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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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und in die des Kindes, das sie auf ihren Schoß gezogen hatte.
    Er bemühte sich nicht einmal, sein Missfallen zu verbergen, sondern ließ seiner schlechten Laune so gnadenlos die Zügel schießen, dass es für jedermann im Saal erkennbar war.
    Langsam erwachte in ihr Zorn über sein abweisendes Benehmen. Sie warf ihm von der Seite einen Blick zu, sah den grimmigen Ausdruck auf seinen gut aussehenden Zügen und spürte seine Wut darüber, dass sie es gewagt hatte, seinen Sohn an seinen Tisch zu bringen.
    »Mylady?« Eine erwartungsvolle Stimme unterbrach ihre Gedanken, und sie drehte sich um und reichte ihre Hände einem jungen Knappen, der einen Krug, eine Schüssel und frische Leinentücher in den Händen hielt. »Darf ich?«, fragte er und verneigte sich respektvoll, bevor er parfümiertes Wasser über ihre Hände goss.
    Froh über die Ablenkung, dankte Linnet dem Knappen und half dann Robbie, seine Händchen zu waschen. Ihm zuliebe bemühte sie sich, die von ihrem Mann ausgehende Anspannung zu ignorieren, aber es war nicht leicht.
    Denn trotz allem schmerzte es sie, den mächtigen MacKenzie so zu sehen.
    Die Anwesenheit seines Sohnes würde ihn nicht so betroffen machen, wenn er das Kind nicht lieben würde.
    Dieser Mann musste etwas Wichtiges lernen. Sie würde versuchen, seine Augen und sein Herz zu öffnen und ihn dazu bringen, zu erkennen und zuzugeben, dass er für den Jungen etwas übrig hatte, ganz gleich, ob sein Blut oder das eines anderen Mannes in Robbies Adern floss.
    Und erst dann würde sie ihm die Wahrheit sagen.
    Ein Zupfen an ihrem Ärmel erregte ihre Aufmerksamkeit. »Soll ich lieber gehen?« Robbie schaute sie aus großen, runden Augen an, in denen sich die Verwundbarkeit des unerwünschten Kindes widerspiegelte. »Ich darf eigentlich gar nicht in die Nähe des Podiums.«
    »Was für ein Unsinn«, widersprach Linnet. »Eines Tages wirst du hier der Gutsherr sein. Alle hohen Herren, derzeitige oder zukünftige, müssen auf dem Podium sitzen.«
    Linnet warf ihrem Mann einen schnellen Blick zu. »So ist es doch, nicht wahr?«
    Ein Muskel zuckte an seinem Kinn, und er ließ sich Zeit mit seiner Antwort, doch schließlich gab er widerstrebend zu: »Aye, so ist es Brauch.«
    Sich noch ein wenig gerader aufrichtend, strich Linnet Robbie übers Haar und sagte: »Sei unbesorgt, mein Sohn, dein Platz ist ebenso gut hier wie meiner.«
    »Sohn sagt Ihr?« Duncan beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr. »Aber ist er das auch, frage ich?«
    Als sie sich ihm zuwandte, stockte ihr der Atem, so intensiv empfand sie seinen Blick. »Ich kann es noch nicht sehen, Mylord«, log sie, während sie wieder einmal alle Heiligen anflehte, ihr den rechten Weg zu weisen. »Vielleicht würde es mir leichter fallen, wenn ich Euch mehr mit dem Jungen zusammen sähe.«
    Sie hätte es nicht für möglich gehalten, aber sein Gesicht verfinsterte sich noch mehr. »Vielleicht wäre das nicht nötig, wenn Ihr Eure Gabe schärfen würdet?«
    »Und wenn Ihr, Mylord, in Euer Herz schauen würdet, würde eine Gabe wie die meine nicht gebraucht«, erwiderte sie flüsternd, ohne Rücksicht darauf, ob sie seinen Zorn damit vielleicht noch schürte. »Aber es heißt ja, Ihr hättet gar kein Herz.«
    Auf der anderen Seite des Tisches hörte Linnet den Engländer dem Kleinen Zuckerwaffeln anbieten. Um weitere Konfrontationen zu vermeiden, kehrte sie ihrem Ehemann den Rücken zu, um ihn nicht so in Wut zu bringen, dass er die Stimme erhob und das Kind mit seinen grausamen Worten verletzte.
    Doch sogar ohne ihn anzusehen, fühlte sie sich eingehüllt von seiner finsteren Präsenz.
    Linnet erschauderte. Vielleicht sollte sie lieber froh sein statt gekränkt, dass er sie nicht wirklich zur Gemahlin haben wollte.
    Sie würde lieber ihr Leben lang Jungfrau bleiben, als bei einem so kaltherzigen Mann wie Duncan MacKenzie zu liegen.
    Sie sah das Kind auf ihrem Schoß an und betete um Erleuchtung. Sie hatte oft gehört, niemandem würde eine schwerere Bürde auferlegt, als er tragen konnte, und trotzdem bezweifelte sie, dass sie imstande war, diese jüngste, die sie auf sich genommen hatte, auf ihren Schultern zu tragen.
    Ihr Instinkt verriet ihr, dass sowohl der Vater wie der Sohn sie brauchten, dass ihr Ehemann wie auch ihr Stiefsohn große Qualen litten.
    Aber konnte sie ihnen helfen, ohne einem von beiden dabei übermäßig wehzutun?
    Würde sie sich selbst verletzen, wenn sie es zu tun versuchte?
    War dies wirklich der Grund, aus dem sie

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