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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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zunehmend lauter wurde, als es von einem Tisch zum nächsten übersprang. »Unbewaffnet?«, rief einer der Angehörigen der Garnison. »Das lässt sich leicht beheben!« Mit diesen Worten trat er vor und knallte sein eigenes Schwert auf den erhöhten Tisch.
    Ohne die Waffe auch nur anzusehen, griff Sir John nach seinem Umhang. »Ich werde mich doch nicht an solch blindwütigen Aktionen beteiligen«, sagte er und legte sich den Umhang um die Schultern. »Wenn diese grässliche Nacht vorüber ist, werden die anständigen Leute innerhalb dieser Mauern vielleicht wieder zur Besinnung gekommen sein.«
    Hoch erhobenen Hauptes begann er sich vom Tisch zu entfernen, blickte weder nach rechts noch nach links, bis er an Marmaduke vorbeikam. Mit einer für einen Mann in seinem Alter erstaunlichen Schnelligkeit, schlug er seinen Umhang zurück, wirbelte herum und stürzte sich mit einem bedrohlich aufblitzenden Dolch in der erhobenen Hand auf Marmadukes Rücken.
    Irgendjemandes Schrei - ihr eigener oder Rhonas - gellte in Caterines Ohren, als ihr Ehemann, mit noch größerer Behändigkeit, auch schon zu Sir John herumfuhr und sich seine Finger in einem eisernen Griff um die Handgelenke des älteren Mannes schlössen.
    Der Dolch fiel in die Binsenstreu, aber der Schwung, den Sir John durch seine eigene schnelle Drehung gewonnen hatte, schleuderte ihn geradewegs gegen die scharfe Kante von Marmadukes Schwert. Er schrie auf, als ein langer purpurroter Schnitt auf seinem Bauch erschien - eine echte Wunde dieses Mal, und eine tödliche.
    Sein Schmerzensschrei erstickte in einem grauenhaften, gurgelnden Geräusch, als er auf seinen eigenen Lebenssaft herunterstarrte, der in einem dicken, roten Strom aus ihm herausfloss, und mit vor ungläubigem Erstaunen weit aufgerissenen Augen brach er auf dem Fußboden zusammen.
    Chaos und Tumult brachen im Saal aus, als die Männer polternd von ihren Plätzen an den langen Tischen aufsprangen und vorwärts stürmten, um einen Kreis um Marmaduke und den im Sterben liegenden Sir John zu bilden.
    Caterine und Rhona klammerten sich aneinander und sahen voller Entsetzen zu, wie Sir Marmaduke seine blutbefleckte Klinge wegwarf und sich dann neben Sir Johns reglose Gestalt kniete.
    »Ein wohlverdientes Ende«, rief jemand über den Lärm.
    »Ein Schurke, den sein eigener falscher Schritt getötet hat«, stimmte ein anderer zu, und die grimmigen Worte hallten scharf und laut von den mit Waffen bedeckten Wänden wider.
    In krassem Gegensatz zu dem Radau stand das jämmerliche, kaum hörbare Stöhnen, das von Sir Johns blassen Lippen kam, und seine Augenlider flatterten, als er versuchte, den Blick zu den Männern zu erheben, die auf ihn herabstarrten.
    Seinen eigenen Zorn bezwingend, nahm Marmaduke den Kopf des Mannes in die Arme. »Befreit Euer Gewissen, bevor Ihr Euren letzten Atemzug tut«, sagte er und erhob seine Stimme, um sich über das allgemeine Raunen der Verwirrung, das zunehmend hitzigere Gemurmel, die finsteren Beleidigungen und das schrille Kläffen des kleinen Hundes seiner Dame verständlich zu machen.
    Zu den Männern aufblickend, die sich um ihn scharten, hob er eine Hand, um sie zum Schweigen zu bringen, und griff dann nach Sir Johns blutdurchtränkter Tunika und hob behutsam ihren Saum.
    Die Wunde, ein tiefer roter Schnitt direkt unter Sir Johns Rippen, war seine einzige. Nicht einmal eine Prellung oder auch nur ein Kratzer verunstalteten die Blässe seiner Haut.
    »Aber er war mit seinem eigenen Blut befleckt«, erklang Sir Gowans Stimme dicht an Marmadukes Ohr. »Wir haben selbst gesehen...«
    »Das war nicht sein eigenes Blut.« R oss spuckte in die Binsen. »Dieser Bastard hat sich damit nur beschmiert, um uns glauben zu machen, er wäre niedergestreckt worden.«
    Marmaduke warf dem hartgesottenen Kämpfer einen Blick zu und signalisierte ihm, den Mund zu halten.
    »Herr von Kinraven«, sagte Marmaduke, während er die Tunika wieder sinken ließ und sich vorbeugte, um dem Sterbenden etwas ins Ohr zu sagen, »durch Euren Verrat habt Ihr alles verloren. Wir hätten Euch geholfen, Euer Heim zurückzugewinnen, wenn Ihr uns darum gebeten hättet.«
    Sir Johns Lippen bewegten sich, aber kein Wort, keine Erklärung für seinen Verrat kam darüber.
    Nur eine Flut rötlichen Schaums.
    »I-ich habe ... Kinraven ... nie verloren ...« Ein raues Zischen nur, das der Todeskampf ihm zu entreißen schien.
    »Ihr habt Kinraven nie verloren?« Das war James. Er starrte Sir Johns wächsernes Gesicht

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