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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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verlor und sie gleich hier auf dem blanken Boden nahm, wie er stark versucht war, es zu tun.
    Aber bevor er den Raum verließ, hatte er noch etwas anderes mit ihr zu regeln. Es war nur eine Kleinigkeit, die ihm aber plötzlich ungeheuer wichtig war.
    »Linnet?«, rief er, mit einer Stimme, die heiser war trotz seiner Bemühungen, sie vollkommen neutral zu halten.
    »Ja, Mylord?«
    »Mein Name ist Duncan. Nicht >Mylord< oder >Sir<, sondern Duncan. Also bitte nenn mich so.«
    Dann ließ er sie allein, bevor seine schlechte Laune ihn dazu veranlasste, noch mehr zu sagen und Gefühle zu verraten, von denen er nicht einmal gewusst hatte, dass er sie noch besaß, und die er unter gar keinen Umständen wiederauferstehen lassen wollte. Die Qual, die er mit sich herumschleppte, war auch so schon schlimm genug. Ihr Gift über seiner unschuldigen Braut zu versprühen, egal, wie kratzbürstig und scharfzüngig sie war, wäre ein nicht wieder gutzumachendes Unrecht, das keinen Pardon verdiente.
    Eine solche Last auf ihren Schultern abzuladen, dazu besaß er nicht das Recht, nicht einmal in Anbetracht der Tatsache, dass sie seine Ehefrau war. Außerdem war er gar nicht sicher, ob sie überhaupt bereit wäre, sich um einen Mann zu kümmern, der als so gefühlskalt galt wie er, ganz zu schweigen davon, zu versuchen, ihm zu helfen, die Qual in seiner Seele zu überwinden.
    Viel später stand Duncan auf den Zinnen seiner Burg und blickte stirnrunzelnd auf das stille Wasser des Loch Duich hinab. Nachdem er die Gemächer seiner Frau verlassen hatte, war er stundenlang auf der Brustwehr herumgelaufen, hatte Löcher in die dunkle Nacht gestarrt und Antworten gesucht, aber keine gefunden.
    Außer einer.
    Er hatte sich an etwas erinnert, was ihm sein König einst verraten hatte. Ein wunderbares Geheimnis, das er oft und nutzbringend anwenden könnte, wie er wollte, hatte der König ihm versichert.
    Frauen bekommen weiche Knie beim Anblick eines aus der Schlacht zurückkehrenden Kriegers.
    Vermutlich war dies also der Grund, warum seine Frau den Eindruck erweckt hatte, als wollte sie von ihm geküsst werden, nachdem ihre süßen Lippen so verführerisch über seine Handfläche geglitten waren.
    In diesem Augenblick hatte sie ihn in der Tat mit Wohlwollen betrachtet, und wenn auch nur für einen flüchtigen Moment. Sie hatte ihn mit der gleichen schwärmerischen Bewunderung angeschaut, die er auf den Gesichte rn junger - und auch nicht so junger - Edelfrauen gesehen hatte, bei den Turnieren, an denen er vor Jahren in Frankreich teilgenommen hatte.
    Und er war von der unerwarteten Sanftheit ihrer Züge zu bezaubert gewesen, um zu erkennen, dass ihr anbetender Blick nicht ihm als Mann galt, sondern seiner kriegerischen Erscheinung und seinem blutbefleckten Plaid.
    Er hatte sich etwas vorgemacht und nur das gesehen, was er sehen wollte.
    Aber närrisch, wie er war, hatte er sich Hoffnungen gemacht.
    Hoffnungen, dass dieses wider Erwarten ganz entzückende Mädchen, das er geheiratet hatte - manchmal trotzig, manchmal stolz, und auf jeden Fall begehrenswerter als alle anderen Frauen, die er gekannt hatte - ihn mit der Zeit ein wenig lieb gewinnen würde und ihn vielleicht lehren könnte, wieder etwas zu empfinden.
    Der Himmel stehe ihm bei, aber er hatte glauben wollen, sie besäße nicht nur genügend Mut, um seinen Halbbruder herauszufordem, sondern auch, um den Dämonen Einhalt zu gebieten, die seine Seele darben ließen und sich an den Resten seines Herzens gütlich taten.
    Er hatte gehofft, sie würde ihm die Gewissheit geben, dass Robbie in der Tat sein Sohn war, ihm klar machen, dass seine Zweifel unnötig gewesen waren.
    Und, auch wenn er sich das nur sich selbst einzugestehen wagte, er hatte auch gehofft, sie würde ihn irgendwie wieder vollständig machen.
    Jede Faser seines Seins sehnte sich danach, in ihr Schlafzimmer zurückzukehren, sich in ihr Bett zu legen und endlich eins mit ihr zu werden. Ein nahezu überwältigendes Bedürfnis, sich von ihr dazu bringen zu lassen, zuzugeben, was er fühlte, erfasste ihn, doch Duncan zermalmte diese unerwünschten Empfindungen so mühelos, als hätten sie nicht mehr Substanz als Eierschalen.
    Jetzt wünschte er sich nichts mehr, als sich in sein Schlafgemach zurückzuziehen, allein, und sich im trügerischen Trost des Schlafs verlieren zu können.
    Abrupt löste er sich von der Steinmauer, an der er gelehnt hatte, überquerte den Gang hinter den Zinnen und kehrte in den Turm zurück.
    Dann, so

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