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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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abschnürte.
    Je länger er den Jungen anstarrte, desto schmerzhafter wurde diese Enge, aber er konnte seinen Blick nicht von ihm lösen.
    Mit sechs sah Robbie wie die Miniaturausgabe eines vornehmen MacKenzie-Kriegers aus. Es war unverkennbar, dass das stolze Blut des Clans in seinen Adern floss. Selbst von der anderen Seite der Halle war es mehr als offensichtlich, dass der Junge eine ausgeprägte Ähnlichkeit mit Duncan hatte.
    Nein, er sah genauso aus wie er.
    Und wie stolz er einst auf diese unverkennbare Ähnlichkeit gewesen war.
    Duncans Schmerz vertiefte sich und wurde so stark, als hätte ihm jemand ein Messer in den Bauch gestoßen und drehte nun die Klinge, um die Qual noch zu erhöhen und seinen Vorteil gegenüber einem besiegten Mann zu nutzen, der schon auf den Knien lag.
    Ein Stöhnen stieg in seiner Kehle auf, und er vertuschte es schnell mit einem Hüsteln. Alles wäre so einfach gewesen, wenn Kenneth MacKenzie, sein verhasster Halbbruder und Liebhaber seiner ersten Frau, nicht als sein Zwilling hätte durchgehen können.
    Ja, das Schicksal hatte kein Erbarmen gezeigt, als es ihm alles raubte, was ihm je etwas bedeutet hatte. Selbst wenn er und sein Feind mit dem Kind zwischen ihnen vor die weisesten Männer getreten wären, hätte keiner von ihnen sagen können, ob es sein Samen war, der Robbie gezeugt hatte, oder Kenneths.
    Und der Zweifel daran brachte ihn um.
    Hatte ihn umgebracht, denn sein Leben war nicht mehr lebenswert gewesen seit dem Tag, an dem er von Cassandras Verrat erfahren hatte.
    Aber vielleicht nahte ja das Ende seiner Leiden. Er machte sich große Hoffnungen, dass Linnet MacDonnell - nein, MacKenzie - seinen Tagen und Nächten des Leidens bald ein Ende machen würde.
    Während er den Knaben betrachtete, begann ihn eine überwältigende Erschöpfung zu durchfluten. Ein schweres, bedrückendes Gewicht, das alles andere verdrängte außer dem verzweifelten Bedürfnis, sich auf seinen Stuhl fallen zu lassen.
    Herrgott noch mal, er ertrug es einfach nicht mehr, stehen zu bleiben und zuzusehen, wie sie näher kamen.
    Es war zu viel für ihn.
    Mühsam ließ er sich auf seinen Platz zurücksinken und stieß mit einem tief empfundenen Seufzer den angehaltenen Atem aus, als er sich an die Polster seines Sessels lehnte.
    Aufmerksam wie immer, schenkte Marmaduke ihm großzügig Wein nach, worauf Duncan ihm dankend zunickte, bevor er beide Hände um den schweren Silberpokal schloss.
    Das Trinkgefäß zu halten, schien ihm ein guter Weg zu sein, das Zittern seiner Hände zu verbergen, während er wartete. Er hoffte nur, dass seine Frau, wenn sie endlich den Saal durchquert hatte und ihren Platz an seiner Seite einnahm, ihm die Antwort geben würde, um die er sie gebeten hatte.
    Und bis dahin betete er zu allen Heiligen, dass es seinen Beifall finden würde, was sie ihm zu sagen hatte.
     
    Ihr frisch vermählter Gatte war betrunken!
    Oder so aufgebracht, dass es pure Wut war, die sein Gesicht verzerrte, in seinen dunkelblauen Augen glitzerte und sie in dunkle Seen verwandelte, die mehr durch sie hindurchzublicken als sie anzusehen schienen.
    Linnet entfernte sich so weit von Duncan MacKenzie, wie sie es wagen konnte angesichts der Umstände, die verlangten, dass sie den Ehrenplatz an seiner Seite, ein kleineres Duplikat seines mit einem Thronhimmel versehenen Sessels, einnahm und auch Besteck und einen Teller mit ihm teilte.
    Um ihre Nervosität zu verbergen, blickte sie ihn unter halb gesenkten Lidern an und beobachtete, wie er mit einer Hand seinen Pokal und mit der anderen die Tischkante umklammerte. Seine weiß hervortretenden Knöchel und der harte Zug um sein Kinn schienen mehr darauf hinzudeuten, dass es Zorn und nicht übermäßiger Alkoholgenuss war, was ihn plagte.
    Sie schluckte, hielt sich aber sehr gerade, um sich ihre Furcht nicht anmerken zu lassen. Nie hätte sie gedacht, dass er so verärgert sein könnte, derart distanziert und kalt.
    Er hatte sie kaum zur Kenntnis genommen, als sie ihren Platz an seiner Seite eingenommen hatte. Und Robbie war sogar noch knapper von ihm begrüßt worden. Ein paar Worte, ein kurzes Nicken, und dann hatte er sie beide ignoriert. Er verhielt sich, als wären sie meilenweit entfernt von ihm und keineswegs so nahe, dass sie mit jedem Atemzug seinen unverkennbar maskulinen Duft wah rn ahm.
    Linnet warf einen weiteren verstohlenen Blick auf sein unerbittliches Profil. Er blickte stur geradeaus, vermied es ganz bewusst, ihr in die Augen zu sehen ...

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