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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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wo du warst.« Das kleine Fläschchen in der ausgestreckten Hand, kam er langsam auf sie zu.
    Ihre Augen weiteten sich, aber sie sagte nichts und blickte ihn nur aus bangen Augen an.
    »Hast du nichts zu sagen?«, beharrte Duncan und beugte sich so weit zu ihr vor, dass er den Geruch des Salzwassers in ihrem arg zerzausten Haar wahmehmen konnte.
    Aber ausnahmsweise reagierte sie nicht ungehalten. Sie schüttelte nur den Kopf und starrte in die Flammen. Warum verteidigte sie sich nicht und reagierte auf seine Vorwürfe so übellaunig, wie sie es bislang fast jeden Tag getan hatte, seit er sie nach Eilean Creag gebracht hatte?
    Warum hielt sie es ihm nicht vor, dass er sich immer noch nach seiner toten Frau verzehrte?
    Marmaduke hatte ihn gewarnt, dass Linnet glauben würde, er trauere tatsächlich noch um sie, und wie immer hatte der einäugige Bastard Recht gehabt.
    Und er bezweifelte, dass Linnet ihm jemals glauben würde, wie grundverkehrt ihre Annahme war.
    Duncan stieß eine Serie von Flüchen aus, die grimmiger und Unheil verkündender waren als die sturmgepeitschte, kalte Nacht, die draußen vor den dicken Burgmauern lauerte. Als könne der Himmel seine Frustration verstehen, ertönte mit einem Mal ein lautes Donnergrollen, dessen nachhaltiges Dröhnen seine Flüche übertönte. Seine Frau fuhr zusammen, als ob er sie geschlagen hätte, nahm dann aber ebenso rasch wieder ihre steife Haltung vor dem Feuer ein.
    Es war offensichtlich, dass sie seinetwegen erschrocken war und nicht wegen des Donners.
    Ob sie seine Flüche gehört hatte oder nicht.
    Ihm war durchaus bewusst, wie schmutzig und ungepflegt er aussehen musste. Aber er hatte einen Grund gehabt, sich in einer solchen Nacht im Freien aufzuhalten. Er hatte vorgehabt, Kenneth und seine Gefolgsleute aufzuspüren und sie ein für alle Mal von seinen Ländereien zu verjagen. Und gehofft, seinen Halbbruder in den schlimmsten aller Abgründe der Hölle zu befördern, für seine mannigfaltigen Verbrechen.
    Aber in erster Linie war es ihm dabei um seine Frau gegangen.
    Um sie vor Kenneth zu beschützen.
    Doch sie schrak vor ihm zurück, als wäre er derjenige, den sie fürchten müsste.
    Noch näher an sie herantretend, stützte Duncan seine Hände in die Hüften und blickte ärgerlich auf sie herab. »Ich weiß, was dich belastet, aber wenn du nicht darüber reden willst, dann sag mir wenigstens, warum du so aussiehst, als wärst du im Loch geschwommen.«
    »Ich habe die Burg nicht verlassen, Sir«, entgegnete sie spitz und mit einem Anflug ihrer gewohnten Contenance. »Ich war auf den Zinnen, um zu beobach ...«
    »Das weiß ich auch, Mylady, denn es gibt niemanden unter meinem Dach, der mir nicht bereits erzählt hätte, was für ein Wunder du bewirkt hast.« Er hielt inne, um sich mit der Hand durch sein wirres, feuchtes Haar zu fahren. »Ich vermute, ihr Hunger war größer als ihre Furcht vor einem Mörder.«
    Etwas flackerte vorübergehend in den Augen seiner Dame auf, aber er hätte nicht sagen können, ob es Ärger, Enttäuschung oder Mitleid war. Er hoffte, es sei nicht das Letztere, aber was immer es auch gewesen war, sie saß jetzt wieder kerzengerade in ihrem Lehnstuhl und betrachtete ihn aus Augen, die nicht mehr so gehetzt wie vorhin wirkten.
    »Und? Hast du es getan?«, stieß sie hervor und fixierte ihn mit einem Blick, der ebenso allwissend zu sein schien wie der seines unbequemen Schwagers.
    »Was getan?«, gab Duncan zurück, obwohl er sehr gut wusste, was sie meinte.
    Er begann sich zunehmend unbehaglicher zu fühlen unter ihrem scharfen Blick. Sie lenkte nun ihre Unterhaltung ... und zudem in eine Richtung, die er nicht einschlagen wollte.
    »Was soll ich getan haben ?«, wiederholte er in einem Ton, der einen vorsichtigeren Mensch gewarnt hätte.
    »Hast du deine erste Frau ermordet?«
    Das Blut schoss Duncan in die Wangen bei dieser freimütigen Frage, und sein Magen verkrampfte sich zu einem kalten, harten Klumpen. »Was glaubst du?« Die drei Worte fielen zwischen sie wie kleine Eisstücke.
    Gott, er wünschte, sie würde die Nonchalance, die er sich gerade eben noch zurückgewünscht hatte, aufgeben und zu ihrem dickköpfigen Schweigen zurückkehren. Das Mädchen machte ihn wütender, als ein Mann ertragen konnte.
    »Du bist die siebte Tochter. Kannst du nicht selbst die Antwort auf deine Frage sehen?«, forderte er sie barsch heraus, fast nicht mehr in der Lage, sich zu mäßigen.
    Da wandte sie den Blick ab, und für eine lange Weile

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