MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
ihrem Bett und blickte auf den Mann hinunter, der so fest zwischen den halb zugezogenen Bettvorhängen schlief. Unwillkürlich ballte sie die Fäuste, gegen ihre zunehmende Frustration ankämpfend.
Sie wollte mehr, als nur in seinen Armen gehalten zu werden.
Sie wollte fühlen.
Mit dumpf pochendem Herzen beobachtete sie, wie der Feuerschein über seinen entblößten Rücken kroch, und die silbrig schimmernden Erhebungen seiner Narben versetzten ihr einen Stich ins Herz; seine breiten Schultern und der muskulöse Arm, den er über ein Kissen gelegt hatte, verleiteten sie dazu, kühn zu sein.
Dem Verlangen nachzugeben, das tief in ihr pulsierte.
Ein intensives, atemloses, prickelndes Verlangen, das so süß und rar war wie die klare, wolkenlose Nacht, die sich hinter den hohen Fenstern ihres Schlafgemachs erstreckte.
Eine glitzernde Fläche, so breit und so gewaltig wie die See.
Eine magische Nacht.
Ausnahmsweise einmal gänzlich frei von Wolken und von Nebel und übersät mit unzähligen glitzernden Sternen. Alle kalt und fern, aber es schien, als zwinkerten sie ihr zu und lächelten ermutigend.
Ihr silbriges Licht versicherte ihr, dass sie es wagen durfte, ihren schlafenden Ehemann zu wecken und ihm zu sagen, sie wolle in dieser Nacht mehr als nur gehalten werden.
Ein fast schmerzliches Verlangen übermannte sie. Eine heftige, inständige Sehnsucht, die danach schrie, gestillt zu werden. Sie warf einen Blick über die Schulter auf die im Dunkeln liegende Fensterlaibung und schluckte hart.
Durfte sie so wagemutig sein?
Die Sterne zwinkerten ihr zu ... und sagten Ja.
Ihr Herz schlug schneller, und bevor ihr Mut sie verlassen konnte, warf sie einen letzten Blick auf ihren schlafenden Ehemann, durchquerte dann den Baum und ließ sich auf eine der beiden in die Wand der Fensterlaibung eingebauten Bänke sinken.
»S-Sir...« Es war kaum mehr als ein Quieken.
Nicht lauter als eine Maus, kaum hörbar und schon gar nicht... wagemutig.
Sie befeuchtete ihre Lippen. »Sir!«
Das hatte er gehört.
Noch nie hatte Caterine jemanden so schnell ein Bett verlassen sehen.
Oder genauso schnell wieder zu sich kommen sehen.
»Zum Donnerwetter!« Schwer atmend starrte er sie an. »Herrgott noch mal, Frau, ich dachte schon, wir würden belagert!«
Ich werde belagert, bestätigte ihre erwachende Weiblichkeit.
Aber sie sagte nichts. Der Anblick seines prachtvollen muskulösen Körpers, von nichts anderem verhüllt als mit seiner Bruche, lähmte ihre Zunge. Und löste einen wahren Strudel aufregender Empfindungen in ihr aus.
Er kam auf sie zu, gänzlich unbefangen und ungezwungen, trotz seiner mehr als dürftigen Bekleidung, und ohne auch nur etwas von ihrem schamlosen Vorhaben zu ahnen. Dann blieb er vor ihr stehen und strich sich mit einer Hand durch sein vom Schlaf zerzaustes Haar. »Weißt du nicht, wie unvernünftig es ist, einen Mann so jäh zu wecken? Ich hätte dich verletzen können, als ich aus dem Bett gesprungen bin.«
»Ich wollte, dass du den Nachthimmel siehst«, erwiderte sie rasch, doch statt den Sternen auch nur einen Blick zu gönnen, starrte sie auf seinen Unterleib ... und den Beweis seiner männlichen Begierde, der unter dem dünnen Leinen seiner Bruche mehr als deutlich zu erkennen war.
»Ihr seht aber nicht die Sterne an, Mylady«, stellte er mit leiser, heiserer Stimme fest.
Augenblicklich erhob sie ihren Blick zu ihm und begann den Saum ihres Unterkleids hinaufzuziehen. Langsam, wie nebenbei und so natürlich, wie sie konnte.
»Können wir uns nicht ein Weilchen hier ans Fenster setzen?«, fragte sie. »Ich konnte nicht einschlafen.«
Er zog eine Augenbraue hoch, kam aber zu ihr in die Fensterlaibung und setzte sich auf die gegenüber liegende Bank... so wie sie gehofft hatte, dass er es tun würde.
»Um den Nachthimmel zu bewundern, hm?« Seine Stimme enthielt einen Anflug von Belustigung, aber dann wandte er sich pflichtbewusst dem Fenster zu, und in diesem Moment zog Caterine blitzschnell ihre Beine unter sich ... und schob den Saum ihres Unterkleids bis zu den Knien hoch.
Gerade hoch genug, damit der Saum, wenn sie ihre Stellung wechselte und dabei ein kleines bisschen ihre Schenkel öffnete, sich straffte und ihm einen scheinbar gänzlich unschuldig dargebotenen Blick auf das seidige goldene Haar zwischen ihren Beinen gewährte.
Er drehte sich wieder zu ihr um. »Hast du mich wirklich wachgemacht, damit ich hier sitze und die ... Allmächtiger!« Wie gelähmt starrte er auf ihre
Weitere Kostenlose Bücher