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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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das hörte Duncan nur ein Wort: Robbie.
    Das Mädchen hatte getan, was nicht ein einziger seiner Clanangehörigen gewagt hätte.
    Es hatte den Jungen mitgebracht, in seinen Saal, und einen Moment dafür gewählt, in dem er nichts dagegen unternehmen konnte. Nicht mit dem Priester zu seiner Rechten und seinen Männern, die jede seiner Bewegungen verfolgten.
    Es war kein Geheimnis, wie sie über sein Verhalten dem Jungen gegenüber dachten, und es kümmerte sie nicht im Geringsten, dass sein Herz ihm aus der Brust gerissen und im Dreck zertrampelt worden war.
    Duncan wurde heiß und kalt, als er die Augen zusammenkniff und versuchte, seine Braut und den Jungen, den er einmal für seinen Sohn gehalten hatte, in den Schatten zu entdecken.
    Mit Schrecken erwartete er den Moment, in dem er sie erblicken würde. Doch tief in seinem Innersten schlug sein Herz vor Erwartung schneller, obwohl Ärger über seine eigene Schwäche ihn seine Brauen zu einer grimmigen Grimasse zusammenziehen ließ.
    Seine frisch angetraute Ehefrau konnte dankbar sein für ihr Geschlecht. Wäre sie ein Mann, hätte er ihr für eine solch unglaubliche Missachtung seiner Befehle das Fell gegerbt, bis sie um Gnade flehte. Niemand unter seinem Dach würde sich einen derartigen Affront erlauben.
    Er spürte, dass Marmaduke seinen Arm ergriff und hörte ihn etwas sagen, aber die Worte ergaben keinen Sinn für ihn. Sein Kopf dröhnte, und das Blut, das durch seine Adern rauschte, verwandelte jedes Geräusch in ein unverständliches Summen.
    Alles bis auf dieses eine Wort, das ihm so viel Qual verursachte und seine Barrieren durchbrach, als wären sie aus Butter.
    Robbie, Robbie, Robbie... der Name echote durch die riesige Halle, prallte von ihren steinernen Wänden ab und hallte in seinen Ohren nach, bis er das Gefühl hatte, sein Kopf müsse zerbersten.
    Wenn er nur besser sehen könnte, aber der Rauch von den Kaminfeuem und Fackeln erfüllte den gewölbten Saal und ließ seine Sicht verschwimmen, so dass es schwierig für ihn war, sie zu entdecken.
    Nicht, dass er es wollte.
    Und dennoch, möge Gott ihm gnädig sein, durchsuchte sein verräterischer Blick die Düsternis. Es waren an die zwei Jahre vergangen, seit er den Jungen zum letzten Mal gesehen hatte, ihn wirklich wahrgenommen hatte.
    Nachdem er sich aus Marmadukes eisernem Grifflosgerissen hatte, schob Duncan seinen Stuhl zurück und richtete sich auf. Sich vorbeugend, stützte er seine Hände auf den Tisch, um nicht auf seinen Stuhl zurückzusinken... eine demütigende Möglichkeit angesichts der Tatsache, dass seine Knie unter ihm nachzugeben drohten.
    Unter Aufbietung seiner letzten Willenskraft zwang er seine Beine, mit dem Zittern aufzuhören, und ließ seinen Blick durch die dicht besetzte Halle schweifen.
    Dann, ganz plötzlich, schien die dunstige Luft sich aufzuklären, und er entdeckte beinahe im selben Moment seine Frau. Ihr ungeflochtenes Haar, glühender als die hellste Flamme, hatte sie verraten. Sein Knappe stand neben ihr, und auch er erinnerte ihn an eine Flamme, aber es war sein Gesicht, das glühte, nicht sein Haar.
    Aye, Lachlan wusste nur zu gut, dass sein Herr mächtig erzürnt sein würde.
    Und seine Sorge war durchaus berechtigt. Aber um Lachlans Bestrafung würde er sich später kümmern. Im Moment interessierte ihn der Knappe nicht, und seine Gattin noch viel weniger.
    Nein, sein ungeteiltes Interesse galt dem kleinen Jungen, den sie an der Hand hielt.
    Größer und stämmiger als der pummelige kleine Junge, den Duncan früher auf den Knien gehalten hatte, war Robbie zu einem hübschen Knaben herangewachsen. Jemand hatte ein Plaid, in Kindergröße und im Grün und Blau der MacKenzies, über seine linke Schulter drapiert und es mit einem gut gefertigten, offensichtlich neuen Ledergürtel an seiner Taille zusammengenommen.
    Ein Gürtel, den er hätte anfertigen müssen.
    Duncan blinzelte, um das jähe Brennen in seinen Augen zu vertreiben, als er den kunstvoll gearbeiteten Gürtel anstarrte. Das letzte, was er für Robbie angefertigt hatte, war ein hölzernes Spielzeugschwert, das er ihm zu seinem vierten Geburtstag geschenkt hatte.
    Er erinnerte sich noch gut an Robbies staunendes Gesicht, als er es ihm überreicht hatte.
    Es kam ihm vor, als wären seitdem hundert Jahre vergangen.
    Ohne jede Vorwarnung begann ein heißes Pochen in Duncans Nacken, das sich sogleich nach unten fortsetzte und seine Brust in einen Würgegriff nahm, der ihm beinahe vollkommen die Luft

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