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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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noch viel schwieriger war, zu glauben, dass ihm etwas an ihr lag.
    Lachlan musste sich irren.
    Noch lange, nachdem der Knappe das Feuer in ihrem Kamin geschürt und sie allein gelassen hatte, stand Linnet reglos da und starrte in die Flammen. Sie sah sie größer werden und an den Holzscheiten emporzüngeln, hörte ihr Prasseln und das ferne Grollen von Donner, das jedoch nicht annähernd so laut war wie das Pochen ihres Herzens.
    Wenn sie doch nur genauso mühelos Duncans Herz erwärmen könnte, wie die Flammen ihre ausgestreckten Hände wärmten.
    Wenn sie doch nur seine Leidenschaft entflammen könnte.
    Wenn Lachlans Worte doch nur wahr wären.
    Aber sie war zu lange allein gewesen, zu lange ungeliebt, um zu hoffen zu wagen.
    Es war spät, als Duncan und seine Männer von ihrer Patrouille zurückkehrten, und noch später, als er endlich über die Wendeltreppe zum Schlafzimmer seiner Frau hinaufging.
    Er wäre sofort hinaufgegangen, nachdem er einen willkommenen Krug Bier unten in der großen Halle getrunken hatte, aber dann war Marmaduke die Treppe hinabgestürmt, die er soeben erst hinaufgestiegen war, und hatte Unheil und Verzweiflung prophezeit, falls Duncan seine Frau aufsuchte, ohne sich vorher mit ihm zu beraten.
    Müde und gereizt hatte Duncan darauf gewartet, dass der Sassena c h sprach. Er war mit seiner Geduld am Ende, weil er es kaum erwarten konnte, seiner Frau ins Bett zu folgen.
    Und nicht nur, um zu schlafen, sondern vor allem der liebevollen Zuwendungen wegen, von denen sie zu glauben schien, er bemerkte sie nicht einmal.
    Doch anstatt zu reden, gab sein Freund ihm ein Fläschchen und sagte ihm, wo er es gefunden hatte.
    Einer weiteren Erklärung hatte es nicht bedurft. Mit einem zunehmenden Gefühl der Angst im Bauch erkannte Duncan, dass Linnet sein früheres Schlafzimmer betreten hatte.
    Sie hatte das Porträt gesehen.
    Ihm wurde abwechselnd heiß und kalt, vor Wut und vor Verzweiflung. Wut auf sich selbst, weil er Cassandras Bild nicht schon vor Jahren vernichtet hatte, und Verzweiflung über die düstere Prophezeiung seines Schwagers, wie betroffen Linnet über den Anblick dieses Bilds sein würde.
    Wie aus weiter Ferne hatte Marmadukes tiefe Stimme weitergeleiert und ihm Ratschläge gegeben, wie er das Thema bei seiner Frau am besten anschneiden konnte.
    Aber Duncan hatte kaum noch zugehört. Nur er wusste von dem süßen Trost, den sie ihm Nacht für Nacht zuteil werden ließ, wenn sie glaubte, dass er schlief. Seine Dame war gut und rein, aber sie war erfüllt von einem inneren Feuer und einer Kraft, die Duncan sehr bewunderte. Und sie war ... vernünftig.
    Obwohl sein Freund es gut gemeint hatte, fehlte es Marmaduke an der nötigen Erfahrung, das Herz eines robusten und willensstarken Highlandmädels wie Linnet zu erkennen. Er war mit Arabella, Duncans Schwester, verheiratet gewesen. Temperamentvoll, schön und ungestüm, war Arabella gleichermaßen schreckhaft und leicht erregbar gewesen, wie Linnet ausgeglichen und besonnen war.
    Und bevor Arabella zur Frau erblüht war und Marmadukes
    Interesse geweckt hatte, hatte er mit den Weibsbildern geschäkert, die sich auf den Turnierplätzen herumtrieben. Oder auch mit den mondänen Frauen am Hof des Königs.
    Aye, sein Freund kannte sehr viele Frauen, aber keine, die so war wie Linnet. Sie würde es nicht betroffen machen, die überwältigende Schönheit seiner ersten Frau zu sehen. Äußerlichkeiten bedeuteten seiner Frau nicht viel. Derlei Dinge waren für sie nicht wichtig.
    Sie wäre bestürzter, ihren geliebten Kräutergarten zerstört zu finden, als die Schönheit einer Frau zu betrachten, von der sie wusste, dass sie tot war.
    Aber seine Zuversicht geriet ins Schwanken, als er ihr gemeinsames Schlafzimmer betrat und Linnet vor dem Feuer sitzen sah.
    Sie sah aus, als wäre sie die ganze Zeit im Regen gewesen, während er auf Patrouille gewesen war. Ihr Haar, das ihr offen auf die Schultern fiel, war vom Wind verheddert, ihr Kleid feucht und zerknittert, das Leder ihrer Schuhe mit dunklen Wasserflecken übersät. Der abgetragene arisaid, den sie um ihre Schultern gelegt hatte, schien das einzig Trockene an ihr zu sein.
    »Herrgott noch mal, Frau, muss ich jede Minute auf dich aufpassen?«, fragte Duncan scharf und vergaß die sanften Worte, die er ihr hatte sagen wollen, bevor er ins Bett stieg, um ihre liebevolle Erforschung seines Köpers zu erwarten. »Was hast du jetzt schon wieder angestellt?«
    »Ich ... ich war ...«
    »Ich weiß,

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