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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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brandete auf, um sie zu begrüßen. Nicht ein einziger Ausruf der Verwunderung angesichts des fetten Bullen und der ebenso gut genährten Milchkuh, die sie bei sich führten.
    Keine Menschenseele rührte sich, und eine tiefe Stille - fast wie ein Hauch des Todes - hing in der kalten Luft. Ein unheimlicher Ort und Augenblick, der sich in Schweigen hüllte und nicht gestört zu werden wünschte.
    Als schliefe die ganze Burg.
    Oder trauerte.
    Aus dem Augenwinkel seines gesunden Auges sah Marmaduke, wie Sir Alec sich bekreuzigte. Selbst Sir Gowan, der derbste seiner Männer, schien sich unbehaglich zu fühlen, so wie sein misstrauischer Blick über den leeren Burghof huschte.
    »Sie werden nicht gemerkt haben, dass wir zurück sind«, sagte Marmaduke schließlich und schwang sich aus dem Sattel auf das regennasse Kopfsteinpflaster. Dann schob er seine Kettenhaube zurück und fuhr sich mit einer müden Hand durchs feuchte Haar.
    Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, aber er unterdrückte seine eigene Unruhe lange genug, um seine Freunde mit einem strengen Blick zu bedenken, als könnte er sie mit seiner Buhe dazu bewegen, in sich zu gehen und ihre eigene zurückzuerlangen.
    »Ich dachte, sie würden die Treppe hinuntergeflogen kommen, sobald wir in den Burghof reiten«, sagte James und starrte stirnrunzelnd auf die leere Außentreppe.
    Kalt und nass führten die steinernen Stufen zu einem ebenso ungastfreundlichen Treppenabsatz, auch am Haupteingang zum großen Saal regte sich nichts und das solide, eisenbeschlagene Tor wurde von niemandem für sie geöffnet.
    »Ich hätte geschworen, dass sie uns dort an der Tür erwarten würden«, erklärte James, als auch er nun aus dem Sattel stieg.
    Marmaduke legte dem jungen Mann eine Hand auf die Schulter. »Glaubt Ihr, ich hätte nicht auch einen herzlicheren Empfang erwartet, mein Freund?« Er zwang sich zu einem aufgeräumten Ton. »Kommt, lasst uns die Pferde versorgen und uns den Schmutz von unseren Gliedern waschen, und dann werden wir sehen, was unsere Damen aufhält.«
    Er brach ab, als sich polternde Schritte näherten.
    Black Dugies Schritte.
    Mit wildem, starrem Blick kam der hünenhafte Mann auf sie zugerannt, und seine breite Brust hob und senkte sich vor Erregung, als er sie erreichte.
    »Beim Geist des großen Cäsars!«, keuchte er und sah auch in der Tat so aus, als hätte er gerade ein Gespenst gesehen.
    Oder als starrte er selbst in diesem Augenblick noch auf eine ganze Schar dahingeschiedener Seelen.
    »Wir dachten, Ihr wärt tot! Ihr alle«, schrie er, offenbar zutiefst verblüfft.
    »Tot?« Sir Gowan schnaubte. »Todmüde und bereit, uns lieber in Bier zu ersaufen als in diesem Schneeregen, aber nicht so tot, wie Ihr es meint«, sagte er und wischte sich mit einem stämmigen Arm über die nasse Stirn.
    »Es würde mehr erfordern als eine Hand voll Schwert schwingender MacKenzies unter die Erde zu bringen.« Sir Alec, der selbst wie ein Toter, so verschmutzt und blutbesudelt wie er war, ging auf sie zu.
    »Aber...« Black Dugie starrte sie an, sein grobschlächtiges Gesicht noch immer ungläubig verzogen.
    »Wir mögen zwar aussehen wie Tote, aber ich versichere dir, wir sind noch sehr lebendig«, sagte James, an den Schmied gewandt, aber noch immer auf das geschlossene Tor des Saales starrend. »Wo sind unsere Damen? Warum sind sie nicht hier, um uns zu begrüßen?«
    »Weil sie mit den Vorbereitungen für einen großartigen Empfang für uns im Saal beschäftigt sein werden.« Marmaduke legte einen Arm um James' Schultern ... und hoffte, dass das, was er sagte, zutraf. »Sei froh, dass sie ...«
    »Oh nein, das tun sie ganz und gar nicht«, sagte Black Dugie, und irgendetwas an der Art, wie er es sagte, weckte die gespannte Aufmerksamkeit aller. »Sie sitzen am erhöhten Tisch und stecken die Köpfe zusammen, um eine Möglichkeit zu finden, ewige Gebete für Euch alle zu bezahlen.«
    »Ewige Gebete?« Marmadukes Erstaunen hätte nicht größer sein können. »Hatten sie so wenig Vertrauen in unsere Heimkehr?«
    Black Dugie scharrte mit den Füßen. »Pardon, Mylord, aber wie konnten sie etwas anderes denken? Sir John hatte uns doch schließlich gesagt, Ihr wärt alle umgekommen.«
    »Sir John?« Marmaduke starrte den Schmied an, fassungslos über das Gehörte.
    Es konnte nicht sein.
    Sie hatten selbst gesehen, wie der ältere Schotte während des Gefechts erschlagen worden war.
    »Da muss ein Irrtum vorliegen«, gab Ross Marmadukes Erstaunen Ausdruck. »Sir John

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