MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
werden lassen wollt?«, beharrte Rhona. »Bewunderung? Respekt? Gesellschaft?«
»So lange er bei uns ist, ja. All diese Dinge und ... und meinen Körper.«
R hona fiel fast die Kinnlade herunter. »Euren Körper?«
Caterine nickte. »Ich habe ihm gesagt, dass ich gerne meine Sinnlichkeit erforschen würde.«
»Eure Sinnlichkeit erforschen?«
»Ihr braucht gar nicht so schockiert zu blicken.« Caterine fixierte ihre Freundin mit einem vorwurfsvollen Blick. »Wenn ich mich recht entsinne, wart Ihr es doch, die behauptete, ich brauchte dringend Leidenschaft?«
»Aber ich habe nie das eine ohne das andere gemeint, Mylady.« Rhona ging vor Caterine in die Knie und griff nach ihren Händen, und es war wie eine absonderliche Wiedergabe dessen, wie er in dieser Fensterlaibung vor ihr gekniet hatte.
Wie mühelos er sie dazu gebracht hatte, ihn zu begehren!
Rhona drückte ihre Hände. »Ich hatte gehofft, Ihr würdet sowohl Liebe wie auch Sinnenlust bei Eurem Beschützer finden.«
»Bei einem englischen Beschützer?« Caterine war erstaunt über sich selbst, wie wenig ihr das jetzt noch ausmachte.
»Ich glaube nicht, dass die Tatsache, dass er Engländer ist, Euch jetzt noch stört«, beharrte R hona.
»Nein, das stimmt.« Caterine konnte es nicht bestreiten. »Es sind andere englische Männer, die mich quälen... wie Ihr eigentlich wissen müsstet.«
Ihre Geister und die Flecken, die sie auf meiner Seele hinterlassen haben.
Caterine befingerte ein tröstlich weiches, seidenes Kissen, das sie sich auf den Schoß gelegt hatte, und starrte in den dichten Küstennebel, der vor ihrem Fenster vorbeizog.
Eine Barriere, so undurchdringlich wie das Tor zu ihrem Herzen.
Ohne sich besonders anstrengen zu müssen, konzentrierte sie sich auf die leidenschaftlichen körperlichen Gefühlsregungen, die ihr Beschützer in ihr geweckt hatte, und bemühte sich, die Kälte aus ihrem Herzen zu verbannen, die andere Engländer dort hinterlassen hatten.
Dies erwies sich allerdings als eine sehr viel schwierigere Aufgabe.
»Habt Ihr es ihm gesagt?« Rhona nahm Caterines Hände noch fester zwischen die ihren und massierte ihre kalten Finger. »Weiß er, dass sie Euch im Beisein Eures ersten Ehemanns missbraucht und ihn dann vor Euren Augen ermordet haben?«
Caterine starrte in den Nebel vor dem Fenster. »Nicht direkt, aber ich denke, er ist klug genug, um es sich selbst zusammenreimen zu können. Ich habe ihm gesagt, ich hätte in meinem Leben nicht häufig körperliche Lust verspürt und würde derartige ... Intimitäten gern erforschen.«
Als ihre Freundin nichts erwiderte, straffte sie ihre Schultern. »Ich werde nicht jünger«, sagte sie, plötzlich müde und ermattet vom Schlafmangel der vergangenen Nacht. »Warum sollte ich nicht etwas ausprobieren, was anderen Frauen angeblich so viel Freude bereitet?«
Trotzig erwiderte sie Rhonas schmallippigen Blick. »Er war einverstanden, Ihr braucht mich also gar nicht so missbilligend anzuschauen.«
»Einverstanden womit? Euch Vergnügen zu bereiten?«
Caterine beschränkte sich auf ein Nicken.
Die Augenbrauen ihrer Freundin schössen in die Höhe.
»Warum sollte er es nicht tun?« Caterine bemühte sich nicht einmal, ihren Ärger zu verbergen. »Er ist ein sinnlicher Mann. Das verraten mir schon seine Küsse. Ich bin sicher, er würde gerne jeder Frau gefällig sein, die mit derartigen Bedürfnissen zu experimentieren wünscht.«
»Nein, nein, nein, Mylady«, sagte Rhona und ließ Caterines Hände los und richtete sich auf. »Nicht jeder Frau. Habt Ihr nicht gesehen, wie er Euch ansieht?«
Caterine presste die Lippen zusammen und zupfte an den Falten ihres Morgenrocks, weil sie sich nicht vorstellen konnte, dass ihr charmanter Beschützer solch ungestüme Leidenschaft allein für sie empfand.
»Oh, das tut er aber, Mylady«, schwärmte Bhona, als hätte sie wie so häufig Caterines Gedanken gelesen. »Und das ist der Grund, warum er froh sein wird, dass Ihr Euch in dieser Hinsicht für ihn interessiert. Er ist nämlich vollkommen vernarrt in Euch. Und zwar nur in Euch.«
»Er hat noch ganz anderen Dingen zugestimmt... als nur dem erotischen Teil unserer Beziehung«, sagte Caterine und spürte, wie sich in ihrem Inneren heftiger Widerspruch angesichts der anderen Dinge regte, mit denen er sich einverstanden erklärt hatte.
»Was für anderen Dinge?«
Caterine atmete tief durch. »Zum Beispiel, dass alle Intimitäten, denen wir frönen werden, nicht anderes sein werden
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