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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Inbrunst seiner Worte ließen ihr Herz zerfließen.
    »Ich bin auch froh«, gab sie zu und sprach damit nur eine Wahrheit aus, die sich nicht bestreiten ließ. Trotz allem. »Möchtest du mir helfen, ein Beet Kohl einzusäen?«, fragte sie, das Thema wechselnd. »Ein zukünftiger Gutsherr muss mit den Vorgängen auf seiner Burg genauso vertraut sein, wie er lernen muss, mit Schwert und Lanze umzugehen. Was meinst du also - hilfst du mir?«
    Robbie nickte. »Aber ... wirst du ...«
    »Werde ich was?«, fragte Linnet, während sie das Saatgut vom Arbeitstisch holte.
    Er warf ihr einen schüchternen Blick zu. »Wirst du mich auch lehren, Messer zu werfen, wie du deins nach Onkel Kenneth geworfen hast?«
    Linnet lachte und drückte Robbie ein Säckchen Saatgut in die Hand. »Aye, mein Junge, das werde ich dich lehren - das und noch viel mehr.«
    Dann öffnete sie die Tür der Werkstatt und hielt sie auf, damit der Junge und sein Hund in die Morgensonne hinaustreten konnten. Sie folgte ihnen und zog die Tür hinter sich zu, das Fläschchen mit Sir Marmadukes Elixier, an das sie überhaupt nicht mehr gedacht hatte, vergessen in ihrer Schürzentasche.
     
    Erst nach der Vesper und einem leichten Mahl aus eingelegtem Hering, Brot und Wein erinnerte Linnet sich wieder an das Kräuterheilmittel, das sie eigens für den Engländer zubereitet hatte.
    Er würde nie wieder einen angenehmen Anblick bieten, doch ihre Mittel schienen gut zu helfen, und mit dem Nachlassen der Schwellungen und dem Verblassen der Röte kamen Spuren des gut aussehenden Mannes, der er einst gewesen war, wieder zum Vorschein.
    Er war ihr überaus dankbar und hatte ihr fast täglich Blumen oder Krüge mit exzellentem Wein geschenkt, seit sie ihm angeboten hatte, ihm zu helfen.
    Aber keins all dieser Geschenke, mit denen er sie überschüttet hatte, hatte ihr größere Freude bereitet, als ihn vor zwei Tagen im Hof über den Brunnen gebeugt zu sehen, um sein Spiegelbild im Wasser zu betrachten. Um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen, war sie leise wieder in die Burg zurückgegangen, aber nicht, bevor sie den erfreuten Ausdruck auf seinem entstellten Gesicht bemerkt hatte, bei dessen Anblick ihr ganz warm ums Herz geworden war.
    Ein unerwartetes metallisches Klirren hinter ihr ließ sie herumfahren, und sie schnappte überrascht nach Luft, als sie die Aufmachung des alten Fergus sah. Der krummbeinige alte Seneschall war mit einem rostigen Kettenhemd bekleidet, das viel zu weit für seine dürren Glieder war. Das stark abgenutzte Teil sa h aus, als wäre es noch älter als er selbst. In einer Hand trug er ein Schwert, in der anderen eine Keule. Linnet bezweifelte, dass er die Kraft besaß, die Waffen zu benutzen, aber sein grimmig entschlossener Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er zumindest glaubte, er könnte es.
    »Fergus«, rief sie, »wieso seid Ihr so schwerbewaffnet?«
    Er blähte seine Brust, so gut er konnte unter dem schlecht sitzenden Brustpanzer. »Ich bin auf dem Weg, um meine Runde auf der Burgmauer zu drehen, Mylady. Solange unser Herr und der Sasse ... ich meine, Sir Marmaduke, auf Patrouille sind, ist es meine Pflicht, für Eure Sicherheit und die aller anderen innerhalb der Burg zu sorgen.«
    Linnet konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Sind denn die Wachen nicht auf ihren Posten?«
    »Aye, und das sollten sie auch besser sein.« Er fixierte sie mit einem scharfen Blick. »Sie wissen, was ihnen blüht, wenn ich sie nicht auf ihren Posten finde.«
    »Aber... ich habe Euch noch nie bewaffnet gesehen.« Linnet bemühte sich, einen ernsten Tonfall zu bewahren. »Erwartet Ihr wirklich Ärger?«
    Der alte Mann blickte sich verstohlen um, sein scharfer Blick glitt prüfend durch die große Halle, als erwartete er, dass die Geister von Edward Longshanks und seinen Rittern aus den Schatten hervorstürzen und über sie herfallen würden.
    »Nein, Mylady, habt keine Angst. Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.« Wieder blickte er sich um und senkte die Stimme dann zu einem Flüstern. »Falls dieser Bastard Kenneth gemerkt hat, dass Euer Gemahl und Sir Marmaduke weggeritten sind, könnte er niederträchtig und verwegen genug sein, einen Angriff auf die Burg zu wagen.«
    »Und Ihr wollt also vorbereitet sein, um auf den Zinnen zu stehen und die Burg zu verteidigen.«
    »Aye«, antwortete er ernst. »Ich kann immer noch sehr gut mit einem Schwert umgehen.«
    »Das bezweifle ich nicht, Fergus«, räumte Linnet ein, mit einem aufrichtigen

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