MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
weckten in ihr einen nie gekannten Anfall weiblicher Pikiertheit, der sie zutiefst erschütterte.
Er ist so groß, hatte der rotgesichtige MacKenzie sagen wollen.
Er hat großes Glück bei den Frauen, hatte er sich dann verbessert.
Caterines Wangen brannten. Der englische Ritter war und hatte beides, so viel sie bisher hatte sehen können.
Mit verblüffender Klarheit beschworen die Worte des Highlanders den Anblick Marmadukes unbedeckter Männlichkeit herauf, die sie für einen Augenblick lang ungehindert hatte sehen können, bevor er sich in den Waschzuber gesetzt hatte.
Seine wirklich ungemein beeindruckende Männlichkeit.
Und dabei war er vollkommen entspannt gewesen.
Caterines Herz setzte für einen Schlag aus, und ihr Mund war mit einem Mal wie ausgetrocknet. Irgendetwas in ihrem Innersten zog sich zu einem beängstigenden, hohlen Schmerz zusammen. Das Bild, das sie in Erinnerung hatte, selbst wenn er in diesem Augenblick vollkommen entspannt gewesen war, erzeugte eine pulsierende Wärme tief in ihr. Ihn sich erregt, von leidenschaftlichem Verlangen beherrscht vorzustellen erfüllte sie mit einem ungestümen, quälenden Verlangen, von dem sie bisher nicht einmal gewusst hatte, dass es in ihr existierte.
»Achtet nicht auf ihre Narreteien, Mylady. Sie vergessen sich manchmal«, sagte er schließlich, und die Sanftheit seiner Stimme wärmte ihr Herz ebenso sehr, wie die Erinnerung an seine männliche Vollkommenheit ihr Blut in Wallung brachte.
Caterine atmete tief ein, das Bild seines nackten Körpers wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. Sie blinzelte, als erwachte sie aus einem tiefen Schlummer. Er maß sie mit einem merkwürdigen Blick.
Alle in der Halle sahen sie mit merkwürdigen Blicken an.
Irgendjemand kicherte.
Es war nur ein leises Kichern, aber es genügte, um die seltsame Spannung, mit der sogar die Luft zwischen ihnen aufgeladen schien, zu entschärfen.
Die Unterhaltung an den Tischen wurde wieder aufgenommen. Die gewohnten Geräusche hungriger Männer, die die bescheidenen Speisen zu sich nahmen, die Dunlaidirs Küche ihnen anbieten konnte. Diese alltäglichen Klänge führten Caterine vor Augen, wie erstaunlich schnell ihr persönliches Gefühl für das Alltägliche sich seit der Ankunft des englischen Ritters verändert hatte.
Sie fuhr mit einer Hand über ihre Schulter. Obwohl er sie inzwischen losgelassen hatte, war sich Caterine seiner Gegenwart derart stark bewusst, dass sie seine Wärme an der Stelle, wo seine Finger sie berührt hatten, noch immer spürte.
In diesem Moment strich er mit seinem Handrücken über ihre Wange, und das Prickeln breitete sich aus und lief in einer verblüffenden Kaskade wohliger Gefühle über ihren Rücken bis in ihre Zehenspitzen.
»Ihr solltet Euch von meinen Männern nicht durcheinander bringen lassen«, sagte er und zog seine Hand zurück.
Ihr bringt mich durcheinander!, hätte sie am liebsten laut geschrien, aber der in seinem gesunden Auge aufblitzende Anflug von Belustigung ließ sie innehalten.
Und machte sie mutig.
Mutig genug, um die Empfindungen, die er in ihr geweckt hatte, näher zu erforschen.
Sie befeuchtete ihre Lippen. »Ist es Narretei, Mylord?«
»Ist was Narretei, Mylady?« Aus dem kaum wahrnehmbaren Funkeln in seinen Augen wurde ein ausgewachsenes Zwinkern.
Sie starrte ihn an, froh, dass Eoghann soeben eine Platte mit gebratenen Seevögeln auf den Tisch gestellt hatte. Der köstliche Duft des wohl schmeckenden Tölpelfleischs lenkte die neugierige Blicke der Umsitzenden ab.
Ermutigt trat sie noch ein bisschen näher. Gerade nahe genug, um die so augenscheinliche Beherrschtheit, die er mit jedem Zentimeter seines muskulösen Körpers ausstrahlte, auf die Probe zu stellen.
»Seid Ihr ein Zauberkünstler?« Sie legte den Kopf ein wenig schief, und ihr Blick war so direkt wie ihre Worte. »Und ein Charmeur, wie Eure Männer sagen?«
Seine Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln, und dann nahm er ihre Hand und begann mit seinem schwieligen Daumen ihren Handteller zu streicheln. »Es wäre mir lieber, wenn Ihr Euch selbst ein Urteil bildet«, antwortete er und ließ ihre Hand dann wieder los. »Vielleicht werdet Ihr mich eines Tages ja mit Eurer Einschätzung begünstigen.«
Zutiefst verblüfft über das köstlich prickelnde Gefühl in ihrer Hand, blinzelte Caterine ihn an, zu durcheinander, um sich zu erinnern, was sie hatte fragen wollen.
Bevor sie auch nur zu Atem kommen konnte, ergriff er erneut ihre
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