ersten Besuch öffnete der Hund ein Auge, sah sie flüchtig an und schlief dann leise schnaufend weiter. Froh, dass das riesige Tier keine Bedrohung für sie darstellte, durchquerte Linnet rasch den Raum und blieb neben dem schlafenden Jungen stehen.
    Ihrem Stiefsohn.
    Ein Kind, das von seinem Vater offenbar genauso abgelehnt wurde wie sie von ihrem ... wenn auch aus völlig anderen Gründen. Das Herz tat ihr weh angesichts der trostlose n Situation des Klein en. Sie konnte gar nicht anders, als ihre Hand nach dem Jungen auszustrecken und ihm zärtlich übers Haar zu streichen.
    Augenblicklich drehte er sich auf den Rücken und öffnete die Augen, und Linnet stockte der Atem, als sie sah, dass der Junge exakt die gleichen dunkelblauen Augen wie sein Vater hatte. Bis auf den kleinen Unterschied, dass die Augen ihres Mannes stets einen solch finsteren Ausdruck hatten, dass sie sie anfänglich für schwarz gehalten hatte.
    Linnet atmete leise seufzend wieder aus und lächelte den Jungen freundlich an. Sie war noch nicht in der Lage, etwas zu ihm zu sagen, konnte ihn nur anstarren und über die makellose Schönheit dieses kindlichen Gesichts staunen. Tatsächlich sah Robbie MacKenzie ihrem Mann so täuschend ähnlich, dass es ihr eine Gänsehaut verursachte.
    Wie konnte der Mann bezweifeln, dass dieser Junge sein eigenes Fleisch und Blut war? Es war unmöglich, nicht die Ähnlichkeit zu sehen.
    Robbie war wie eine Miniaturausgabe seines gut aussehenden Vaters. Aber während die Schönheit des Vaters von Grimm und Misstrauen geschmälert wurde, sah der Sohn fast wie ein Engel aus.
    Vertrauensvoll, gut und unschuldig.
    Ein überwältigendes Mitgefühl erfasste Linnet und erfüllte sie mit Wärme und dem grimmigen Bedürfnis, das Kind vor allem Unheil zu beschützen.
    Und vor Kummer. Insbesondere vor Kummer.
    Plötzlich war sie sehr froh, nach Eilean Creag gekommen zu sein. Egal, was Duncan MacKenzie von ihr dachte ... ob er sie zu reizlos für sein Bett fand oder nicht, sein Kind brauchte sie, und sie würde ihr Bestes tun, dafür zu sorgen, dass Robbie die Liebe und das Glück zuteil wurden, die er verdiente.
    Während sie auf ihn herabblickte - den Tränen nahe, so überwältigt von Gefühl war sie -, richtete sich der Junge auf seine Ellbogen auf. »Bist du meine neue Mutter?«, fragte er. »Die Köchin sagte, dass du kommen würdest.«
    »Ja, Robbie, ich denke, das bin ich wohl. Dein Vater und ich haben heute Morgen geheiratet.« Linnet setzte sich auf die Bettkante. »Möchtest du mich denn als neue Mutter haben?«
    Er betrachtete sie einen Moment lang ernst, bevor er antwortete. »Aye, sehr gern. Du hast das schönste Haar, das ich je gesehen habe.«
    Linnets Herz schwoll, und Tränen brannten hinter ihren Lidern. Außer ihren Brüdern hatte ihr niemand je ein Kompliment gemacht, und selbst die ihrer Brüder waren dünn gesät gewesen. Sie wusste nicht, was sie Robbie sagen sollte, und selbst wenn sie es gewusst hätte, bezweifelte sie, dass sie bei dem Klumpen, der in ihrer Kehle saß, auch nur ein Wort herausgebracht hätte.
    Robbie blickte auf den Tisch und runzelte die Stirn. »Ich hatte Blumen für dich gepflückt, aber dann wurde ich krank, bevor ich sie dir geben konnte. Es tut mir Leid, dass sie jetzt nicht mehr schön sind.« Er nahm den verwelkten Strauß und legte ihn auf ihren Schoß.
    »Aber nein, Robbie, das sind doch wirklich hübsche Blumen. Die schönsten, die ich je gesehen habe.« Linnets Stimme zitterte, als sie den Strauß aufhob, um ihn bewundernd zu betrachten. Sie merkte, dass ihre Tränen mittlerweile ungehindert über ihre Wangen liefen. Es war der erste Blumenstrauß, den sie je bekommen hatte.
    »Du weinst ja«, sagte er mit einem besorgten Blick in seinen blauen Augen. »Habe ich etwas falsch gemacht?«
    Linnet lächelte und strich mit dem Handrücken sanft über seine Wange. »Nein, Kind, du hast überhaupt nichts falsch gemacht. Es ist nur, weil ich so glücklich bin. Du bist ein sehr galanter junger Mann, und ich danke dir für die Blumen.«
    »Du wirst nicht wieder fortgehen, nicht?«, fragte er, die Stirn noch immer kraus vor Sorge.
    Linnets Herz zog sich zusammen. »Nein, ich werde niemals wieder fortgehen. Ich bleibe für immer bei dir«, versprach sie feierlich. Ohne ihren Blick von ihm

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