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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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durchaus im Bereich des Möglichen, dass der Schwarze Hirsch sich mit ihr vereinigt hatte, während sie noch benommen gewesen war von ihrer Vision.
    Gott wusste, dass sie das ganze Ausmaß seiner männlichen Begierde gesehen hatte!
    »Du brauchst nicht zu erröten«, sagte Elspeth lächelnd. »Scham passt nicht zu einer jungen Ehefrau. In ein paar Tagen wird es Glück sein, nicht Verlegenheit, was deine Wangen färbt.«
    Linnet, der jeder Vorwand Recht war, um das Thema zu beenden, hob Elspeths Schöpflöffel vom Boden auf und gab ihn ihr. »Du hast mir noch nicht gesagt, was dich in die Küche führte ? Eilean Creag hat eine große Anzahl von Bediensteten. Es ist nicht nötig, dass du dich in der Küche nützlich machst. Wer hat dich hergeschickt?«
    »Niemand, ich bin aus eigenem Antrieb hergekommen«, erwiderte Elspeth, und die Sorge in ihrem Blick wich einem mädchenhaften Funkeln. »Fergus, der Seneschall, hatte angeordnet, Körbe mit Almosen für die Abtei vorzubereiten, und ich bot an, zu helfen. Er ist ein fähiger Mann, versteh mich nicht falsch, aber nach einem Hochzeitsfest ist viel zu tun. Ich bin froh, dass ich mich nützlich machen kann.«
    Linnet hörte nur die Hälfte von dem, was Elspeth sagte. Bestimmte Kommentare weckten ihr Interesse, da sie Fergus’ Äußerungen über Elspeth glichen.
    Ein fähiger Mann.
    Eine feine Frau.
    Die Bedeutung dieser beiläufig gesprochenen Worte brannte heller als ein Leuchtfeuer und ließ alles andere, was die beiden gesagt hatten, verblassen.
    Die Idee erschien Linnet absurd, doch selbst ohne die verräterischen Worte erzählten der durchdringende Blick, mit dem Fergus sie angesehen hatte, und das mutwillige Funkeln in Elspeths Augen ihre eigene Geschichte.
    »... ich fragte, ob du zur Abtei mitreiten möchtest?«, unterbrach Elspeth Linnets Grübeleien. »Fergus sagt, es wäre ein schöner Ausflug. Einer der Mönche soll ein beispielloser Herbalist sein. Bruder Baldric hat das Heilige Land besucht und viele ungewöhnliche Pflanzen von dort mitgebracht. Vielleicht würde er dir seinen Garten zeigen?«
    Linnet unterdrückte ein Lächeln. Elspeth wusste, wie sie sie ködern konnte. »Du hast Recht, ich würde gern die Gärten der Abtei sehen, und ein Ausritt würde mir gut tun. Vielleicht möchte Robbie uns begleiten.« Sie hielt inne, um sich das Sortiment von Nahrungsmitteln, das in Körben auf dem Tisch stand, anzusehen. »Warum werden die Almosen nicht hier verteilt? Selbst der Almosenbeauftragte meines
    Vaters pflegte Dundonnells magere Gaben am Burgtor auszugeben.«
    Statt Linnets Frage zu beantworten, begann Elspeth angestrengt ihren hölzernen Schöpflöffel zu schrubben. Nachdem sie ihn mit einem Tuch trockengerieben hatte, hob sie ihn in die Höhe und betrachtete ihn, als suchte sie nach einem bisher übersehenen Fleck.
    Als Linnet das vertraute Manöver erkannte, beharrte sie auf einer Antwort. »Warum kommen die Armen nicht nach Eilean Creag, um die Almosen entgegenzunehmen? Das ist doch sonst so üblich.«
    »Fergus sagt, es wäre nicht nötig, einen Almosenverteiler einzustellen.«
    Linnet, der nicht entgangen war, dass Elspeth schon wieder einen Satz mit >Fergus sagt< begonnen hatte, bohrte weiter. »Und warum nicht? Hat der allwissende Fergus dir das auch gesagt?«
    »Aye«, räumte Elspeth ein, aber ihr Gesichtsausdruck blieb undurchdringlich.
    »Aha. Und was ist der Grund dafür?«, erkundigte sich Linnet leicht gereizt.
    »Dass die Armen nicht hierher kommen wollen. Seit dem Tod der ersten Frau deines Mannes hat kein Dorfbewohner mehr gewagt, die Brücke zu überschreiten. Es heißt, sie fürchteten den Gutsherrn.«
    Linnet straffte die Schultern, überrascht von ihrer Empörung über diese Not leidenden Leute, die zwar Almosen ihres Gatten annahmen, ihm selbst aber aus dem Weg gingen mit ihrer Weigerung, die wohltätigen Gaben vor seinen Toren abzuholen.
    Wenn sie ihre eigenen Gefühle einmal beiseite schob, wurde ihr langsam klar, warum MacKenzie so verbittert war.
    »Ein Grund mehr für mich, mit zu der Abtei zu reiten.« Linnet trommelte mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. »Ich werde die Bürger dort darüber in Kenntnis setzen, dass sie immer reichlich Almosen zu erwarten haben, die milden Gaben von jetzt an aber hier abholen müssen ... wie es Brauch ist.«
    Elspeth machte ein erschrockenes Gesicht. »Ich weiß nicht, ob dein Mann es gutheißen würde, wenn du dich da einmischst.«
    »Ich bezweifle, dass Duncan MacKenzie weiß, was ihn

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