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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Clanangehörigen und brachte es zu Linnet.
    »Ihr werdet das haben wollen«, sagte er und überreichte es ihr so feierlich, als wäre das Unterkleid eine kostbare Reliquie und nicht ein fleckiges Stück Leinen. »Es gehört zu den Gebräuchen unseres Clans, den Beweis der Unschuld der Dame aufzuheben. Wir danken Euch und Duncan, dass Ihr ihn in die Halle geschickt habt, damit wir alle ihn sehen können.«
    Linnet nahm die ihr dargereichte Tunika und zerknüllte sie rasch zu einem Ballen, um die Blutflecken zu verbergen. »Aber ich weiß nicht...«
    »Wir wollten Euch nicht in Verlegenheit bringen«, unterbrach er sie mit gebieterischer Stimme, die schrecklich laut klang in der unnatürlich stillen Halle. »Wir sind froh, zu wissen, dass Ihr als reine, tugendhafte Braut zu Duncan gekommen seid.«
    Mit einem Mal durchbrach ein rauer Chor begeisterter Jubelrufe die Stille, und Linnet spürte, wie das Blut ihr in die Wangen schoss. Die MacKenzies akzeptierten sie als eine der ihren ... als die rechtmäßige Gemahlin ihres Herrn.
    Und dankten ihr für ihre Tugend.
    Nur war ihr bis eben noch gar nicht bewusst gewesen, dass sie sie aufgegeben hatte!
    Sie war sich dessen immer noch nicht sicher.
    Aber sie wusste, dass sie ihr Unterkleid nicht in die Halle geschickt hatte, damit Gott und jedermann es untersuchen konnte!
    Aye, das zumindest wusste sie.
    »Wo ist Elspeth?«, fragte sie, erstaunt, wie ruhig ihre Stimme klang.
    »Wo ist wer?« Fergus legte eine Hand hinter sein linkes Ohr und beugte sich vor.
    »Meine Dienerin«, sagte Linnet lauter. »Die quengelige alte Henne, der ich zu vertrauen glaubte«, fügte sie gedämpft hinzu.
    »Quengelige alte Henne?« Fergus verschränkte die Arme und blickte sie aus schmalen Augen an. »Sie ist eine feine Frau, Eure Elspeth. Ich habe nichts Quengeliges an ihr festgestellt.« Er hielt inne und fixierte sie mit einem scharfen Blick, als wolle er ihr zu verstehen geben: Wag ja nicht, mir zu widersprechen. »Ihr werdet sie in der Küche finden. Nehmt einfach diesen Gang dort drüben und folgt Eurer Nase.«
    »Ich danke Euch, Sir.« Linnet hielt sich nicht damit auf, ihm zu sagen, dass sie die riesige Küche Eilean Creags schon kannte. »Einen schönen Morgen noch«, fügte sie hinzu und wunderte sich erneut, dass ihr Ton nichts von den aufgewühlten Emotionen erkennen ließ, die in ihr tobten.
    Eine feine Frau, hatte er Elspeth genannt. Die drei Worte gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf, als sie sich auf den Weg zur Küche machte, ihr beflecktes Unterkleid fest unter ihren Arm geklemmt. War es möglich, dass der mürrische alte Seneschall sich in Elspeth verliebt hatte? Es war zu absurd, um auch nur darüber nachzudenken.
    Oder nicht?
    Eilean Creag schien ein Ort zu sein, wo nichts zu sonderbar war, um geschehen zu können.
    Aber sie verdrängte den Gedanken, als sie um eine Ecke bog und sich der Küche näherte. Sie hatte andere Dinge mit Elspeth zu besprechen. Es kümmerte sie nicht, wenn ihre einstige Amme verliebte Blicke mit dem Legenden singenden Haushofmeister ihres Ehemanns austauschte.
    Im Gegenteil - falls ihre Vermutung sich als korrekt erweisen sollte, verdiente Elspeth, sich an einen krummbeinigen MacKenzie-Greis zu binden, dessen sauertöpfischer Blick selbst Essig noch gerinnen lassen konnte!
    Linnet hatte kaum die Küche betreten, da entdeckte sie Elspeth auch schon. Die beleibte alte Dame stand vor einem der drei riesigen Herdfeuer und schöpfte mit einem langstieligen Löffel etwas aus einem Kessel in einen kleineren Tontopf, den ihr ein Junge hinhielt.
    Das befleckte Unterkleid hinter sich versteckt und darauf bedacht, keine Geräusche zu verursachen, schlich sich Linnet hinter sie.
    »Seit wann musst du in Töpfen rühren wie eine Küchenmagd? Oder dachtest du, hier würde ich nicht nach dir suchen?«
    Elspeth erschrak und fuhr herum. Der Löffel entglitt ihren Fingern und landete klappernd auf dem Boden. »Du meine Güte, hast du mich erschreckt«, keuchte sie und legte eine Hand an ihre Brust, so wie Linnet es vorhin draußen vor der Halle getan hatte. »Ich dachte, du wärst noch im Bett.«
    »Und wieso solltest du das denken?« Linnet wollte es wissen und gab sich keine Mühe, ihre Stimme noch zu dämpfen. »Vielleicht, weil du glaubst, der Zauber des berühmten MacKenzie-Hochzeitssteins hätte schon zu arbeiten begonnen?«
    Zum ersten Mal, seit Linnet sich zurückentsinnen konnte, mied Elspeth ihren Blick. »Aber... es ist schließlich der Morgen nach deiner

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